GREETINGS FROM AUTOMATENRESTAURANT Läuft bei mir? Nee, gerade mal gar nicht. Obwohl es doch so lässig angefangen hat: App runtergeladen, Mittagssnack bestellt und vorab bezahlt. Dann aber finde ich im neuen Berliner Automatenrestaurant die Fächer nicht – Anfängerfehler eins. „Da“, sagt lässig der Not-Manager und zeigt auf die dunkle Glasfläche, die ich für eine Wanddeko gehalten habe. Selber schuld, wenn man so ein Nachkriegstyp ist und noch nach Messingklappen wie an einem Bahnhof Ausschau hält – wo hier doch alles ein Test einer smarten SAP-Tochterfirma ist.
Gehts blöder? Leider ja, als nämlich mein Handy vibriert und meldet: Essen fertig, bitte abholen. Wo, weiss ich ja jetzt, und zur Sicherheit erscheint auch noch riesig mein Name auf dem Glasfeld. Griffe gibts nicht, also oben leicht gegengedrückt, kennt man ja (wofür war man jahrelang Redakteur für Küchen). Aber es tut sich nichts, auch nicht beim Links-Drücken, beim Rechts-Drücken, beim Unten-Drücken. Nur mein Name fängt jetzt an zu blinken und gefühlt starrt jetzt das ganze Restaurant auf mich. Erst der Manager erlöst mich (wie in der Zauberflöte: weil auch die zweite Prüfung nicht bestanden) – das Fach öffnet sich erst nach einem Touchbefehl in der Handy-App. Dann aber sanft und stylisch, indem sich im Glas der virtuelle Spinnen-Deko-Vorhang zurückzieht und mein Name immer kleiner wird. So wie ich. Ganz schön aufregend, der Eintritt in die schöne neue Welt. Vielleicht das nächste Mal doch lieber schnell einen Döner auf die Hand. Selbst-Schäm Grüsse sendet ROLF
PS – Wer’s jetzt ganz lässig nachmachen will: Data-Kitchen, Rosenthaler Strasse 38, Berlin (ein Hinterhof Nähe Hackesche Höfe)