GREETINGS FROM MIAMI BEACH Ok, das musste sein, das mit dem Zusatz „Beach“. Einerseits ist es natürlich geopolitisch und stadtrechtlich korrekt, die Insel ist eben ein eigener Verwaltungsbezirk, genauer, ein Sammelbegrif für viele eigene Städte, aber der wahre Grund war natürlich, ein bisschen Neid in der Gemeinde der im frischen Frühling zurückgebliebenen Greetingsfrom-Fans zu schüren. Also berichte ich auch gleich mal von dem, dem diese Verwaltungsbezirke ihren Gemeinschaftsnamen verdanken. Gleich vorweg: Es ist das beste an diesem Ort. Der unendliche, megabreite weisse Strand, der mächtige wohltemperierte Atlantik, dessen Türkis sich schon an die naheliegende Karibische See anschmeicheln will. Dazu Sonne, ein paar neckische Wölkchen. Alles ziemlich perfekt. Wenn man einen gewissen Sinn für, sagen wir mal, Urlaub in den 50er- oder 60er-Jahren hat. Denn es wird nicht versäumt, den wochenendlichen Sonnenanbetern Anregungen für die Abendgestaltung zu geben. Und zwar in Dauerschleife. Was wörtlich zu verstehen ist, denn hier setzt man auf Air-Advertising. Das besteht aus fünf bis sechs knatternden Kleinflugzeugen mit hinterherflatterndem Werbebanner. Sie fliegen im Minutentakt den Strand entlang, überholen sich fast und machen sich weiter draußen über dem Ozean zum Rückflug und einer neuen Runde auf. Das ist ganz lustig (anfangs) bis nervig (etwas später), bietet aber vor allem erschütternde Einblicke in das floridanische Entertaimentangebot zwischen „Wet-T-Shirt-Contest“ und „Shoot Mashine Gun“. Trotzdem alles in allem charmant old school, was ja zu den wunderbar aus der Zeit gefallen Hotels im weltkulturerblich geschützten Art-deco-District passt. Auch wenn es sich teilweise wie ein neuerlicher Angriff auf Pearl Harbour anhört. Aber es gibt hier nicht nur diese alte Form der werblichen Berieselung am Strand, im weitesten Sinne ja noch aus der Abteilung Print, sondern auch noch etwas ziemlich modernes: Plötzlich tuckert ein Boot den Beach entlang mit einem merkwürdigem Aufbau. Der entpuppt sich als riesige Videotafel und bietet Werbung in Bewegtbildern. Für die Fernseh- und Internetgeneration.
Sonnige Grüsse von JAN