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greetings an die Mecke(r)-Ecke

von

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AUF DEM HIGHWAY IST DIE HÖLLE LOS

Lieber granteliger Mit-Blogger,

Du scheinst ja den wettermäßigen Jahrhundert-März, den Du mit Frau und Hund in Berlin verbringen darfst, durch süffisante Sticheleien aus der Mecke(r)-Ecke gegen die Hauptstadt kompensieren zu müssen. Andererseits: Ich kann verstehen, dass Du von diesem merkwürdigen Stadtgebilde mit dem trotz vom Architekturbüro GMP gewonnenen Rechtsstreit auf ewig amputiertem Bahnhof im Nirgendwo und dem Flughafen im Nimmermal ein wenig hin und her gerissen bist. Wenn nicht gar durchgeschüttelt im Vergleich zu Deinem beschaulichen Hamburg, vor allem von Deinem treppendurchzogenen Vorort aus gesehen. Natürlich sind die meisten Gebäude, die in Berlin im Nirwana um den Hauptbahnhof herum stehen, eher ein bisschen uninspiriert. Aber: 1. muss da ja irgendwas hingebaut werden, allein schon, damit es nicht so zugig ist auf dem Vor- oder Rückplatz – das habe ich immer noch nicht kapiert, wo da vorn und hinten sein soll. 2. Finde ich gar nicht alles so schlecht dort, jedenfalls nicht so, wie der auch von mir sehr geschätzte Architekturkritiker Briegleb. Vielleicht liegt es 3. auch an seinen Fotos, mit unseren würde das 4. viel charmanter aussehen. Schau mal z. B. das Total-Hochhaus, den Vorreiter der neu zu erschließenden Europameile in Moabit (wofür leider viele Galerien, Architektenbüros und Designerstudios weichen müssen, trotzdem immerhin noch eine originelle Pommes-Bude wenigstens vorübergend aufgemacht hat).

Ok, insgesamt können wir uns einigen darauf, dass Stadtplanung vielleicht nicht die Top-Disziplin in Berlin ist. Aber den Tiefpunkt haben sie ja mit dem Potsdamer Platz wohl schon überwunden. Hoffentlich. Sie haben eben andere Stärken. Zum Beispiel, sich oder anderen mit pragmatischen Lösungen zu helfen oder helfen zu lassen. Legendär damals im Kältesten Krieg die Armada von Rosinenbombern, die den eingeschlossenen West-Berlinern alles nötige einflogen, um die Blockade zu überstehen. Und heute geben sie das zurück. Nicht den damaligen Helfern, aber an die Eichhörnchen. Weil die beim Überqueren einer Straße in Köpenick ständig platt gefahren wurden, haben Tierliebhaber kurzerhand eine neue Luftbrücke errichtet: Ein Seil von Baum zu Baum über die Straße gespannt, über das die rotpelzigen Nager jetzt gefahrlos auf die andere Seite gelangen. Das Foto ist ein Fake. Aber es funktioniert tatsächlich. Großartig! Es grüßt der Tier- und Berlinliebhaber Jan

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