Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Im Zeittunnel

von
GF_KudammKarree4

GREETINGS AUS DEN 70ERN Geld stinkt nicht? Doch, ein bisschen müffelt es. Dazu das funzelige Licht. Aber ich will nicht klagen, es hat sich ja gelohnt – einmal falsch abgebogen und ein wissenschaftliches Rätsel gelöst: Es GIBT Zeittunnel. Wer vom Berliner Kurfürstendamm Nr. 207 das gleichnamige Karree betritt und mutig immer geradeausgeht, auch dann noch, wenn die Läden leer sind, die Schritte hallen, der ist in Minuten in den 70er Jahren gelandet, allerdings in der hässlichen Version. Für die alten Rasterdeckenleuchten gäbe zwar nicht nur Konstantin Grcic ein bis zwei Finger, dürfte er sie neu entwerfen (wie wir Design-Rating-Agenten sagen), doch ansonsten dominiert die ganze überlagerte Tristesse der Siebziger, in denen man immer riesiger baute und zum Ausgleich Retrogemütlichkeit  zwischen Flohmarkt- und Oma-Ästhetik mochte. Vorbei, auch in den Kneipen „bei Manne“ oder im „Veltinsstübchen“. Nur das Geld hat Geduld, nach endgültiger Entmietung will sich die Riesenimmobilie neu erfinden, nicht mehr als „Karree“ sondern nach dem Vorbild der Münchner „5 Höfe“ in aufgelockerter Flagshipstore-Urbanität. Historische Grüsse von ROLF PS: Wer in Berlin…

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Wasser in der Stadt

von
HamburgFleet

GREETINGS AUS DER HAMBURGER CITY  „Schläfst Du, meine Schöne?“ Das hat nicht Heinrich Heine, sondern Helmut Schmidt mal seine Heimatstadt Hamburg gefragt. Ziemlich poetisch für den Mann, der ja dadurch populär wurde, daß er eben nicht lange fragte, sondern einfach Nato-Hubschrauber anforderte, als eine Sturmflut Hamburg bedrohte.  Zum Dank hat Helmut Schmidt, wenn er nicht auch noch von Verlags-Optimierern entlassen wird, heute ein flutsicheres Innenstadtbüro bei der ZEIT. Woher aber nun der Satz „Hamburg ist die schönste Stadt der Welt“ stammt, lässt sich leider selbst mit einem Flatrate-Zugang zum „Zeit“-Archiv nicht mehr sicher feststellen; die schlüssigste These ist, dass dies der Projektname im Springer Verlag war, gleichzeitig sein provinzielles „Hamburger Abendblatt“ einem Essener Verleger und der Stadt Hamburg sein muffiges zentral gelegenes Verlagsstammhaus anzudrehen. Ein Doppel-Coup, für den ihn andere Hamburger Verlagsmanager heimlich bewundern. Aber unser Thema ist heute mal nicht die Medienkrise, sondern die Hamburger Innenstadt. Ja, es gibt eine Hamburger Innenstadt. Deren grösste Gefahr war bis vor einigen Jahren,…

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