Inspektionsreisen durch die Stilwelt

Author

Jan - page 11

Jan has 159 articles published.

Perle des Journalismus

von
image

greetings from Streiflicht Liebe Leser, lieber Rolf! Heute mache ich es mir mal einfach: Wenn mir schon selbst nichts Schriftliches zum Amüsement unserer Leser einfällt, berichte ich wenigstens von etwas, das mir aufgefallen ist. Nämlich gestern, am Freitag in der Süddeutschen Zeitung (SZ). Generell immer noch ein Hort des guten, informativen und unterhaltsamen Journalismus, pflegen die Kollegen eine Besonderheit, die in ihren besten Tagen Sternstunden der Schreibkunst hervorgebracht hat und immer noch bringt: „Das Streiflicht“. Es ist weder ein Geheimnis noch eine Schande zuzugeben, das die dort auf eigentümliche Weise zelebrierte Form der Glosse auch die Texte in diesem Blog zart inspiriert hat. Aber die hohe Kunst, mit irgendetwas anzufangen und in einer Pointe zu enden, die von diesem Anfang nahezu unvorhersehbar ist, ist in seinen besten Tagen unerreichbar. Dass ich jetzt von diesem Freitags-Streiflicht berichten kann und nicht mein stets bestinformierte Mit-Blogger Rolf, liegt an seiner/ Deiner Eigenheit, Tageszeitungen…

Keep Reading

Der lange Weg des Glücks

von

GREETINGS AUS SÜDAMERIKA Manchmal kommt das Glück auf äußerst verschlungenen Pfaden zu einem, trifft einen dafür aber umso plötzlicher und unvermittelter. Oft braucht es eine ganze Zeit, bis es einen erwischt, weil es einen langen, langen Weg hinter sich bringen musste. Das ist ganz eindeutig so bei dem kulinarischen Glücksfall, von dem ich hier berichten muss. Muss – denn ist wohl eine der simpelsten, schmackhaftesten, gesundesten, nahrhaftesten und spektakulärsten Speisen, bei deren Zubereitung selbst der lernresistenteste Kochtrottel nichts falsch machen kann. Dafür aber mit 99,9prozentiger Sicherheit höchste Anerkennung für seine Kochkunst erfahren wird. Das Glück startete vor geraumer Zeit im Andenstaat Peru, wo sich die Einheimischen diese schmackhafte Idee haben einfallen lassen und sie „Ceviche“ nannten (ich denke, man spricht es „se-wie-tsche“ aus). Auf dem Weg zu mir verirrte es sich erst noch nach Nordschweden, wo der kochbegeisterte Schwager meiner guten Freundin Astrid sich vor kurzem intensiv der südamerikanischen Küche gewidmet und…

Keep Reading

Ausverkauf

von
image

GREETINGS FROM MÜNCHEN Vor Kurzem streife ich nach vielen, vielen Jahren mal wieder durch die Münchner Innenstadt: Viktualienmarkt, Marienplatz, Sendlinger Strasse. Nach aussen scheint alles beim alten zu sein. Aber schaut man genauer hin, hat sich doch einiges verändert. Zum Beispiel: Die Mode erobert die alten Gemäuer. In einer unscheinbaren Seitenstrasse neben der Fußgängerzone hat sich der angesagteste Sportschuhladen, ich schreibe mal besser Sneakershop, in einem alten Gewölbe eingerichtet, allein der Eingang ist ziemlich spektakulär. Die  „Solebox“ sieht nach mehr aus, eher nach einer Mischung aus angesagter Event-Location und Hipster-Club. Aber sie verkaufen dort wirklich nur ein paar Schuhe. Um die Ecke, in der Sendlinger Straße gibt es noch so eine Übernahme durch ein Modelabel. Dort hat sich die merkwürdigerweise so angesagte Marke „Abercrombie & Fitch“, in einem ganz besonderen Gebäude breit gemacht, was mich dann doch ein wenig sentimental stimmt. Münchenkenner und Medienschaffende meines Alters haben es auf dem Eingangsbild bestimmt…

Keep Reading

Mehr Bürokratie bitte!

von
image

GREETINGS VON DER MEENKWIESE Besagte Wiese ist ein parkähnliches Gelände im Hamburger Stadtteil Eppendorf, in dem ich des Sommers (ja, den gibt’s dort auch) an manchen Tagen beliebe, meine Hängematte zwischen zwei Bäumen aufzuspannen und auszuspannen (chillen, für die jüngeren unter unseren Lesern). Dabei mache ich dann flüchtige Bekanntschaft mit zahlreichen Passanten, die zu 99,99 Prozent den originellen Kommentar abgeben: „Das ist aber auch eine gute Idee.“ Wieso „aber“ und welche Idee noch gut ist, frage ich nie nach. Etwas nähere Bekanntschaft habe ich mit einer Dame gemacht, die oft zum Blumengiessen dort hinkommt. Im gelegentlichen Smalltalk mit ihr erführ ich, dass die Stadt die Pflege und Bepflanzung der wegangrenzenden Beete an engagierte Privatpersonen wie diese professionelle Gärtnerin freigegeben hat, zwecks Ersparnis öffentlicher Ausgaben natürlich. Es blüht sehr hübsch in ihren Beeten. Leider ist sie nur für einen Teil verantwortlich. Weiter hinten im Park, dort, wo ich mich im Sommer nie aufhalte,…

Keep Reading

Pessimismus pur

von
image

GREETINGS AUS SOLINGEN Östlich von Köln, dort, wo das sogenannte „Bergische Land“ beginnt, befindet sich ein Städtchen namens Solingen. Ich hätte gern geschrieben „das schöne Städtchen“, aber das wäre auch mit beiden Augen zugedrückt, zu entfernt von der sichtbaren Realität gewesen. Auch von hier könnte ich wieder eine ulkige Bahnhofs-Anekdote berichten. Die Solinger haben sich nämlich die nette Idee ausgedacht, den Hauptbahnhof, den man zugegebenermassen auch nach näherem Hinsehen nicht als einen solchen identifizieren würde, in einen von der Innenstadt weit entfernten Vorort zu verlegen. Ich würde mal sagen, den weitest entfernten. Also irgendwo im Nirwana. Insofern haben sie sich wiederum an Berlin orientiert, die das mit ihrem ja auch zielstrebig getan haben. Nicht in einen Vorort, aber ins Nirwana. Jedenfalls bei seiner Eröffnung. Den meisten Menschen, obwohl nie dort gewesen, ist das hier behandelte Städtchen im Bergischen Land trotzdem wohl bekannt – als die Messer- und Scherenstadt der Republik.…

Keep Reading

1 9 10 11 12 13 32
Go to Top