Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Rolf - page 18

Rolf has 148 articles published.

Sprung über die Elbe

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HamburgWürfelt

GRRETINGS FROM OLYMPIA Berlin oder Hamburg? Die Würfel sind wohl gefallen (Abbildung: privat, letzter Elbspaziergang), aber das Ergebnis des deutschen Olympia-Vorentscheids sollen wir ja erst heute Abend erfahren. Ich würds ja Hamburg wünschen, da gibts wenigstens eine Idee: die der symbolisch-mentalen Elbquerung durch eine super-fotogene neue Olympiastadt auf einer Elbinsel, auf der jetzt noch Lagerschuppen stehen. Kein Berliner kann sich ja vorstellen, daß Hamburg in seinen Nord-Süd-Hälften anders aber nicht weniger eindeutig geteilt ist als es Berlin lange war. Als City-Bewohner braucht man hier zwar keinen Zwangsumtausch oder Passierscheine, aber doch einen ziemlich guten Grund, sich über die Elbbrücken in die südliche Stadthälfte aufzumachen. Bundesgartenschau und Internationale Bauausstellung haben das nicht ändern können, Teheranis bewohnbare Brücken-Idee auch nicht. Vielleicht schaffts ja Olympia. Nur bitte, da gebe ich meinem Vor-Blogger 100% recht, dann das neue Olympiastadion im Hafen nicht vom Elbphilharmonie-Team bauen lassen… Sportliche Grüsse sendet ROLF  

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Tschüs Hamburg

von
TschüsHamburg

GREETINGS VON NORDNORDWEST Sich in Hamburg verlieben, ist leicht. Man braucht höchstens drei Tage dafür und drei Locations. Meine Best Of’s dafür sind die „Alsterperle“, ein früheres Klohäuschen mit Panoramablick über die Außenalster (möglichst im Sommer; wann der in Hamburg stattfindet, steht in der Zeitung); die „Strandperle“ am Övelgönner Elbstrand, eine Art nordisches „Café del Mar“; und in der City sowas wie das „Starbucks“ in den Colonnaden, von dessen Fensterplätzen man in der Dämmerung einen Blick auf die Binnenalster hat, der schöner ist als vom benachbarten „Vier Jahreszeiten“-Hotel. Sich von Hamburg innerlich zu lösen, braucht schon länger; bei mir waren es ein paar Jahrzehnte, 10 Chefredakteure, vier Magazine. Mein letzter Verlag ist verkauft ins Westfälische („mein“  nur emotional gemeint) und jetzt gehts mit Frau, Hund und Kater in den Süden. Na ja, nicht ganz, aber ein bisschen: nach Potsdam und Berlin. Wie’s dort weitergeht zwischen Schlössern und Binnenseen, steht demnächst hier; bin selbst neugierig. Der Himmel scheint…

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Pfusch am Buch

von
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GREETINGS VOM ZYNISMUS  Wenn Journalisten ihren Job verlieren, ist das hart, aber sie teilen das Schicksal gerade mit ziemlich vielen Anderen in ziemlich vielen anderen Branchen, Stichwort Strukturanpassung. Wen’s trifft, der hat eine stressige Zeit vor sich; nicht schön. Manches ist bei Journalisten aber anders als bei anderen – sie können immer noch Bücher schreiben und ein gerade erschienenes –  ein „Tatsachenroman“ eines gefeuerten Journalisten, der sich als Möbelverkäufer versucht – muss natürlich jeden neugierig machen, der sich für Medien oder fürs Ambiente-Business interessiert. Um es gleich zu sagen: Das Buch ist eine hingepfuschte Frechheit und weder seinen Preis noch die notwendige Lesezeit wert; es sei denn, man ist Psychiater und sucht eine Fallstudie zu den Phänomenen Selbstüberschätzung und Wehleidigkeit. Oder man ist ein Verlag und hat jeden Stolz aufgegeben. Konzentriert hätte der Stoff für eine durchaus lesenswerte Reportage gereicht. Alles dabei. Schnäppchengeile Kunden, die auch gern mal Rolf-Benz-Etiketten von den Sofas klauen, verschlagene Chefs, die ihre Scheinrabatte…

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Träume in Stein

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Innenministerium

GREETINGS VON FREUD Humor hat er ja, der Berliner, auch in der Architektur. Die Fassaden werden immer abweisender, aber an der Spree hält man sich sowieso lieber an innere Werte, weiss ja jeder: arm, aber sinnlich. Lange hielt im geteilten Berlin des Areal zwischen Gedächtniskirche und Urania den Rekord „trostlosestes Büroneubaughetto der City“; Berlingefördert, korrekte Traufhöhe, darunter lieblosester Subventions-Beton. Wer hier arbeitete und nicht gleich aus dem Fenster springen wollte, brauchte was Tröstliches fürs Auge. Die originellste Idee hatten die Planer der DIN-Zentrale (korrekt heisst es das DIN, das Deutsche Institut für Normung); in deren Innenhof pflanzten sie nicht nur ein paar Büsche, sondern gönnten den 400 Mitarbeitern ein ganz individuelles Bild zum Träumen: einen grossen aus Steinplatten akkurat gelegten DIN-A-4-Bogen. Selbstironie jenseits aller Norm, die aber – Meisterschaft der Dialektik – Maßstäbe setzte. Heute ist das traurigste Neubauviertel Gesamtberlins die Gegend rund um Hauptbahnhof und noch entstehender Europacity. Hier eröffnet nächsten Monat das neue großmöglichst-unterkühlte Innenministerium mit ähnlich innenliegendem Sinn für…

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Forever cool

von
BarbaraMcBride

GREETINGS VON SIEBECKS Das Portrait seiner schwangeren Frau Barbara ist eines der populärsten Bilder des gerade gestorbenen Fotografen Will McBride; produziert für das legendäre Magazin Twen, gehört es heute zur Sammlung des Deutschen Historischen Museums, typisch für die Coolness der 60er Jahre. Das ist aber nur der Anlass für diese kleine Stilgeschichte, erzählen will ich eine Begegnung aus dem zweiten anderen Leben der seit den 70ern geschiedenen Barbara McBride. Schon lange heisst sie Barbara Siebeck und in dieser Eigenschaft als Frau des Restaurant-Kritik-Königs lernte ich sie auf einem Homestory-Besuch kennen. Sehr charmant und gewinnend, elegant wie eine Französin – der sympathisch ausgleichende Faktor zum etwas brummeligen Hausherren. Beide wohnten auf einer Burg bei Offenburg und hatten uns eingeladen, weil sie Werbung für eine Event-Idee machen wollten: Hobbyköche konnten einen Gruppenabend buchen, bei dem der Kritik-Maestro zwar nicht selbst kochte, sich aber mit einer Flasche Wein dazugesellte, ein paar Anekdoten erzählte – und hinterher konnten alle sagen, sie hätten mit Siebeck gekocht… Ziemlich clever (für solche…

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