FÜR ALLE FÄLLE
Liebe … ich nenn Dich hier mal Melli (ich weiß, dass Du vor allem in diesem Fall anonym bleiben willst),
das war ja wie immer ein reizvoller und lustiger Abend mit Dir in der Sonntags etwas leeren (der Hamburger spießt ja dann vor dem Tatort rum) etwas angestaubten Kneipe Borchers. Aber dank Deiner Entdeckung kurz vor Schluss auf dem Damenklo hat der Abend auch noch einen ungeahnten Höhepunkt erhalten. Beinahe im doppelten Wortsinn. Mit Recht hast Du Dich (und mich) gefragt, was es mit dem zweiten Angebot in dem Automaten neben dem Waschbecken auf sich hat. Kondome – ok, aber eine Packung „Mini-Vibratoren“? Das ist schon eine Überraschung.
Und es wirft in der Tat ein paar Fragen auf. Zum Beispiel über das Rollenbild der Frau. Ist es so zu verstehen, dass die Frau für die Verhütung zuständig und falls sie ihrer Pflicht nicht nachgekommen ist, sich gefälligst um die diesbezügliche Prävention beim Mann kümmern soll? Und dass, falls der Abend nicht so befriedigend verläuft wie gewünscht, sie ja immer noch auf dem Damenklo für Nachhilfe sorgen kann? Und was soll das überhaupt sein – ein Mini-Vibrator? So was wie ein tanzender Tampon? Lohnt es sich vielleicht, demnächst auf die Damen zu achten, die vom Toilettengang zurückkommen? Ob sie plötzlich mit entzückt-verrücktem Blick am weiteren Thekengespräch teilnehmen? Ich möchte jetzt nicht weiter fragen.
Meine mutige investigative Recherche war leider nicht von Erfolg gekrönt. Ich bin zwar noch mal mit den geforderten vier Euro zu besagtem Automaten geschlichen, leider akzeptiert der Lustverderber ausschließlich 2-Euro-Münzen und außerdem rauschte plötzlich eine Klospülung …
Übrigens fiel mir dabei ein, dass mir eine Freundin von einer Toilette in einem Eishockeystadion berichtet hat. Natürlich nur vom Hörensagen. Da gab es im Automaten unter anderem eine „Reisemu…“. Aus jetzt! Nur soviel: Es handelte sich NICHT um ein Meeres-Schalentier für unterwegs! Die Entdeckung war wohl auch eher nicht vom Damenklo.
Fasziniert-irritiert grüßt Jan
