Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Smiles - page 14

Die schmutzige Phantasie der Schweden

von
HästensSchlafenImSchlamm

GREETINGS AUS DEM SCHLAMM Wer in Sommermonaten als Journalist das Glück hat, nach Skandinavien eingeladen zu sein, muss eine Konstitution wie ein Pferd haben. Schlaf ist nämlich nicht; aus ganz profanen Gründen. Unter euphorischen Lobeshymnen auf die unwiederbringlichen Mittsommernächte lassen die Gastgeber vor 4 Uhr morgens niemanden weg vom Get-Together. Sehr charmant, mehr aber noch: sehr pragmatisch. Denn in Wirklichkeit werden die journalistischen Gäste als Trink-Geiseln gehalten; solange noch ein zu bewirtender offizieller Gast dabei ist, ist die Bar offen und der Chef zeichnet die Rechnung ab. Er trinkt ja selber mit und sein Chef auch… Vielleicht ist dies, firmenkulturell, sogar eine Art Markenzeichen des Nordens. Während sich deutsche CEOs spätestens gegen 10 diskret von ihrer Firmenparty wegschleichen, werden einem in Skandinavien immer noch hinzugekommene neue Larsse, Knuts oder Olafs vorgestellt, bis man sie nicht mehr auseinanderhalten kann. Soweit meine essentiellen Eindrücke von Finnland, Norwegen oder Schweden, die vermutlich ebenso auf Missverständnissen beruhen…

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Darf’s ein bisschen weniger sein?

von
TemmaA

GREETINGS VOM ÖKO-CHIC Alles Coole ist schon da. Dunkle Decke, sichtbare Lüftungsrohre, Industrielampen, raue Eisen-Regale. Und zu kaufen gibts nur Voll-Korrektes, z.B. Obst und Gemüse, das „per Schiff oder über Land“ gekommen ist, also nicht per Flugzeug. Alle Coolen sind aber noch nicht nicht da. Ich sitz‘ ziemlich allein vor meinem Kaffee auf einem Barhocker am gekalkten Deli-Holztisch, gucke gleichzeitig in die Vergangenheit und in die Zukunft, umgeben von Weniger-ist-Mehr-Luxus, wie Temma ihn sich vorstellt. Temma? Am Namen merkt man schon, dass es manchmal ganz schön angestrengt sein kann, lässig zu wirken. Temma heisst eine neue Supermarktkette von Rewe, die jüngere und smartere Kundschaft ansprechen will, aber dafür ein Kunstwort wählt, das nur noch versteht, wer mindestens 60 ist. Was „Tante-Emma“-Läden mal waren, wissen nur noch Oldies aus der Zeit, als es sowieso nur zu kaufen gab, was über Land gekommen war (außer per Dampfer lange herangeholte Südfrüchte vielleicht). In der neuen…

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Frisch aufgebrüht

von
Tchibo1

GREETINGS FROM TCHIBO So, liebe superschlaue Designfirmen, jetzt habt Ihr die letzten Jahre ganz Skandinavien und den amerikanischen 50ies-Helden Charles Eames so penetrant in Eure Lifestyle-Mixer-Maschinen getan, dass es jetzt alle gemerkt haben, daß da erstmal nichts Neues mehr kommt. Dann kann ich mir diesen super-klassischen tollen wohnlichen Stuhl ab sofort auch gleich in der ganz aktuellen Version bei TCHIBO aus der Aktion „Sommerleichtes Wohngefühl“ holen. Der Designer wird da zwar nicht mit Namen genannt, sieht aber sympathisch cool aus und ich glaube, ich habe schon jede Menge super-kluge Interviews mit ihm gelesen… Schnäppchen-Grüsse sendet ROLF

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Wo Bürgermeister weinen

von
MusicalHafenHamburg

GREETINGS VOM HAFEN Viele Nicht-Hamburger kennen von Hamburg vor allem dieses ganz besondere maritime Stück, die Fährschifffahrt zwischen den Landungsbrücken ‚rüber zum anderen Elbufer, wo die Musicals warten (die letzten Jahre vor allem der „König der Löwen“). Die Stadt verdankt diesem Musical-Tourismus sehr viel – Kaufkraft, aber wichtiger noch die Belebung der City. Eine Erfolgsgeschichte also, die es wert war, dafür die vom Hafenbetrieb freigewordene Fläche freizugeben. Um so trauriger ist, was jetzt nach diesem Erfolg kommt: ein zweites Musicaltheater daneben, das in seiner schlichten Hässlichkeit schon jetzt den ersten Platz auf der „Liste der lieblosen-Architektur-Neuigkeiten 2014“ verdient hat. War das erste Musicaltheater formal noch einem Zirkuszelt verwandt, haben hier Bauherr (Stage-Entertainment) und Architekt (AMA Group Arn Meijs Architekten ) den billigsten und auch gedankenärmsten Weg gewählt. Es scheint konsequent nach innen optimiert – was für ein Theater in Ordnung ist – , aber die Ignoranz, mit der dann lediglich eine riesige Stahlschüssel…

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Das Jahrzehnt, das es nicht gab

von

GREETINGS AUS DEN ACHTZIGERN Ohne die 50er wüsste man gar nicht, wie man sich heute neu einrichten soll, 60ies-Möbel gibts inzwischen mehr als in den 60ern selbst und die 70er haben gerade im Kino und in der Musik ihre zweite grosse Zeit. Und dann? Dann gibt es eine Art Achtziger-Phobie, eine tiefe Schamgrenze, das Jahrzehnt der Plexiglas-, Neon- und Rohstahlmöbel auch nur ansatzweise noch mal wiederzubeleben. Viel-zu langes Text-Intro für eine kleine Spezialität, durch Zufall entdeckt. Im allerersten Kinofilm von Detlev Buck („Erst die Arbeit und dann“ von 1984) gibt es nämlich eine historisch seltene Möglichkeit, wie durch ein Fernglas nochmal in die Designatmospäre dieses eigenartigen Jahrzehntes hineinzuschauen. Ironisch gemeint und doch faszinierend authentisch: Wie ein junger Mann vom Land in eine Insider-Design-Galerie gerät. Auch wenns schwerfällt, bitte 30 Sekunden durchhalten, am Ende gibt’s als Höhepunkt „Aktive Möbel“ zu sehen. Manche  geschätzte Stylekollegen halten die Aufbruchsstimmung von damals rund um die Hamburger…

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