Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Rolf - page 23

Rolf has 148 articles published.

Deutscher Strand

von
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GREETINGS AUS GERMANY. Nein,auch wenn es so aussieht, keine Urlaubsgrüsse aus der Ferne. Hamburg hat das Glück, an seiner Elbe ein Stück Strand und damit seine eigene autarke Ferienstimmung zu haben. Man kann hier grillen, schwimmen oder einfach in die Ferne gucken, den Schiffen hinterher, solche Sachen. Ich schreibe bewusst: „solche Sachen“, weil man keinen Beitrag mehr, nirgendwo, findet, ohne diese zwei Worte. Fehlen sie, ist das ein Zeichen, dass dem Leser ein alter Text angedreht werden soll, eindeutig vor 2014 geschrieben. Aber was machen die Männer da für Sachen? Sie graben Löcher in den Strand. Und sie stellen einen verchromten Rahmen auf. Wozu das? Einige Tage lang konnte man denken, es ist eine Art nette Geste, um den Strandbesuchern ihr Freizeitleben etwas zu erleichtern. Man hat immer viel dabei, als Hamburger am Strand. Dann aber klärt sich alles auf, und endlich sieht man, was bisher fehlte an so einem Strand: ein Schild. Da steht jetzt…

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Es fährt ein Zug von Nirgendwo

von

GREETINGS VON DER ENDSTATION Nach langer Zeit mal wieder Grüsse aus Hamburg. Und die werden vor allem unsere vielen Leser im Süden interessieren. Speziell Stuttgart könnte von Hamburg viel lernen, ganz besonders: wie man das macht, wenn man einen Bahnhof untertunneln und mit den Gleisflächen noch ein kleines Zusatzgeschäft machen will. Lehrbuchobjekt ist der Bahnhof Hamburg-Altona, einst stolze Endstation jedes Süd-Nord-Zuges; wer von hier noch weiter wollte, für den gings eigentlich nur noch mit dem Schnelldampfer nach New York oder mit einem Regionalzug gefühlte endlose sechs Stunden zum Reet-Hideaway nach Sylt. Genug geplaudert, wir sind hier nicht im Feuilleton, sondern im Lehrbuch für Bahnhöfe-Verschwinden-Lassen, Kapitel Moderne Verkaufspsychologie. Was man in Hamburg nämlich anders gemacht hat als in Stuttgart: Man hat erstmal den Bahnhof für eine S-Bahn untertunnelt. Dann hat man gesagt, der alte Backsteinbahnhof, 1898 gebaut für tonnenschwere Dampfloks, vertrage diese modernen leichten Aluminium-S-Bahnen statisch nicht mehr so recht – und…

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Die schmutzige Phantasie der Schweden

von
HästensSchlafenImSchlamm

GREETINGS AUS DEM SCHLAMM Wer in Sommermonaten als Journalist das Glück hat, nach Skandinavien eingeladen zu sein, muss eine Konstitution wie ein Pferd haben. Schlaf ist nämlich nicht; aus ganz profanen Gründen. Unter euphorischen Lobeshymnen auf die unwiederbringlichen Mittsommernächte lassen die Gastgeber vor 4 Uhr morgens niemanden weg vom Get-Together. Sehr charmant, mehr aber noch: sehr pragmatisch. Denn in Wirklichkeit werden die journalistischen Gäste als Trink-Geiseln gehalten; solange noch ein zu bewirtender offizieller Gast dabei ist, ist die Bar offen und der Chef zeichnet die Rechnung ab. Er trinkt ja selber mit und sein Chef auch… Vielleicht ist dies, firmenkulturell, sogar eine Art Markenzeichen des Nordens. Während sich deutsche CEOs spätestens gegen 10 diskret von ihrer Firmenparty wegschleichen, werden einem in Skandinavien immer noch hinzugekommene neue Larsse, Knuts oder Olafs vorgestellt, bis man sie nicht mehr auseinanderhalten kann. Soweit meine essentiellen Eindrücke von Finnland, Norwegen oder Schweden, die vermutlich ebenso auf Missverständnissen beruhen…

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Darf’s ein bisschen weniger sein?

von
TemmaA

GREETINGS VOM ÖKO-CHIC Alles Coole ist schon da. Dunkle Decke, sichtbare Lüftungsrohre, Industrielampen, raue Eisen-Regale. Und zu kaufen gibts nur Voll-Korrektes, z.B. Obst und Gemüse, das „per Schiff oder über Land“ gekommen ist, also nicht per Flugzeug. Alle Coolen sind aber noch nicht nicht da. Ich sitz‘ ziemlich allein vor meinem Kaffee auf einem Barhocker am gekalkten Deli-Holztisch, gucke gleichzeitig in die Vergangenheit und in die Zukunft, umgeben von Weniger-ist-Mehr-Luxus, wie Temma ihn sich vorstellt. Temma? Am Namen merkt man schon, dass es manchmal ganz schön angestrengt sein kann, lässig zu wirken. Temma heisst eine neue Supermarktkette von Rewe, die jüngere und smartere Kundschaft ansprechen will, aber dafür ein Kunstwort wählt, das nur noch versteht, wer mindestens 60 ist. Was „Tante-Emma“-Läden mal waren, wissen nur noch Oldies aus der Zeit, als es sowieso nur zu kaufen gab, was über Land gekommen war (außer per Dampfer lange herangeholte Südfrüchte vielleicht). In der neuen…

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Wohnen am Flughafen?

von
TempelhofAnflug

GREETINGS AUS TEMPELHOF Ganz Europa wählt am Sonntag das Europaparlament. Nur die Berliner wählen noch etwas anderes: In einer von aussen etwas schwer zu verstehenden Volksabstimmung sollen sie sagen, wie sie in Zukunft ihren Ex-Cityflughafen Tempelhof sehen. Ganz leer oder fast leer und am Rand mit Wohnungen und einer Bibliothek bebaut? Das ist vor Ort ziemlich umstritten, weil die einen sagen: ein paar Bauplätze für mehr Wohnungen wären gar nicht schlecht, die anderen fürchten um „100 Prozent Tempelhof“ und die unangetastete Freifläche zum Radeln und Spazierengehen. Von Hamburg aus könnte man sagen: Solche Probleme möchte man haben – und wär’s nicht besser, Berlin baut, ganz ohne Volksabstimmung, erstmal seinen neuen Flughafen BER irgendwie fertig? All das zur Einführung einen kleinen Clips, ein Ausschnitt aus einem TV-Serienkrimi der 70er Jahre. Der hiess „Alexander Zwo“, war etwas langatmig und zeittypisch in den Farben trüb-schmutzig, aber er zeigt plötzlich eine interessante Szene, die für…

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