GREETINGS VON DER BAUSTELLE
Um wenigstens annähernd mit der Hauptstadt mithalten zu können, haben sich die Hanseaten bekanntlich auch ein typisch berlinerisches Schildbürgerstreichchen einfallen lassen. Wir wollen jetzt nicht weiter drauf rumreiten auf dem Prachtbau am Hafen, der Heerscharen von Touristen anziehen soll, bisher aber eher Investoren begeistert, die drum herum die Apartments teurer verkaufen können. Auch dass es sich dabei um ein Konzerthaus ohne Orchester handelt, ist natürlich nur üble Nachrede. Nach Jahren des Stillstandes durch Dreiecksstreitigkeiten zwischen Architekten (Stars), Stadt (Auftraggeber und Steuereintreiber) und Bauunternehmen (dasjenige, das auch in alle anderen aktuellen Baukatastrophen – Flughafen, Bahnhof, U-Bahn mit einstürzendem Stadtarchiv, Autobahnen – involviert ist) wird seit einiger Zeit mehr oder minder glaubhaft versichert, dass die Elbphilharmonie tatsächlich fertiggestellt werden und bespielt werden soll. So 2018 oder so. Vielleicht. Ungefähr.
Aber es gibt natürlich trotzdem immer Zweifler. Um denen den Wind aus den Segeln zu nehmen, haben die Verantwortlichen schon mal an der Ostseite des massigen Baukörpers gegenüber des schicken Restaurants „Carls“ ein kleines Worträtsel installiert, dass auf hintersinnige Weise über den Fortschritt der Baumaßnahmen Auskunft geben will. Ich stelle mir das so vor: Bei jedem erfolgreich gemeisterten Entwicklungsschritt (also Richtfest, Bautätigkeiten wieder aufgenommen, neue Finanzmittel erhalten etc.) wird ein Buchstabe zum gesuchten Wort ergänzt. So etwa wie beim „Glücksrad“. Nicht stur der Reihenfolge nach, sondern mal hier mal da, aber so verteilt, das der findige Rater die Lösung des Rätsels durchaus erahnen kann, was hier irgendwann mal zu bewundern sein soll. Bisher steht an der Wand: E..P…………E .
Die Frage ist: Wann und aus welchem erfreulichen Anlass erleben wir es, dass noch die fehlenden Lettern, ich tippe mal auf ABHILMNOR (in alphabetischer Reihenfolge) ergänzt werden? Noch bevor Berlin einen Hauptstadtflughafen bekommt? Oder Stuttgart einen Bahnhof?
Rätselnd grüßt
Jan
[…] Berlin oder Hamburg? Die Würfel sind wohl gefallen (Abbildung: privat, letzter Elbspaziergang), aber das Ergebnis des deutschen Olympia-Vorentscheids sollen wir ja erst heute Abend erfahren. Ich würds ja Hamburg wünschen, da gibts wenigstens eine Idee, die der symbolisch-mentalen Elbquerung durch eine superfotogene neue Olympiastadt auf einer Elbinsel, auf der jetzt noch von Lagerschuppen stehen. Kein Berliner kann sich ja vorstellen, daß Hamburg in seinen Nord-Südhälften anders, aber nicht weniger eindeutig geteilt ist, als es Berlin war. Als City-Bewohner braucht man hier zwar keinen Passierschein oder Zwangsumtausch, aber doch einen ziemlich guten Grund, sich über die Elbbrücken in die südliche Stadthälfte aufzumachen. Bundesgartenschau und Internationale Bauausstellung haben das nicht ändern können, Teheranis bewohnbare Brücken-Idee auch nicht. Vielleicht schaffts ja Olympia.Nur bitte dann das super-Olympiastadion im Hafen nicht vom Elbphilharmonie-Team bauen lassen… […]
‚Greetings from‘ Steph an den den Autor.
Happy Birthday Jan!