Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Rolf - page 5

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Vom Verschwinden der Medienhäuser

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GREETINGS FROM ABBRUCH. Weg, für immer. Eben noch gefürchtet oder gehasst, blendet einen plötzlich riesiger grauer Hamburg-Himmel, wo jahrzehntelang die Axel-Springer-Zentrale die Strasse verdunkelte; Abbruchbagger in Doppelreihen machen die historischen Druckereihallen platt. Ich wusste das nicht und stiess zufällig darauf. Ein trauriges Bild. Kaiser Wilhelm-Strasse, Warburgstrasse, Baumwall: wieviele Journalistengenerationen haben sich an diese Adressen beworben, alles Geschichte. Der frühere Gruner+Jahr-Bau an der Alster steht heute vergessen wie eine Investitionsruine hinter dem Sicherheitszaun des USA-Konsulats, er war den Verlagsmanagern zu klein. Sein Nachfolger am Baumwall ist ihnen inzwischen zu gross. Die neuen Traum-Bewerbungsadressen sind virtuelle. Historisch-sentimentale Grüsse von ROLF

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Delayed

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GREETINGS FROM NEUEN BERLINER FLUGHAFEN Eine unvergessene Erinnerung aus der Schulzeit: Wenn der Mathematik-, der Physik-, der Chemie und auch der Biologie-Unterricht nur noch einen Monat weitergeht, ist bei mir im Kopf Schluss, das Gehirn schafft es einfach nicht mehr, kommt mit der Komplexität nicht mehr mit. Das ist ein sehr reales Gefühl. Und heute habe ich es wieder; wenn ich die Entwicklungen rund um die Baustelle des neuen Berliner Flughafens zu verstehen versuche. Alles sieht fertig aus, nichts ist fertig; schuld ist niemand, erklären kann es keiner und wann mal ein Flugzeug landen soll, weiss der Himmel. Und seit der heutigen genialen Schlagzeile der BZ darf man davon ausgehen: das bleibt noch länger so. Tja, lieber ferner Bloggerfreund Jan: es ist, mit oder ohne Ironie, mit dem Verstand nicht mehr zu fassen. Soweit von hier – zurück nach Hamburg!  

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Im Gartencenter

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GREETINGS FROM WANDEL Hätte ich misstrauischer sein sollen, realistischer, bescheidener? Jahrelang schon standen die mächtigen Tropenhäuser des Berliner Botanischen Gartens auf meiner Besichtigungswunschliste: über hundert Jahre alt, beste Stahl-Glas-Architektur, wie man sie sonst nur in London, Paris oder Brüssel findet. Ist auch alles so – sehr empfehlenswert. Nur sollte man es  nicht machen wie ich. In der Hoffnung, das Erlebnis noch zu steigern, habe ich eine sogenannte „Palmensinfonie“ gebucht, ein dreistündiges „Wandelkonzert“. Die totale Enttäuschung, so voll und eng, daß man die Musiker vor lauter Menschen und Bäumen nicht sah und so abenteuerlich-romantisch wie in der Pflanzenhalle vom Baumarkt. Nächstes Mal: entweder Musik, oder Bäume oder Architektur! Klüger als vorher grüsst ROLF  

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Mittagspause, vollautomatisch

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GREETINGS FROM AUTOMATENRESTAURANT Läuft bei mir? Nee, gerade mal gar nicht. Obwohl es doch so lässig angefangen hat: App runtergeladen, Mittagssnack bestellt und vorab bezahlt. Dann aber finde ich im neuen Berliner Automatenrestaurant die Fächer nicht – Anfängerfehler eins. „Da“, sagt lässig der Not-Manager und zeigt auf die dunkle Glasfläche, die ich für eine Wanddeko gehalten habe. Selber schuld, wenn man so ein Nachkriegstyp ist und noch nach Messingklappen wie an einem Bahnhof Ausschau hält –  wo hier doch alles ein Test einer smarten SAP-Tochterfirma ist.   Gehts blöder? Leider ja, als nämlich mein Handy vibriert und meldet: Essen fertig, bitte abholen. Wo, weiss ich ja jetzt, und zur Sicherheit erscheint auch noch riesig mein Name auf dem Glasfeld. Griffe gibts nicht, also oben leicht gegengedrückt, kennt man ja (wofür war man jahrelang Redakteur für Küchen). Aber es tut sich nichts, auch nicht beim Links-Drücken, beim Rechts-Drücken, beim Unten-Drücken. Nur mein Name fängt jetzt an zu blinken und gefühlt starrt jetzt…

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Malen nach Zahlen

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GREETINGS FROM GELDSPAREN Die Kollegen der Berliner Home-Redaktion beneide ich schon deshalb, weil sie einen der coolsten Arbeitsplätze Deutschlands am Ufer der Spree haben; müssten sie nicht so viele Hefte füllen, könnten sie lässig aus dem Fenster zuschauen, wie ihre Stadt stündlich hipper und  teurer wird und in der Mittagspause Tretboot fahren. Aber, wie ich sehen muss: es gibt nichts umsonst. Wer so top residiert, muss woanders sparen und das hat die Redaktion jetzt getan, indem sie für ihre jüngste Ausgabe alle gezeichneten Designerportraits offensichtlich auf die Philippinen oder nach Taiwan fern-beauftragt hat. Ist billiger –  und verhilft zu neuen Erkenntnissen. Das macht der fremde Blick, wie wir Feuilletonisten sagen. Jetzt wissen wir: In Design-Playboy Häberli steckt durchaus ein grüblerischer Poet und Grcic arbeitet als Double für Kai Diekmann. Paola Navone ist die Grossmutter vom Kleinen Prinzen, Citterio tritt maskiert als Mainzer Hofsänger auf, Pesce ist unter Pseudonym gerade SPD-Kanzlerkandidat geworden und Altkanzler Schröder heisst in Wirklichkeit Massimo Iosa-Ghini. Das grösste künstlerische Potential…

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