Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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greetings from 17. Juni

von

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NEUES AUS DEM KALTEN KRIEG

Eigentlich wollte ich ja noch ein bisschen in meinem geliebten England bleiben, mental wenigstens, und ein paar Skurrilitäten des in dieser Hinsicht begnadeten Volkes zum Besten geben. Aber das mal muss kurz warten. Denn ausser den Engländern ist noch ein Volksstamm zu allerlei bizarrem Unsinn fähig, über den man unbedingt berichten muss. Ich spreche von – na klar – dem Berliner. Na gut, kein klassischer Volksstamm, aber doch eine in ihrem Hang zum Irrsinn recht homogene Truppe.

Was ist passiert? In der sogar von Berlin relativ weit entfernten Ost- Ukraine gibt es eventuell Bestrebungen einiger, nicht mehr zur Gesamtukraine gehören zu wollen, sondern vielleicht lieber zu Russland, was deren Zar Putin wohl sehr zu schätzen weiss und ein auffällig umfangreiches Begrüssungskomitee bereitstellte, das nun mal mangels Alternativen aus Angehörigen der russischen Armee rekrutiert werden musste, die praktischerweise mit ihren Dienstfahrzeugen angereist sind – Panzern.

Das bringt schon seit Wochen eine besonders hysterische Berliner Spezies auf die Palme, die Angestellten der Springer-Presse. Zwei dieser nicht unbedingt nötigen Print-Erzeugnisse, die Bild und die BZ, haben jetzt eine Petition beim Bundestag eingereicht, der bitte beschließen möge, die beiden Panzer vor dem sowjetischen Ehrenmal auf der Straße des 17. Juni zu entfernen. Jetzt plötzlich. Weil russische Panzer an der Grenze der Ukraine stehen. Offiziell in der Petition „das freie Europa bedrohen“. Man hätte ja auch im ersten Schritt fordern können, die Panzer aus Solidarität unserer ukrainischen Brüder (Klitschko und so) blau und gelb anzumalen. Geschenkt. Gegen die Idee an sich, die Panzer zu entfernen, wäre vielleicht gar nicht so viel einzuwenden, wenn sie nicht von Springer käme.

Aber wir wären nicht in Berlin, wenn nicht sofort eine weitere bizarre Wortmeldung zu hören wäre. Kaum wurde die Springer-Aktion in ihrem Blätterwald herum trompetet, hat auch schon der erste Bürger interessiert angefragt, ob er seiner ewig klammen Stadt zu Hilfe kommen dürfe und den Abtransport eines der Panzer auf seine Kosten übernehmen – in seinen Garten oder so. Ist ja naheliegend.

Nicht Gegenstand der Petition sind übrigens die beiden Geschütze auf dem Ehrenmal, deren Salven einst das Ende der Schlacht um Berlin verkündeten. Schade. Eins würde icke nehmen, wa?

Explosive Grüße Jan

1 Comment

  1. Tja, das kommt von zu viel BILD-Zeitung lesen. Irgendwann verlangen die Deutschen von den Russen noch das Altmetall ihrer vielen Panzer zurück…

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