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Litera-Tour

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imageGREETINGS FROM DEUTSCHE BUNDESBAHN Ich hatte ja neulich schon kurz von der verlängerten Fahrzeit mit der Deutschen Bahn zwischen Hamburg und München, genauer zwischen Hannover und Kassel (und umgekehrt) berichtet und mir gewünscht, es würden ein paar mehr Mitarbeiter beim Steine auswechseln eingesetzt. Nachträglich muss ich zugeben, es war Klagen auf hohen Niveau. Vielleicht auf höchstem. Intellektuell gesehen, jedenfalls. Ich hatte nämlich das unverfrohrene Glück, einen Sparpreis für die 1. Klasse ergattert zu haben, und auch wenn gerade bei der längeren Fahrzeit der Service am Platz sicherheitshalber eingestellt wurde, hatten die Zugbegleiter für die prvilegierten Mitreisenden wie in diesem Fall mich ausser Gummibärchen noch eine Überraschung parat: Lesestoff. Nicht eine Zeitung, die waren natürlich aus, bevor es in unserem Wagon zur Verteilung hätte kommen können, aber ein Buch, das tatsächlich nicht der befürchtete Schund-Groschen-Roman war, sondern lesenswert. Äusserst lesenswert. Alle halbwegs Gebildeten unter unseren Lesern mögen jetzt bitte schnell greetingsfrom.de verlassen, bevor ich zerknirscht zugebe, dass ich die „Schachnovelle“ von Stefan Zweig bis dahin nicht gelesen hatte. Freudig habe ich es aufgeschlagen und erstmal neugierig geschaut, ob es wirklich von Schach handelt. Tut es. Sehr gut, mag ich, das Thema, dachte ich bei mir und freute mich fortan über einen mir bis dahin nur namentlich bekannten Autor und dessen wunderbaren Schreibstil, seine kluge und mitreissende Erzählweise, eine interessante und unglaubliche Geschichte, über tiefere Erkenntnisse, was das Schachspiel und die Psyche angeht. Und ein paar sinnvoll genutzte Stunden Zugfahrt. Falls es doch jemanden unter unseren Lesern gibt, der es nicht kennt: Lohnt sich! Vielleicht muss es dafür nicht unbedingt die Bahnfahrt von Hamburg nach München sein. Trotzdem:

Sänk you for traveling wis ju, Deutsche Bahn JAN

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