Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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U-Bahn

Zum Style-Trip zurückbleiben bitte!

von
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GREETINGS VOM UNDERGROUND Wer von den 70ern nicht nur die hässliche Seite sehen möchte, kann das in Berlin tun. Both Sides Now, wie wir Pophistoriker sagen. Auf der U-Bahn-Linie 7 zwischen Spandau und Charlottenburg haben sich Tunnel-Dekore erhalten, die zur Premiere von Architekten als modisch belächt wurden. Heute  gefallen sie genau deswegen: gut konservierter optimistischer Zeitgeist. Entworfen vom damaligen Senatsbaudirektor Rainer G. Rümmler und verwirklicht ab 1980, fangen sie gleich zwei Dekaden zwischen Hippie-Psychedelic und früher Postmoderne ein. Der märchenhafteste Kachel-Tunnel (Station Paulsternstrasse von 1984) sollte an Schmetterlinge, Rohrpflanzen und Blumen der früheren Spree-Moore erinnern. Oder hat da der Amtsbaurat was falsches geraucht und von Mailand und Memphis geträumt, ohne dass es jemand gemerkt hat? Zum erstenmal fällt mir auf:  So ähnlich wars vermutlich tatsächlich in Mailand rund um Sottsass & Freunden – und die Memphis Ästhetik ist eigentlich nichts anderes als etwas scharfkantigerer Hippie-Style. Schon wieder was gelernt – und das in Berlin!  Berauschte Grüsse von ROLF

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Greetings from London Underground

von
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GLÜCKSACHE Ich stehe in meiner Lieblingsstadt an der U-Bahn-Haltestelle, an der Edgeware Road, wo man immer stehen muss, wenn man in Paddington Station vom Flughafen Heathrow ankommt und mit der sogenannten Circle Line die Stadt erobern will, aber leider feststellen muss, dass es sich eine Station später schon wieder hat mit dem „circle“, da ist er unterbrochen, man muss also aussteigen, hoch über eine alte eiserne Brücke die Schienen überqueren und wieder runter auf die nächste Plattform, wo dann eine andere Circle Line kommt und einen mit auf eine unterirdische Stadtrundfahrt nimmt. Wenn sie kommt. London-Reisende fürchten die Schilder, auf denen am Eingang jeder Station mit vielen „apologizes“ und „sorrys“ erklärt wird, dass heute leider nicht „good services“ auf dieser und jener Linie zu gewährleisten ist. Und auch nicht selten „no services“. Wenn ich ehrlich bin, wundert mich, dass es manchmal anders ist. Wenn man wie ich jetzt an der…

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Unten ist das neue Oben

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GREETINGS FROM KOPENHAGEN Alles zurück, vergessen, mein Frust von neulich: Kopenhagen ist wunderbar! Nach der Bibliothek und den sich an der Hafenkante schräg gegenüberstehenden Kulturtempeln Nationaltheater und Oper versenken sie jetzt für beide noch ein riesiges Parkhaus ins Wasser. Auf so eine Idee muss man erstmal kommen. Und dann noch das Dach herausgucken lassen, als neue Freifläche, die, zumindest optisch, im Hafen schwimmt wie ein Floss. Das können sie, die Kopenhagener, wie keine zweite Stadt, die ich kenne. So macht Modernität Spaß, sie hat Größe und Blick für menschliches Mass. Ist schon an der Bibliothek eine beneidendenswerte Frei(zeit)fläche entstanden, so auch am Theater, man hat einfach einen Steg übers Wasser geschlagen. Niemand hat was dagegen, wenn man sich die Restaurantstühle in die Sonne zieht, wo die Möwen an der Reling spazieren gehen. Und in zwei Jahren dann das Riesenfloss, toll! In Eile, sitze in der führerlosen U-Bahn, ganz vorne, rase durch…

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