Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Jan

Jan has 159 articles published.

Magische Orte

von
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GREETINGS FROM MALLE Nicht was Sie jetzt denken: Keine Saufgschichten, kein Touri-Bashing (hätte ich auch beides in petto), hier gilt es mal die Insel in höchsten Tönen zu loben. Auf Mallorca kann man nämlich durchaus große und erhabene Architektur entdecken. Wenn auch vornehmlich im entlegensten Landstrich. Und falls man man sie überhaupt findet. Schon vor knapp 30 Jahren bauten die jungen Architekten John Pawson und Claudio Silvestrin für den deutschen Galeristen Hans Neuendorf und seine Frau Caroline ein Ferienhaus, das noch heute zwischen den traditionellen Fincas, Kakteengärten und Olivenhainen aussieht, als sei ein architektonischer Alien aus der ganz fernen Zukunft im Osten der Insel gelandet. Ein Haus mit magischer Wirkung. Allein der zentrale Innenhof mit zehn mal zehn Meter Grundfläche, zehn mal zehn Meter hohen rot gewischten Seitenwänden und einem Eingang, der bei diesen Größenverhältnissen aussieht wie ein Schlitz, den nur Strichmännchen passieren können, zwingt Körper und Geist in der Sekunde des…

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Giraffen im Nebel

von
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GREETINGS FROM BRÜSSEL Alljährlich lockt Berlin mit der ITB, was offiziell als Abkürzung für Internationale Tourismus Börse steht. Hier wimmelt das Fernweh durch die vollen Hallen, wollen weissbärtige Männer zum 200sten Geburtstag von Karl Marx in seine Heimatstadt Trier locken und eine silberne Beethoven-Figur zu dessen 250sten Geburtstag nach Bonn. Renner sind die Hallen der südostasiatischen Reiseziele, das heisst allerdings, dass man dort nur im Schneckentempo voran kommt. Beliebte Selfie-Motive sind Mogli und Shir Khan in der indischen Ecke und ein Giraffenkopf aus nächster Nähe im Bereich Kilimanscharo. Viele Regionen setzten aber nicht nur auf Prominenz oder Tierisches, sondern mehr oder weniger gezielt auf Nebel. Genauer: vernebelte Sinne. Chile zum Beispiel bietet um 12.30 eine umfangreiche Weinprobe an, die eigentliche einen sofortigen Mittagsschlaf nach sich ziehen müsste. Haupverdächtiger dieser arglistigen Strategie ist unser kleiner Nachbar Belgien. Mein Mitblogger Rolf  weiss, wovon ich spreche. Die Halle mit den Reiseanbietern verschiedener belgischer Regionen…

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Heiter bis wolkig

von
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GREETINGS FROM HAMBURGER SOMMER Zugegeben: Der Hamburger Sommer ist nicht wirklich der Rede wert, schon gar nicht eines Beitrages auf den kostbaren Seiten von greetings from. Ein kleiner Nachtrag sei dennoch gestattet: Ja es gab 2017 auch sonnige Tage (an die zehn), sogar mit bis zu 25 Grad (an die drei), was der eingeborene Hamburger wahlweise als „Supersommer“ oder „Jahrhundertsommer“ zu bezeichnen pflegt, begleitet von einem Stöhnen wegen der übertriebenen Hitzewelle (Klimawandel!). Des öfteren gab es die Vorhersage „heiter bis wolkig“, die hier dann in der Realität im – ästhetisch – günstigsten Fall etwa so aussehen kann: Eher gab es zwischen Juni und August nachhaltige und wiederholte Vorgeschmäcker auf den nahen Herbst, der sich meist so im frühen August meterologisch voreilg einstellt. Aber auch dessen Begleiterscheinungen können ansehnliche und anrührende Momente hervorbringen. Sogar einem Hobby-Knipser wie mir gelingen dann Fotos wie von der sich ausruhenden Entenfamilie auf einem von heftigen Böen abgebrochen Ast…

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Geld stinkt nicht

von
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  GREETINGS AN DIE GESCHICHTE Dass aus der Notdurft des Menschen Kapital geschlagen wird, wissen vor allem Reisende, die an Autobahnraststätten und Bahnhöfen teure Eintrittsgelder für die Bedürfnisanstalten zahlen müssen, wofür sie meist einen leidlich unbrauchbaren Gutschein erhalten, weil die relevanten Gastronomiebetreiber vor Ort diese Bons nicht akzeptieren. Allerdings haben sich ja schon die alten Römer, diese alten Füchse, am Harndrang ihrer Bürger bereichert – in doppeltem Sinne. Weil der Urin für die Ledergerbung hilfreich war, wurden an vielen Ecken der Stadt Latrinen zum Sammeln desselbigen aufgestellt. Also quasi als Bitte um Spende eines „wertvollen“ Werkstoffes. Davon profitierten schon mal die Lederfabrikanten. Diese ersten öffentliche Urinale (quasi mit Hintergedanken) wurden zur Zeit des Kaisers Vespasian eingerichtet, dem Nachfolger Neros in den ersten 70er Jahren n.Chr. (Ich darf an dieser Stelle schon mal zugeben, dass mir bei meiner chronisch porösen Halbbildung wie immer mein schlauer Freund Wiki auf die Sprünge hilft, wobei mir gerade auffällt, dass so ja auch…

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Größenwahn

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GREETINGS FROM STARBUCKS Noch ein kleiner Nachtrag zum Thema „unglaublich blöd“. Es geht also weiterhin um Amerika, aber weder um meinen Freund Homer noch um Trump, eher so dazwischen, Tendenz zu Trump. Richtig, wir befinden uns bei Starbucks. Ich möchte jetzt nicht näher drauf eingehen, dass ein amerikanischer (!) Kaffeekocher sich erdreistet, zeitgleich mit einem amerikanischen (!) Pizzabäcker  namens Hut Filialen im Mutterland dieser Köstlichkeiten zu eröffnen, was ihnen hoffentlich alsbald zum Verhängnis wird. Hier und jetzt geht es um Größen. Nicht, das vorsorglich betont, um die Geistesgrösse der betreffenden Marketing – oder Verkaufsabteilung. Die scheint sich im schwer messbaren Mikrobereich zu bewegen. Es geht um die von Kaffee-Einheiten. Die zuständige Abteilung hat sich nämlich ausgedacht, die kleinste Kaffeegrösse „tall“ zu nennen. Kein Tippfehler von mir. Nicht mit „sm“ vorn sondern mit „t“! Also „groß“. Es gibt natürlich noch zwei grössere Einheiten und da wusste man sich mit englisch allein offensichtlich nicht mehr zu…

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