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K(l)eine Helfer

von

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GREETINGS FROM ÜBERFLUSS

Der Haushalt im Allgemeinen und die Abteilung Küche im Besonderen sind immer wieder ein beliebtes Ziel ausgesprochen bösartiger Angriffe. Unzählige Kataloge von Versendern zeugen von dem perfiden Versuch, die unbedarften Hausdamen oder -herren mit pseudo-originellen und pseudonützlichen Utensilien zu belästigen. Das begann schon in den 70er-Jahren mit einer Armada von angeblichen Must-have-Elektrogeräten, die auch in meinem elterlichen Haushalt viel Platz beanspruchten. Zu recht in Vergessenheit geraten sind einmal bis eineinhalbmal benutzte Geräte wie Joghurt-Maschinen, in denen man aus Resten von Alt-Joghurt neuen machen konnte. Oder so ähnlich. Auch die überflüssigen Eierkocher, die meiner Erinnerung nach alles außer einem weich gekochten Ei zustande brachten, mussten sich, wie mir scheint, dem Siegeszug von Rührei und Spiegelei oder der cholesterinarmen Ernährung beugen.

Aber gewonnen ist der Kampf damit noch lange nicht. Im Gegenteil. Ähnlich wie bei der Hydra scheinen für jeden abgeschlagenen Kopf etliche neue zu wachsen. Man braucht jetzt in der Küche unbedingt ein „Bluetooth-Smart-Küchenthermometer“ (behauptet Versender Pro-Idee), um auf dem Smartphone die Brattemperatur im Blick zu behalten. Das kann eigentlich nur für Leute sein, die nicht wirklich kochen. Also eine ziemlich große Zielgruppe, wie ich am Wochenende in der Süddeutschen Zeitung gelesen habe. Heute gibt es im Wesentlichen nur noch Showköche und Showkochsendungs-Zuschauer. Sonst ruft man den Lieferservice. Vielleicht kein so schlechter Plan. Dann kommt man wenigstens nicht auf die Idee, absurde Dinge wie den oben abgebildeten „Fingerschutz“ zum Zwiebelschneiden zu erwerben. Er wird „einfach auf den Mittelfinger“ gesteckt – immerhin macht der dann schon mal keine dummen Sachen mehr. So wie nachfolgend dokumentiert, wird das aber mit dem Zwiebelschneiden gar nichts.

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Das Unternehmen Tschibo, ursprünglich ein Kaffeeröster, (ver)treibt solchen Unsinn. Aus dem Programm genommen haben sie – leider – ein Gerät, das so skurril ist, dass es eigentlich doch in jeden gut geführten Haushalt gehörte. Und wenn nur als Party-Gag. Es handelt sich um ein gestalterisch voll verunglücktes Schere-Zangen-Messer zum Bananenscheibenschneiden. Und zwar, der Clou, mit jedem Schnitt, fünf Scheiben auf einmal.

Warum sich das wohl nicht durchgestzt hat,

fragt sich Jan

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