RÜBERMACHEN
Das peinlichste an der wunderschönen Stadt ohne Straßen und Autos (außer auf dem Lido) sind die schwarzen, auf alt getrimmten Schiffchen, die von Männern in quergestreiften T-Shirts mittels länglichem Einer-Paddel durch die Kanäle gestakst werden. Die Gondeln. Also genauer gesagt, die sind es eigentlich nicht, die peinlich sind, sondern die vielen amerikanischen und sehr vielen chinesischen Touristen, die darin verzückt lächelnd durch die Kanäle von Venedig geschippert werden, schlimmstenfalls mit einem kleinen Italiener an Bord, der gnadenlos die Gassenhauer „Volare … nel blu dipinto di blu“ und – ich traue es mir gar nicht zu sagen – „O Sole Mio“ schmettert. Die entrückt grinsenden Insassen der Nachbar-Gondeln grinsen dann noch dämlicher.
Also: Gondeln fahren geht gar nicht. Aber bevor dieser Eintrag zu niederschmetternd wird – es gibt noch Hoffnung. Irgendwie denkt man ja, Gondeln gehören ja doch zu dieser komischen Stadt. Also ein kleiner Tipp aus der geheimsten Kiste der kleinen Tipps. Der coole Venedig-Urlauber fährt natürlich doch mit der Gondel. Aber nur von einer Seite des Canal Grande zur anderen. Das geht! Und zwar an ausgewiesenen Stellen, die so aussehen wie auf dem Foto, also an Stegen, an denen die grünen Schilder stehen mit gelber Schrift „Servizio Gondele“. Da kann man sich von einem Gondoliere rüberbringen lassen. Was auch wirklich sehr nützlich sein kann, weil so ein Vaporetto manchmal nicht auf der Seite anhält, auf die man will. Und Brücken über den Canal Grande sind ja auch eher selten.. Die Überquerung kostet auch nicht die Welt. Einheimische zahlen einen Euro. Touristen natürlich ein Vielfaches. Also besser auf einheimisch machen.
Viel Erfolg wünscht Jan
[…] lässt es sich leben und angenehm gesättigt und inspiriert durch die Stadt gondeln. Fast wie ein Einheimischer (von denen es ja nur noch ganz wenige hier […]