GREETINGS FROM BUCH
Liebe Leseratten,
damit meine ich natürlich in erster Linie meinen lieben Freund und Mitblogger Rolf, vor dem ja tendenziell kaum ein Buch sicher ist. Also im Sinne von sofort verschlungen zu werden. Erstaunlicherweise so zärtlich, dass man es hinterher wieder beim Buchhändler ins Bücherregal stellen könnte. Würde als ungelesen durchgehen. Respekt. Ich habe schon immer auf den ersten fünf Seiten fünf Eselsohren – als Markierungen, an welcher Stelle mich mal wieder die Müdigkeit übermannt hat.
Apropos Bücherregal: Du hast ja sogar den ersten Schock überwunden, als Deine liebe Frau Jeanette Deinen Lesestoff umsortiert hat – dekorativ einwandfrei nach Farben sortiert. Ich habe mir mal erlaubt, ein Foto zu machen (und Du mir erlaubt zu veröffentlichen). Sieht wirklich schick aus und mein verspäteter Kommentar „wie im Möbelhaus“ war natürlich eine Frechheit und nur Neid (auf soviel Bücher und so gutes Styling).
Dann fiel mein Blick auf neben das Regal, Abteilung aktueller Lesestoff. Und was sehe ich da? „Darm mit Charme“. Das ist leider weit jenseits der Toleranzgrenze, mein Lieber. Rein titelmäßig. Waren da eine Ich-war-jung-und-brauchte-das-Geld-Autorin und ein dreiviertelbescheuerter Verlagsmarketingmann gemeinsam auf Speed? Oder ist es doch ein cleverer Coup, weil es nur der Beginn einer Endlos-Reihe ist? Titelvorschläge für die nächsten Werke: „Hand mit Verstand“, „Nieren ohne Schlieren“, „Junge, Junge, diese Lunge“, „Die Gase der Blase“, „Die Plagen des Magen“ oder vielleicht „Der Kopf als Pfropf“ – letzterer würde passen für Leute, die solche Tiel auf den Markt bringen.
Ich glaube, Du hast gerade einen schweren Anfall von Altersmilde, dass Du so etwas nicht schon qua Titel aussortierst (im Deutschlandradio Kultur gibt es ein Ranking für derart missratene Zeilen). Mein Tipp für Dich: Husch husch zurück in die Mecke-Ecke. Oder Du zitierst Dich selbst ganz stylisch aus Deinem „Das Buch der Klassiker“ – das gleich daneben liegt.
Konstruktive Neujahrsgrüße
Jan