Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Rolf - page 25

Rolf has 148 articles published.

Berlusconi, forever

von
MilanoExpo2015

  GREETINGS FROM MILANO Nach Mailand fährt man wegen der Oper, der Mode- oder der Möbelmesse. Und zum Shopping natürlich. Aber für moderne Architektur? Da darf man, je nach Optimismusdosis überrascht sein oder skeptisch, jedenfalls: neugierig. Ein Jahr hat die Stadt noch Zeit, dann will sie mit einer „EXPO 2015“ spektakulär zeigen, wie Nachhaltigkeit und Zukunft zusammengehen. Zwar sieht man heute schon einiges durchaus Attraktives (etwa Stefano Boeris  „Senkrechte Wälder“ genannte Terrassen-gespickte Wohntürme). Aber ein Weltausstellungs-reifes Gesamtkonzept will sich noch nicht so recht zeigen und der Besucher darf raten: weil noch nicht fertig – oder weil schon längst überholt, sprich: überbaut? Hatte man nicht das historische Messegelände aufgegeben, um dort eine weltweit ausstrahlende, modellhaft neue Stadt in der Stadt zu bauen? Warum stehen dann aber jetzt plötzlich die höchsten Häuser ganz woanders, neben dem Hauptbahnhof?  Wer heute vom skulpturengesäumten Dach des Doms den Horizont absucht, muß schon sehr sehr genau schauen…

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Schöner Autofahren

von
IMG_6446

GREETINGS FROM SALONE Sowas nennt man wohl Rollentausch. Das Interieur will immer mobiler werden – das Auto aber wohnlicher. Auf der Mailänder Möbelmesse stellte Ford jetzt eine neue Innenausstattung für seine Prestige-Linie Vignale vor, die eher an einen eleganten Salon erinnert. Durch die Glanzledersitze ziehen sich markante Steppnähte, die Teppiche haben gekettelte Kanten. Ein klarer Fall für den Grand Prix Eurovision de la Decoration –  so schön hat jedenfalls bisher noch niemand an der Ampel gewartet.  Glamour-Grüsse von unterwegs sendet ROLF

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Ist der König nackt?

von
GrcicRival1

GREETINGS AN KONSTANTIN GRCIC Fällt ein Überraschungsei in eine dieser neuen Wunder-Scanner-3-D-Printer-Maschinen und die stösst plötzlich etwas aus, was noch niemand vorher sah – ein ins Riesige aufgeblasenes Kinder-Gimmick, eine Art Stuhl aus einem Comic-Abenteuer. Ist das lustig? Nein, das ist nicht lustig, denn diesen Stuhl gibt es tatsächlich („Rival“ von Konstantin Grcic bei Artek), eine Zitatcollage aus retro-amerikanischem Bürosessel (oben) rustikalem Wirtshausstuhl (unten) und lieblichem Toffifee-Mittelteil. . Lieber Konstantin Grcic, wie kann so etwas sein? Was ist schiefgelaufen? Sie sind seit 20 Jahren die ganz grosse Designhoffnung Deutschlands, unser erster Superstar, der es aufnehmen kann mit all den (vielen) Italienern und Skandinaviern und (den etwas weniger vielen) Briten und Holländern und Spaniern, die uns vorleben, wie Design unser Leben verschönern kann. Sie fingen wunderbar an – unbekümmert, frech, witzig – und Ihnen sind über die Jahre ein paar phantastische Stücke gelungen. Anfangs lag das Verhältnis zwischen Ihren intelligent-innovativen Entwürfen und den…

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Jetzt bewiesen: Cupertino liest Greetings From

von
IOS_Annehmen

GREETINGS TO APPLE Eigentlich war ja unsere IOS/iPhone–Debatte hier abgeschlossen, oder? Bei der jüngsten Aktualisierung auf 7.1 habe ich aber gerade, eher durch Zufall, gesehen: ihren grössten Bonbonfarben-Manga-Teletubbies-Unsinn haben die Jungs in Cupertino zurückgefahren, wenigstens ein bißchen. Die Farben sind wieder etwas kontrastreicher, wer will, kann auch die Schrift fetter einstellen und sich Befehlfelder, die offensichtlich nur für chinesisch-japanisch-koreanische Kinderhände designed waren, mit einem Button-Symbolrand etwas vergrössern lassen (Allgemein>Bedienungshilfen >Tastenformen). Klarer Fall also: Unser GreetingsFrom wird in Cupertino gelesen! Deshab hier schonmal die nächste Frage an das vielgelobte Designteam: Warum habt Ihr jetzt bloss die Portraitbilder so klein gemacht? Meine Kontakte sehen jetzt in dem neuen, nicht mal mehr Pfennig-/Cent-grossen Kreis alle gleich aus. Alles was ich z.B. bei einem eingehenden Anruf erkennen kann: es scheint mich ein Mensch sprechen zu wollen – aber schon beim Geschlecht wird’s schwierig. Oder rufen mich bloss die falschen Leute an? IOS-Grüsse von Rolf  

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Die tote Stadt

von
BerlinGefängnis

GREETINGS VOM ALTEN SPEER Zum Auflockern mal wieder ein kleines Quiz. Wertige Materialien, lichtdurchströmt, absolut private Sphäre – das neueste Wohnquartierprojekt in Berlin? Fast richtig: Das Bild oben zeigt den Hof der Justizvollzugsanstalt Zehlendorf-Düppel. Da lacht der Stammtisch, oder? So ist die moderne Architektur eben, bei der heute eine Schule wie ein Krankhaus aussehen kann, ein Rathaus wie eine Bibliothek und ein Krematorium wie ein Museum. Wieder reingefallen, denn das will ich hier gar nicht beklagen. Ich meine etwas anderes, und zwar das hier: Das wird, wenn es nächstes Jahr fertig wird, das „John-F-Kennedy-Haus“ am Berliner Hauptbahnhof, nah beim Kanzleramt; ein Bürohaus in Bestlage für Verbände und Lobbyisten, die dann aus ihren schmalen, aber wertigen Fenstern genau sehen können, wann die Kanzlerin im Büro ist und wann nicht. Gleich wieder abreissen, wie der hochgeschätzte Architekturkritiker Till Brigleb gerade in seinem Blog für ein ähnliches Haus in Berlin-Hauptbahnhof-Nähe fordert? Ich fürchte, damit…

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