Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Style

Zum Style-Trip zurückbleiben bitte!

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GREETINGS VOM UNDERGROUND Wer von den 70ern nicht nur die hässliche Seite sehen möchte, kann das in Berlin tun. Both Sides Now, wie wir Pophistoriker sagen. Auf der U-Bahn-Linie 7 zwischen Spandau und Charlottenburg haben sich Tunnel-Dekore erhalten, die zur Premiere von Architekten als modisch belächt wurden. Heute  gefallen sie genau deswegen: gut konservierter optimistischer Zeitgeist. Entworfen vom damaligen Senatsbaudirektor Rainer G. Rümmler und verwirklicht ab 1980, fangen sie gleich zwei Dekaden zwischen Hippie-Psychedelic und früher Postmoderne ein. Der märchenhafteste Kachel-Tunnel (Station Paulsternstrasse von 1984) sollte an Schmetterlinge, Rohrpflanzen und Blumen der früheren Spree-Moore erinnern. Oder hat da der Amtsbaurat was falsches geraucht und von Mailand und Memphis geträumt, ohne dass es jemand gemerkt hat? Zum erstenmal fällt mir auf:  So ähnlich wars vermutlich tatsächlich in Mailand rund um Sottsass & Freunden – und die Memphis Ästhetik ist eigentlich nichts anderes als etwas scharfkantigerer Hippie-Style. Schon wieder was gelernt – und das in Berlin!  Berauschte Grüsse von ROLF

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Im Zeittunnel

von
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GREETINGS AUS DEN 70ERN Geld stinkt nicht? Doch, ein bisschen müffelt es. Dazu das funzelige Licht. Aber ich will nicht klagen, es hat sich ja gelohnt – einmal falsch abgebogen und ein wissenschaftliches Rätsel gelöst: Es GIBT Zeittunnel. Wer vom Berliner Kurfürstendamm Nr. 207 das gleichnamige Karree betritt und mutig immer geradeausgeht, auch dann noch, wenn die Läden leer sind, die Schritte hallen, der ist in Minuten in den 70er Jahren gelandet, allerdings in der hässlichen Version. Für die alten Rasterdeckenleuchten gäbe zwar nicht nur Konstantin Grcic ein bis zwei Finger, dürfte er sie neu entwerfen (wie wir Design-Rating-Agenten sagen), doch ansonsten dominiert die ganze überlagerte Tristesse der Siebziger, in denen man immer riesiger baute und zum Ausgleich Retrogemütlichkeit  zwischen Flohmarkt- und Oma-Ästhetik mochte. Vorbei, auch in den Kneipen „bei Manne“ oder im „Veltinsstübchen“. Nur das Geld hat Geduld, nach endgültiger Entmietung will sich die Riesenimmobilie neu erfinden, nicht mehr als „Karree“ sondern nach dem Vorbild der Münchner „5 Höfe“ in aufgelockerter Flagshipstore-Urbanität. Historische Grüsse von ROLF PS: Wer in Berlin…

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Vorsicht, Stilbetrüger!

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GREETINGS FROM TELLERRAND Wir unterbrechen unsere Ästhetikrundschau für eine dringende Warnung: Achtung Schönheitsliebende, in der dunklen Jahreszeit kommt es auch in unserer Szene wieder verstärkt zu Trickbetrügereien. Besonders perfide ist die längst ausgestorben geglaubte Masche des sogenannten Tauschens. Dabei wird die zur Zeit herrschende Unsicherheit, in welche Grossrichtung sich unser aller Stilempfinden weiterentwickeln wird, raffiniert ausgenutzt. Wir können nur dringendst davor warnen: Hier sollen Gutgläubige gleich doppelt über den schön gedeckten Tisch gezogen werden. Fallen Sie nicht darauf hinein: Auch in diesen stilistisch unsicheren Zeiten sind sich Fachleute darüber einig, daß florale und dekorative Muster nicht weniger, sondern im Gegenteil stark zunehmend wieder unser aller Schönheitssinn ansprechen. Dagegen werden Asymmetrien, gezackte Tellerränder und auch  sechs- oder achteckiges Geschirr so bald NICHT wieder erwartet. Warnende Grüsse auch von ROLF

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Wenn die Kännchen Trauer tragen

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GREETINGS FROM TOD Ja ist denn schon Erster April? Oder noch Karneval? Wenn Italien für eines steht, dann für Geschmack. Aber wie kann dann das hier passieren, wenn man der seriösen Quelle  (FAZ vom 18.2.) glauben soll: Ein Industrieller, ein weitläufiger Verwandter der Alessi-Familie, lässt sich im Espressokännchen beerdigen, dem Bestseller seiner Metallfabrik! Als Design-Aficionado glaubt man natürlich daran, daß Design das Leben bereichert. Aber dann – kommt nicht selbst die Gute Form irgendwann an ihr natürliches Ende? Ich fürchte: Wenn zuviel Style, lieber Gott böse! Verwunderte Grüsse sendet ROLF PS: Nur zur Sicherheit: Ich möchte mal bitte NICHT in Zeitschriftenpapier beerdigt werden.

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