Inspektionsreisen durch die Stilwelt

Monthly archive

Dezember 2016

Ausgestorben

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GREETINGS TO FDP Ich bin ein Kind der bundesdeutschen Dreifaltigkeit: drei Programme im Fernsehen (DDR nicht mitgerechnet) und drei Parteien im Bundestag. Da war die Welt noch in Ordnung. Und heute? Programmatisch sowieso schon längst babylonische Verhältnisse, ist jetzt auch die Parteienlandschaft mit politische Gruselphänomenen wie Pegida und AFD auf einem ähnlichen Weg, fürchte ich.  Die CDU hat eine Kandidatin, die sie nicht will, aber ohne die sie nicht kann. Das hört sich verdächtig an nach der SPD unter Helmut Schmidt und Gerhard Schröder, ihren beiden letzten Kanzlern. Und was macht diese einst respektable Partei heute? Treibt ihrem Vorsitzenden wie ein aufgeblasener Ballon im Wind der Meinungen hin und her, bis ihr endgültig die Luft ausgeht. Bleibt noch die Dritte im Bunde. Ältere unter uns werden sich noch an das Kürzel erinnern: FDP. Seit Jahren aus dem politischen Entscheidungsprozess abgewählt, sind die ehemals „freiheitlich demokratischen“ Liberalen jetzt wohl gänzlich ausgestorben. In diesem Jahr verschieden:…

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Fake-News

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GREETINGS TO BERLIN Wieviele Fehler hat die oben abgebildete Überschrift, die „spiegel online“ noch kurz vor Jahresende meinte veröffentlichen zu müssen? Ok, ich gebe zu, kaum zählbar. Das einzige Wort, dem kaum etwas fälschliches nachgesagt werden kann, ist wohl das unscheinbare „angeblich“. Obwohl ich schon mal nicht wissen möchte, wer diese Info „angegeben“ haben soll. Aber sonst ist es wohl eher ein Beispiel sogenannter „Fake-News“, der älteren Generation noch als „Ente“, respektive „Zeitungsente“ bekannt. Doch was damals nur auf (hoffentlich) aus Versehen aufgeschnappten Fehlinformationen beruhte, wird heute gezielt eingesetzt, heisst es. So soll Trump gewählt worden sein (wie sonst?). Was jetzt diese News bewirken soll, ist mir nicht ganz klar. Aber die Indizien für eine „Fake-News“ sind eklatant.  Erstmal: Dass der Hauptsatdtflughafen öffnen wird, glaubt doch längst niemand mehr (1. Fake/Ente). Und erst recht nicht 2018 (2. Fake/Ente). Der Hammer aber ist die Aussage „angeblich erst“ (3. Fake/Ente). Welche Drogen…

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Zaun vorm Kopf

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GREETINGS FROM GARTENRAND In unserer Reihe „Was macht Deutschland hässlich“ heute nur eine schnelle Aktualisierung. Einer meiner langjährigen Lieblings-Ärger-Objekte ist ein Zaun, der anfangs nur rund um gewerbliche Parkplätze zu finden war, inzwischen aber immer mehr private Gärten umfasst – weil er so praktisch ist. Wenn man genauer hinschaut, stösst man in Deutschland auf geschätzt schon weit über 1 Millionen Kilometer von diesem immer gleich aussehenden Drahtraster mit den hochgestellten 4 mal 15 cm-Rechtecken. Was wohl jetzt selbst den Herstellern etwas unheimlich wurde, denn es scheint nun erstmals Schmuck-Varianten zu geben. Und da wird’s ästhetisch abenteuerlich, nein, absurd: Kunstofffolien mit Bildern von Steinmauern.  Gehts noch? – wie wir Schönheitsanwälte sagen. Kopfschüttelnde Grüsse von ROLF PS: Sowas gibts auch – Trockenfische aus Holz. Auch verrückt, wenngleich nicht ganz so daneben wie Steinmauern auf Folien. Der Hässlichmacher aber ist in meinen Augen nicht die Verzierung, sondern der steril-unendliche Serienrasterzaun.  

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Die letzte Weihnacht

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GREETINGS TO GEORGE Nun hat sich noch ein weiterer der ganz Großen der Popgeschichte in diesem Jahr endgültig verabschiedet – nach David Bowie, Prince und dem unerreichten Leonard Cohen jetzt also George Michael. Eine grossartige Stimme, ein Megaseller, ein vorletzter Goldesel für die Platten-Industrie. Auch Menschen mit nachweislich exquisitem Musikgeschmack haben seine Songs geschätzt. Mein Fall war er nicht so – zu glatt, zu pathetisch. Aber das allein wär mir egal. Nur eins habe ich ihm immer übel genommen: Sein Song „Last Christmas“, eher eine Liebesgeschichte als eine Jingle-Bells-Nummer, schleimt sich Jahr für Jahr ohrwurmig penetrant durch die Weihnachtszeit. Ist es jetzt eine Pointe des Schicksals, dass der Komponist ausgerechnet zu Weihnachten das Zeitliche gesegnet hat? Verschonen wird es uns in den nächsten Jahren nicht vor der schnulzigen Dauerberieselung. Du wenigstens George: Ruhe in Frieden!  

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Style-City

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GREETINGS FROM RÜDESHEIM Vor ein paar Tagen verschlug es mich beruflich in die Provinz. Das kann vorkommen. Diesmal führte es mich auch wie meinen Mitblogger nach Hessen, über Frankfürt nach Wiesbaden, weiter ins Rheingau mit dem vorübergehenden Zielpunkt Rüdesheim. Das Rheingau ist bekannt für seine ausgesucht leckeren (Weiss)weine, die von Kennern weit über die Grenzen geschätzt werden. Warum der Hauptort dieser Region nun ausgerechnet meinte, dadurch traurige Berühmtheit erlangen zu müssen, dass er sich nachgewiesenermassen als Heimatort des Blindmachers „Asbach Uralt“ hergibt, entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Und meiner Recherchelust. Aber vielleicht haben die Menschen hier, in dieser wirklich gesegneten Gegend, einen Hang zum Abgründigen. Anders kann ich mir die Entdeckung auf dem Weg zur berühmten Drosselgass‘ nicht erklären. Dort versuchte der örtliche „Event-Deko-Laden“ auf sich aufmerksam zu machen. Mit folgendem eventmässig dekorierten Schaufenster: Dass das Schild auch noch eine Verbindung von Event-Dekoration, Design und Magie herbeizaubern wollte, war dann doch des…

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