Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Supermarkt

Supergeil ist anders

von
EdekaStrassen1

GREETINGS AUS DEM GURKENVIERTEL Ich glaub‘, ich bin im falschen Markt, trendmässig. Woanders spielen sie auf Edeka-Scannerkassen Weihnachtslieder, aber hier in Hamburg-Eppendorf (Osterfeldstrasse) setzen sie anscheinend mehr auf beschränkt-infantile Kunden mit Orientierungsschwierigkeiten. VIelleicht ja aber auch auf eine Locker-Drauf-Klientel, die nur kurz zwischen zwei Mallorca- oder Gran-Canaria-Urlauben in Deutschland vorbeischaut und sich nicht groß umstellen will. Jedenfalls schildern sie ihre Regale hier so aus, wie ich es sonst nur mal vor Jahrzehnten auf irgendwelchen spanisch-deutschen Inseln gesehen habe. Oder war’s, zu seinen fuseligen Zollfrei-Zeiten, Helgoland? Marktleitung, bitte dringend: einmal alles Storno! Verwirrte Einkaufsgrüsse sendet ROLF  

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greetings from Oxford

von
IMG_1029

NUR GEDULD Well, vielleicht einmal eine kleine Anmerkung zu einer Disziplin, in der Engländer schätzungsweise, nein sicher weltweit unschlagbar sind: Sich wegen was auch immer in einer ordnungsgemäßen Schlange aufstellen. In Oxford dachte ich neulich, ich würde unverhofft einer künstlerischen Performance beiwohnen. Die Damen und Herrschaften standen nicht nur in einer Reihe, sondern jeweils mit einem solch gehörigen Abstand zueinander, das hatte mit einer Schlange im herkömmlichen Sinne nichts zu tun. Aber in der Tat: Sie warteten auf den Bus. Großartig! Um diesem Hobby so oft wie möglich nachgehen (eher: stehen) zu können, lassen sie sich die Briten einiges einfallen. Auch technische Innovationen können sich diesbezüglich nützlich machen. Zum Beispiel im Supermarkt. Dort gibt es zwar noch die Kasse, wie sie die Älteren unter uns kennen, also mit Menschen dahinter, die die Ware scannen, Preise eintippen und Geld entgegennehmen. Aber die sind nur selten und widerwillig besetzt. Dafür sind aber…

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Darf’s ein bisschen weniger sein?

von
TemmaA

GREETINGS VOM ÖKO-CHIC Alles Coole ist schon da. Dunkle Decke, sichtbare Lüftungsrohre, Industrielampen, raue Eisen-Regale. Und zu kaufen gibts nur Voll-Korrektes, z.B. Obst und Gemüse, das „per Schiff oder über Land“ gekommen ist, also nicht per Flugzeug. Alle Coolen sind aber noch nicht nicht da. Ich sitz‘ ziemlich allein vor meinem Kaffee auf einem Barhocker am gekalkten Deli-Holztisch, gucke gleichzeitig in die Vergangenheit und in die Zukunft, umgeben von Weniger-ist-Mehr-Luxus, wie Temma ihn sich vorstellt. Temma? Am Namen merkt man schon, dass es manchmal ganz schön angestrengt sein kann, lässig zu wirken. Temma heisst eine neue Supermarktkette von Rewe, die jüngere und smartere Kundschaft ansprechen will, aber dafür ein Kunstwort wählt, das nur noch versteht, wer mindestens 60 ist. Was „Tante-Emma“-Läden mal waren, wissen nur noch Oldies aus der Zeit, als es sowieso nur zu kaufen gab, was über Land gekommen war (außer per Dampfer lange herangeholte Südfrüchte vielleicht). In der neuen…

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