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Reich durch Regen

von

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GREETINGS ANS SCHLECHTE WETTER Heute in unserer Dauerserie „Stilvolles Leben“ die delikate Frage: Wie tröstet man jemanden, der unter schlechtem Wetter leidet? Man schreibt natürlich nicht, daß man selbst am offenem Fenster sitzt und die Rollos ‚runterlassen musste, weil sich die Sonne zu sehr im Monitor spiegelt. Besser wäre es, eine Geschichte erzählen, wie früher Kindern, den Trost also sozusagen tröpfchenweise verteilen. Und Storytelling ist ja, zumindest außerhalb von Verlagen, ohnehin gerade das ganze grosse Patent-Tool. Meine Schlechtes-Wetter-Ist-Gar-Nicht-So-Schlimm-Geschichte beginnt mit mehrfachen,  verkehrstechnisch immer etwas mühevollen Reisen in den Raum Gummersbach/Lüdenscheid/Radevormwald im sogenannten „Bergischen Land“. Nie dagewesen? Muss man auch nicht unbedingt. Jedenfalls liegen hier ganz nah viele Firmen beieinander, die alle Konkurrenten sind – gerade weil sie das buchstäblich austauschbar gleiche herstellen: Steckdosen und Schalter.

Was das mit Wetter zu tun hat? Nichts – das dachte ich auch lange. Aber manchmal kommen bahnbrechende Erkenntnisse an Orten und zu Zeiten, an denen man sie nicht erwartet. All die vielen Steckdosen- und Schalter-Leute haben mir jedenfalls, nachdem mir beim besten Willen keine fachlichen Fragen mehr zu ihren Steckdosen und Schaltern einfielen, das Geheimnis verraten, warum sie mit ihren Firmen in dieser ansonsten etwas langweiligen Gegend waren: es war der Regen. Im Konkreten wie im Allgemeinen. Regen = Flüsse = Wasserkraft. Die trieb‘ schon früh mechanische Schmiede- und andere Werkzeuge an, was ich irgendwann auch mal in der Schule gelernt, aber sträflich vergessen hatte. Der Clou aber war, immer noch zitiert nach diesen tapferen Ureinwohnern des Bergischen Landes: Bei dem oft grauen  Wetter blieb einem auch nicht viel mehr übrig, als in der Dachkammer zu tüfteln und zu basteln und so das clever-pragmatische Knowhow für den mechanisch-ingenierursmäßigen Made-In-Germany-Dauerwelterfolg zu legen. Merksatz: Im Regen, nicht am sonnigen Strand wird man reich!

Wie dann das Siliconvalley dazu passt? Vermutlich nehmen sie dort Regen-Drogen.

Analytische Grüsse sendet ROLF

 

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