GREETINGS FROM HAMBURGER WETTER Und nun das Wetter … Ich weiß nicht mehr, welcher Nachrichtenmoderator so zum meteorologischen Teil der News überleitete, aber ich weiß noch, dass ich diese Worte, seit es mich beruflich nach Hamburg verschlagen hat, stets als Drohung oder mindestens als bedrohlich empfunden habe. Meist zu recht. Ich habe mich ja schon hin und wieder über den hiesigen Menschenschlag mokiert, der kein schlechtes Wetter kennt, nur schlechte Kleidung, der sich ab Sonnenschein und 16 Grad Schattentemperatur ernsthafte Sorgen um die Vegetation macht (bei tagelangem Dauerregen übrigens nicht) und der ab zwei Tagen bei 20 Grad oder – Gott bewahre – wärmer unter einer unerträglichen Hitzewelle leidet. Denen macht die Wettervorhersage und der reale Blick aus dem Fenster nichts aus.
Nach über 20 Jahren in hanseatischer Verbannung dachte ich, ich hätte mich an diese Klima-Katastrophe gewöhnt. Und habe mich ja sogar in diesem Umfeld schon zu einer kleinen Jubelarie hinreissen lassen, als ich im letzten Sommer tatsächlich einmal verdorrte, also gelbe Wiesen in Hamburg gesehen hatte. Kaum war der Beitrag veröffentlicht, regnete es erstmal ausgiebig. Überhaupt – der letzte Sommer, also 2014. Der zeigte sich früh von einer wohlig warmen Seite, bis auf den nach Jubelbeitrag verregneten August, konnte man durchaus mit ihm zufrieden sein, noch dazu, weil gleichzeitig in München dauerhaft schlechtes Wetter war, das macht das gute Wetter in Hamburg gleich doppelt so gut. Ein Jahrhundertsommer, da waren sich alle einig. Wenn man es genau nimmt, müsste man sagen: DER Jahrhundertsommer. Oder noch genauer: Der Sommer dieses Jahrhunderts. Der einzige halbwegs richtige. Befürchte ich.
Jedenfalls bin ich gerade aus dem sonnigen, vorsommerlichen (hanseatisch: unerträglich heißen) Barcelona zurück gekommen und gerate augenblicklich in Schockstarre. Wetterbedingungen wie im milden Februar. Und das Mitte Mai!! Ja, ich weiß, die Eisheiligen sind dafür verantwortlich, als trauriger Höhe- bzw. Tiefpunkt die „kalte Sophie“. Ich möchte mal wissen, was an denen heilig sein soll.
Da hilft nur: Warme Gedanken machen (auch so ein hanseatischer Tipp, glaube ich), Urlaub buchen, mindestens in Barcelona und bloß kein Frosch sein. Und wenn, dann ganz, ganz unten im Glas in Sicherheit bringen.
Eiskalte Grüße von
Jan