Das Ende der Welt
GREETINGS FROM NOWHERE Die Po-Ebene? Reisfelder in Laos? Nö, die Elbwiesen gegenüber Dömitz. Ein absurder Ort. Die Brückenbögen führen ins Nichts, Wind pfeift durch den gemauerten Torbogen am Deich. Hier ist Niedersachsen, drüben Mecklenburg, die Elbe war hier das, was die Mauer in Berlin war, die deutsch-deutsche Grenze. 1978 liess die Bundesbahn ihren Elb-Teil abreissen, die DDR 1987die Reste der östlichen Drehbrücke; stehen blieben von den früheren 1000 Metern – es war mal die längste Eisenbahnbrücke Deutschlands – immerhin noch 550, vom Deich bis zur Fahrrinne. Die ideale Filmkulisse – aber sonst? Ihre wichtigste Funktion hat das langsam vor sich hinrostende Brückenfragment nämlich ausgerechnet mit der Wiedervereinigung verloren. Bis dahin war sie so etwas wie ein sehr bildstarkes Mahnmal der Teilung. Heute teilt sie das Schicksal mit dem nahen Ort Schnackenburg. Als hier die Welt zuende war, kamen wenigstens noch Besucher, um sich das Niemandsland anzuschauen, seit sich die Grenze aber öffnete, ist hier einer der einsamsten Orte…