Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Uta

Uta has 8 articles published.

greetings vom Hamburger Bahnhof

von
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GENUSS- UND KUNSTVOLLE LEERE Von Massenaufläufen und Publikumsanstürmen ist im Berliner Museum für Gegenwart nichts zu spüren. Schrecken die Fettreste von Joseph Beuys? Fehlt das große Spektakel? Vielleicht auf den ersten Blick, aber tatsächlich gehört der Hamburger Bahnhof zu den erfolgreichsten Häusern für zeitgenössische Kunst. Nur kommen die Besucher eben nicht, wie bei Ai Weiwei, alle auf einmal… Allein das Gebäude, ein Bahnhof der ersten Generation, hat Aufmerksamkeit verdient. 1846 fand die Jungfernfahrt der Eisenbahnlinie zwischen Berlin und Hamburg statt. Und das aus einem Schuppen, denn der Bahnhof im spätklassizistischen Stil, ein Entwurf von Friedrich Neuhaus und Ferdinand Wilhelm Holz, wurde erst 1847 fertig. Doch schon im Jahr 1884 war’s schon wieder vorbei mit der Personenbeförderung, der Verkehr verlagerte sich auf den benachbarten Lehrter Bahnhof. Erhalten geblieben ist das ehemalige Empfangsgebäude des alten Kopfbahnhofs. Derzeit ist im Hamburger Bahnhof die Ausstellung „Everyday Life“ mit drei raumgreifenden Installationen von Paola Pivi, Bojan…

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greetings from Design Miami/Basel

von
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POSITIVES AUS DER SCHWEIZ Um das noch mal zu sagen: In Basel war nicht alles schlecht! Die Design Miami/Basel, ein bisschen so was wie die kleine Cousine der Art Basel, gab es viel Schönes zu sehen. Vor allem Jean Prouvé rauf und runter (man wundert sich, wo die Franzosen das ganze Zeug herkriegen beziehungsweise so gut verstecken, um dann Sammlern immer neue Schätze unter die Trüffel-Nasen zu halten), ein paar wunderschöne „Misfit“-Vasen von Hella Jongerius bei Priveekollektie und, lieber Mit-Blogger Jan, das Zeitobjekt „A million times“ von Humans since 1982 bei der Galerie Victor Hunt Designart Dealer. Du kennst das wahrscheinlich längst, aber mir hat die Aneinanderreihung von analogen Uhren, deren Zeiger sich in einer Art Choreographie bewegen und immer neue grafische Muster bilden, nicht nur die Augen verdreht. Und für Dich, lieber Mit-Blogger Rolf, war auch ein Grcic dabei: Der TT Pavillon. Wie Du siehst: Nicht nur Du wunderst…

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greetings from Art Basel

von
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MECKERN? BESCHWEREN? Im Gegensatz zu meinen Mit-Bloggern bin ich in der Hinsicht ein zahnloser Hai. Aber nun muss ich doch mal was loswerden. Das hat nicht viel mit Stil zu tun, aber mit meinem Job. Als Journalist bekommt man ja extra so ein Kärtchen (ja, ich weiß, Missbrauch nicht ausgeschlossen…), damit man überall rein kommt und über Großes, Wichtiges, Nichtiges usw. berichten kann. Natürlich gibt es bei allen möglichen Events die Möglichkeit, sich vorher zu akkreditieren. Aber manchmal vergisst man das, manchmal verpasst man die deadline und manchmal denkt man „das mache ich vor Ort“. Aber Obacht: Wenn man nach Basel reist und sich ins Pressezentrum begibt, um sich für die Art Basel einen Ausweis zu holen, dann ist man aufgeschmissen! Selbst wenn man da leibhaftig vor den Erfüllungsgehilfen steht – keine Chance!! Dann bekommt man ein kleines Zettelchen mit einer mail-Adresse, an die man flugs von seiner Redaktion Belege,…

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greetings from Tokio

von
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NEU AUFGELEGT Unter uns Schreibern könnte man sich jetzt ja streiten, ob es für Zeitungen oder Zeitschriften eines Upcyclings bedarf. Oder ob nicht die Tatsache an sich, dass man sich etwas aus den Fingern gesogen und dieser Text zusammen mit einem Layout einen wie auch immer gearteten Artikel ergeben hat, eine finale Angelegenheit ist. Aber in Zeiten von Recycling und Wiederverwertung ist jedes Material irgendwie auf der Durchreise, ergibt mal dies, ist mal nützlich für das. Takeo Fujii jedenfalls sagt nicht „das kann weg“, wenn er Altpapier in die Finger kriegt. Im Gegenteil, er forscht, sammelt und sucht nach Vintage-Modemagazinen oder Comics aus den Sechzigern, gerne auch früher. Die ausgedienten Druckprodukte weicht er in einer Lösung ein, trocknet und laminiert sie anschließend, damit sie robust werden. Wofür? Takeo Fujii fertigt aus den alten Zeitungen in Kombination mit Leder Taschen und Portemonnaies. In der kleinen Mall unter der Tokioter Bahnstation Okachimachi…

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greetings from the Indernet

von
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SCHÖNE NEUE WELT Vor ein paar Jahren habe ich einen Artikel gelesen in dem es darum ging, wie eine Inderin, wohnhaft in Neu-Delhi, den Alltag einer Engländerin, wohnhaft in London, organisierte. Sie bestellte die Milch beim milkman, machte Termine beim Friseur oder Kinderarzt und koordinierte Meetings in der britischen Metropole – das alles aus einer Entfernung von rund 6700 Kilometern. Echt spleenig, dachte ich, die ich nun wirklich kein digital native bin…. Ich habe mich über die Auswüchse der Globalisierung gewundert und über die offenbar grenzüberschreitende IT-Kompetenz der Inder gestaunt. Nicht schlecht gestaunt habe ich dann in Neu-Delhi beim Anblick des Kabelsalates in den Straßen. Mal ganz abgesehen von der Frage, wer da wohl wessen Stromrechnung bezahlt, wundert man sich, dass da überhaupt in irgendeiner Wohnung oder in einem der Läden Elektrizität ankommt. Dabei ist Indien vor rund zehn Jahren in den Kreis der zehn größten Volkswirtschaften der Welt vorgestoßen und…

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