Inspektionsreisen durch die Stilwelt

Monthly archive

Januar 2017

Malen nach Zahlen

von
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GREETINGS FROM GELDSPAREN Die Kollegen der Berliner Home-Redaktion beneide ich schon deshalb, weil sie einen der coolsten Arbeitsplätze Deutschlands am Ufer der Spree haben; müssten sie nicht so viele Hefte füllen, könnten sie lässig aus dem Fenster zuschauen, wie ihre Stadt stündlich hipper und  teurer wird und in der Mittagspause Tretboot fahren. Aber, wie ich sehen muss: es gibt nichts umsonst. Wer so top residiert, muss woanders sparen und das hat die Redaktion jetzt getan, indem sie für ihre jüngste Ausgabe alle gezeichneten Designerportraits offensichtlich auf die Philippinen oder nach Taiwan fern-beauftragt hat. Ist billiger –  und verhilft zu neuen Erkenntnissen. Das macht der fremde Blick, wie wir Feuilletonisten sagen. Jetzt wissen wir: In Design-Playboy Häberli steckt durchaus ein grüblerischer Poet und Grcic arbeitet als Double für Kai Diekmann. Paola Navone ist die Grossmutter vom Kleinen Prinzen, Citterio tritt maskiert als Mainzer Hofsänger auf, Pesce ist unter Pseudonym gerade SPD-Kanzlerkandidat geworden und Altkanzler Schröder heisst in Wirklichkeit Massimo Iosa-Ghini. Das grösste künstlerische Potential…

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Baustelle Berlin

von
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GREETINGS FROM MITTE  Heute nur ein schnelles Baustellen-Update aus Berlin-Mitte. Chipperfield hat sein Museumsinsel-Zentral-Entree fast fertig. Mir scheint es im Verhältnis zu den anderen, den Original-Kollonaden fast zu filigran ausgefallen. Ein par hundert Meter weiter, beim Schloss-Neubau eher das Gegenteil: Wirkt die Ostfassade für das geplante weltoffene Humboldt-Forum nicht ein bisschen sehr fascholastig, post- oder pre-? Ich frag ja nur mal. Und ich fürchte, so viele Einheits-Wippen – oder auch Flussbäder – kann man als Ausgleich auf der anderen Seite gar nicht bauen. Aber es gibt auch unpolitische Neuigkeiten – immer mehr Edelfassaden mit neuartigen Dekorelementen (im Bild unten Schinkelplatz 5, hinter der Bertelsmann-Repräsentanz). Als wär’s inzwischen selbst den Architekten etwas zu viel mit der Strenge. Berliner Grüsse sendet ROLF

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Forever Young

von
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GREETINGS FROM FRÜHER Tja, mein lieber Bloggerfreund Rolf, Du wirst jetzt denken, im folgenden Beitrag gehe es vielleicht um einen ehemaligen Mitarbeiter von der 70er-Jahre-Satire-Zeitschrift „Pardon“ (siehe Foto) oder einen fröhlichen italienischen Lifestyle-Anarchisten (siehe Foto) oder um ein bisher unbekanntes Familien-Mitglied der Marx-Brothers (siehe Foto). Aber weit gefehlt. Ich habe mal das gemacht, was eigentlich Deine Spezialität ist, und investigativ  in den Archiven gegraben. Na gut, ich gebe zu, das Foto wurde im Zuge von neuerlichen Redaktions-Umzugsplänen an die Oberfläche gespült. Nach längerer Beratung im Kollegenkreis und unter Hinzuziehung der Bildunterschrift auf dem Polaroid kann ich bestätigen, dass es sich in Wirklichkeit um Dich handelt. Vor knapp 20 Jahren. Damals musste sich die Sekretärin noch alle Mitarbeiter mit Foto und dazugehörigem Namen als Spikzettel im Büro aufhängen. Die heute übrig gebliebenen neun kann man sich auch ohne Hilfsmittel merken. Du hast Dich kaum verändert, könnte man sagen. Die Zeiten schon. Junggebliebene Grüsse…

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End of Design?

von
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GREETINGS VON GESTERN Zu den schönsten Herausforderungen der letzen Wochen gehörte, mit und für Bloggerfreund Jan zu überlegen, ob auch das neue Jahrhundert Designklassiker hervorbringen kann. 21 haben wir gefunden – aber das war viel schwieriger als gedacht. Zu sehen sind sie in der aktuellen Ausgabe von Architektur & Wohnen (und bewusst nicht hier: bitte also das Heft kaufen, damit sowohl Jan wie ich uns auch mal ein Designobjekt leisten können). Zumindest mein Fazit gibts hier aber schonmal gratis:  Die Überraschung nämlich, wer es alles in den letzten 17 Jahren NICHT geschafft hat, eine markante Form zu finden, die mehr als eine Saison überlebt. Ganz oben steht da die ganze skandinavische Designlandschaft – inclusive einer solch potenten Community wie Fritz Hansen. Und das, obwohl der Scandi-Look DER prägende Faktor unserer Zeit ist – aber es ist eben der Look von gestern. Auch viele aktuelle grosse Designernamen haben mittlerweile mehr Feuilletontexte in ihrem Portfolio als starke neue Formen. Es klingt wie eine Pointe, ist aber…

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Wer hat’s geschrieben?

von
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GREETINGS AN DIE WAHRNEHMUNG Im Büro meiner lieben Freundin Mo fand ich an der Wand dieses anrührende Gedicht, eine Sammlung von Lebensweisheiten, denen ich partiell ohnehin schon sehr gewissenhaft folge („Mache viel Nickerchen“, „Spiele mit allem“, „Gib Geld aus“), die mich aber umso mehr fasziniert haben, als sie auf die Autorenschaft des sonst eher etwas  knöcherigen Joseph Beuys verweisen. So viel Gefühl und Poesie hätte ich dem Erfinder der Fettecken gar nicht zugetraut.  Hätte ich es mal bei dem bisschen Wundern belassen. Aber nein, ich musste ja unbedingt noch einmal im Netz nachschauen, und prompt stieß ich auf eine Diskussionsrunde, die die Urheberschaft des behüteten Kunstprofessors aufs energischste bestreitet. Und zwei, drei Klicks weiter stieß ich auch auf die wahre Autorin: SARK, genauer: Susan Ariel Rainbow Kennedy. Allein der Name, erst recht die happy happy bunte Aufmachung ihres Original-Textes, das muss ich zugeben, machen aus dem berührenden Gedicht eine triefende Schnulze. Andererseits muss ich…

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