Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Smiles - page 4

Malen nach Zahlen

von
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GREETINGS FROM GELDSPAREN Die Kollegen der Berliner Home-Redaktion beneide ich schon deshalb, weil sie einen der coolsten Arbeitsplätze Deutschlands am Ufer der Spree haben; müssten sie nicht so viele Hefte füllen, könnten sie lässig aus dem Fenster zuschauen, wie ihre Stadt stündlich hipper und  teurer wird und in der Mittagspause Tretboot fahren. Aber, wie ich sehen muss: es gibt nichts umsonst. Wer so top residiert, muss woanders sparen und das hat die Redaktion jetzt getan, indem sie für ihre jüngste Ausgabe alle gezeichneten Designerportraits offensichtlich auf die Philippinen oder nach Taiwan fern-beauftragt hat. Ist billiger –  und verhilft zu neuen Erkenntnissen. Das macht der fremde Blick, wie wir Feuilletonisten sagen. Jetzt wissen wir: In Design-Playboy Häberli steckt durchaus ein grüblerischer Poet und Grcic arbeitet als Double für Kai Diekmann. Paola Navone ist die Grossmutter vom Kleinen Prinzen, Citterio tritt maskiert als Mainzer Hofsänger auf, Pesce ist unter Pseudonym gerade SPD-Kanzlerkandidat geworden und Altkanzler Schröder heisst in Wirklichkeit Massimo Iosa-Ghini. Das grösste künstlerische Potential…

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Zaun vorm Kopf

von
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GREETINGS FROM GARTENRAND In unserer Reihe „Was macht Deutschland hässlich“ heute nur eine schnelle Aktualisierung. Einer meiner langjährigen Lieblings-Ärger-Objekte ist ein Zaun, der anfangs nur rund um gewerbliche Parkplätze zu finden war, inzwischen aber immer mehr private Gärten umfasst – weil er so praktisch ist. Wenn man genauer hinschaut, stösst man in Deutschland auf geschätzt schon weit über 1 Millionen Kilometer von diesem immer gleich aussehenden Drahtraster mit den hochgestellten 4 mal 15 cm-Rechtecken. Was wohl jetzt selbst den Herstellern etwas unheimlich wurde, denn es scheint nun erstmals Schmuck-Varianten zu geben. Und da wird’s ästhetisch abenteuerlich, nein, absurd: Kunstofffolien mit Bildern von Steinmauern.  Gehts noch? – wie wir Schönheitsanwälte sagen. Kopfschüttelnde Grüsse von ROLF PS: Sowas gibts auch – Trockenfische aus Holz. Auch verrückt, wenngleich nicht ganz so daneben wie Steinmauern auf Folien. Der Hässlichmacher aber ist in meinen Augen nicht die Verzierung, sondern der steril-unendliche Serienrasterzaun.  

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Färschtet Aisch nedd!

von
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GREETINGS FROM HESSISCH WEIHNACHT Gibt es in Kirchen eigentlich Hausverbot? Ich glaube, in  dieser kleinen romantischen im hessischen Trebur habe ich es, seit gestern Abend. Obwohl ich unschuldig bin – und nur weil ich einen Lachanfall bekommen habe, der sich nicht mehr stoppen ließ. Als Ehemann einer Hessin bin ich über die Jahre zwar an den durchaus charmant-melodiösen hessischen Sprachsound gewöhnt – Anfänger, wie ich auch mal einer war, bekamen den Grundkurs mit dem Blauen Bock und den Mainzer Büttenreden -, und ich weiß inzwischen: fortgeschrittene bzw. nie-weggegangene Eingeborene können mit den fünf Singsangsilben „Ä Guuuude!“ und „Ei wie?“ durch einen ganzen 24-Stunden-Tag kommen und dabei alles wichtige gesagt haben. Gestern aber, an Heiligabend, war es  für meine nicht-hessischen Ohren dann doch zuviel weichgeschliffener Regionalton. Als nämlich die lokale Pfarrerin zur Weihnachtsgeschichte  vorstieß (rekonstruiert nach bestem Wissen und Gewissen): Färschtet Aisch nedd! Isch verkündische Aisch grose Freut: Aisch is heit der Heiland geborn! Entschuldigung bitte, liebe hessische…

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Meine neuen Freunde

von
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GREETINGS FROM YAHOO Merkt man eigentlich etwas, wenn man sein Mail-Konto bei Yahoo hat, dem Unglücks Portal, das immer wieder spektakulär gehackt wird? Auch Blogger-Freund Jan fragt mich das immer wieder mit leicht ironischem Unterton, und ich kann es auch hier gerne nochmal beantworten: eigentlich nicht! Man hat nur plötzlich viele neue Freunde im Posteingang… Mail-Gruesse sendet ROLF

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Weg damit! Wie Biber Werte retten

von
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GREETINGS FROM SCHÖNE AUSSICHT Als Jahre nach seinem Tod versucht wurde, Axel Springers Villa  am Hamburger Elbhochufer zu verkaufen, gab es ein grosses Problem: Mittlerweile waren die Bäume im Wald davor so stark gewachsen, dass die Immobile keinen Elbblick mehr hatte. Für die Wiederfreikämpfung der schönen Fernsicht haben gewiefte Makler Tricks, die von vergifteten Nägeln bis zur vorbeugenden-Gefahrenabwendung-nach-beziehungsweise-vor-Sturmschäden reichen;  hier aber war es Pech, dass sich die privaten Baumfäller erwischen liessen. Ungebremst wachsende Bäume vernichten Werte, ein wunderbares FDP-Thema, nur hat die es noch nicht gemerkt, sie würde allein am Hamburger Alster-Ostufer 100-Prozent-Wahlerfolge einfahren. Wer dort entlangwandert, könnte fast Mitleid mit den Anliegern haben; die Strassennamen sind noch  die alten  – „Bellevue“ oder „Schöne Aussicht“ -, aber zumindest im Sommer sieht man an vielen Stellen aus teuersten Immobilien den See vor lauter Bäumen nicht mehr. Jetzt und hier aber kommt Hilfe aus der Hauptstadt, entdeckt auf langen Hundetouren entlang der Berliner und Potsdamer Seeufer: Einfach eine Biberfamilie aussetzen. Die niedlichen Nager dürfen nicht…

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