Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Walls - page 2

DDR-Style

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GREETINGS FROM DDR-DECO War da was? Was eigenes? Greetings From will nun nicht Wallpaper übertreffen, das sich bei neu entdeckten rumänisch-bulgarischen Plattenbauten jedesmal wegwirft vor architektonischer Begeisterung. Aber man stösst in den Ost-Bundesländern durchaus immer wieder auf Spuren eigener und eigenwilliger Gestaltungsideen –  und zwar meist im Kleinen. Der Westen hatte seine Kunst am Bau, der Osten Betonsteine im seriellen Raster, wenns ganz verwegen sein sollte, auch schon mal sehr volkseigenen asymmetrisch. Und wenn man ehrlich ist gegenüber der sozialistischen Ästhetik: Es war nicht alles schlecht. Rastergrüsse sendet ROLF  

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Berlin und sein Hundekopf

von
Hundekopf*

GREETINGS FROM BAHNSTEIG Wann es angefangen hat, weiss ich nicht mehr. Ob es je nochmal aufhört, auch nicht: Wann immer ich auf einen Berliner Stadtplan schaue, sehe ich einen Hundekopf. Wie bei einem dieser psychologischen Tests –  wobei damit in Berlin nur getestet wird, ob man Berliner ist oder Tourist. Denn Alteinwohner kennen die Silhouette seit 1877, so alt ist die Bahnstrecke, die damals weit um die Stadt herumfuhr, heute markiert sie gleich mehrfach den Citybereich, als Fahrscheingrenze, als Umweltzone und neuerdings auch als Makler- und Sozial-Signal: Wer jetzt nicht innerhalb des Berliner S-Bahnrings wohnt, wird es, geldmässig gesehen, so bald nicht mehr können… Von fern – ungefähr, wo der Hund hinspucken würde – grüsst ROLF

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Zum Style-Trip zurückbleiben bitte!

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GREETINGS VOM UNDERGROUND Wer von den 70ern nicht nur die hässliche Seite sehen möchte, kann das in Berlin tun. Both Sides Now, wie wir Pophistoriker sagen. Auf der U-Bahn-Linie 7 zwischen Spandau und Charlottenburg haben sich Tunnel-Dekore erhalten, die zur Premiere von Architekten als modisch belächt wurden. Heute  gefallen sie genau deswegen: gut konservierter optimistischer Zeitgeist. Entworfen vom damaligen Senatsbaudirektor Rainer G. Rümmler und verwirklicht ab 1980, fangen sie gleich zwei Dekaden zwischen Hippie-Psychedelic und früher Postmoderne ein. Der märchenhafteste Kachel-Tunnel (Station Paulsternstrasse von 1984) sollte an Schmetterlinge, Rohrpflanzen und Blumen der früheren Spree-Moore erinnern. Oder hat da der Amtsbaurat was falsches geraucht und von Mailand und Memphis geträumt, ohne dass es jemand gemerkt hat? Zum erstenmal fällt mir auf:  So ähnlich wars vermutlich tatsächlich in Mailand rund um Sottsass & Freunden – und die Memphis Ästhetik ist eigentlich nichts anderes als etwas scharfkantigerer Hippie-Style. Schon wieder was gelernt – und das in Berlin!  Berauschte Grüsse von ROLF

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Im Zeittunnel

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GREETINGS AUS DEN 70ERN Geld stinkt nicht? Doch, ein bisschen müffelt es. Dazu das funzelige Licht. Aber ich will nicht klagen, es hat sich ja gelohnt – einmal falsch abgebogen und ein wissenschaftliches Rätsel gelöst: Es GIBT Zeittunnel. Wer vom Berliner Kurfürstendamm Nr. 207 das gleichnamige Karree betritt und mutig immer geradeausgeht, auch dann noch, wenn die Läden leer sind, die Schritte hallen, der ist in Minuten in den 70er Jahren gelandet, allerdings in der hässlichen Version. Für die alten Rasterdeckenleuchten gäbe zwar nicht nur Konstantin Grcic ein bis zwei Finger, dürfte er sie neu entwerfen (wie wir Design-Rating-Agenten sagen), doch ansonsten dominiert die ganze überlagerte Tristesse der Siebziger, in denen man immer riesiger baute und zum Ausgleich Retrogemütlichkeit  zwischen Flohmarkt- und Oma-Ästhetik mochte. Vorbei, auch in den Kneipen „bei Manne“ oder im „Veltinsstübchen“. Nur das Geld hat Geduld, nach endgültiger Entmietung will sich die Riesenimmobilie neu erfinden, nicht mehr als „Karree“ sondern nach dem Vorbild der Münchner „5 Höfe“ in aufgelockerter Flagshipstore-Urbanität. Historische Grüsse von ROLF PS: Wer in Berlin…

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Im Ärztehaus

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GREETINGS FROM GESUNDHEITSWESEN Neulich im Ärztehaus (ich schreib‘ mal nicht, welche Stadt): aus Versehen im Fahrstuhl die falsche Taste gedrückt und in der Tiefgarage gelandet. Und gestaunt: wie Krankenwagen sahen die Autos nicht aus. Ach, hätte ich in der Schule doch mehr aufgepasst. Oder wenigstens beim Autoquartett. Neidische Grüsse von Kassenpatient ROLF

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