Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Rolf - page 24

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Berliner – Schaut auf diese Stadt!

von
PotsdamSchloss1

GREETINGS VOM SCHLOSS Vorstadt schlägt Hauptstadt: Während Berlin noch nicht weiss, wie es die Fassade seiner Schlossrekonstruktion an der Spree bezahlen soll, hat Potsdam, 35 Kilometer südwestlich, fertig. Und macht schon wieder neue ehrgeizige Umbaupläne. Wer wie ich länger als ein Jahr nicht hier war, der braucht zur Orientierung keinen neuen Stadtplan, sondern eher einen aus dem 19.Jahrhundert. Denn nach und neben dem Stadtschloss, ein 100%iger Neubau von Peter Kulka, soll in der preussischen Residenzstadt nun das gesamte Ensemble rund um den Alten Markt neu (also: alt) gefasst werden. Am Havelufer entstehen dafür Büros hinter italisierenden Fassaden nach dem Vorbild des 1945 zerbombten „Palast Barberini“; um den Blick auf Schinkels Dom wieder freizuräumen, soll die Fachhochschule, heute ein ziemlich heruntergekommener, aber nicht uninteressanter DDR-Bau, abgetragen werden und wenn das Geld reicht, will die Stadt auch noch das benachbarte 17-stöckige Mercure-Hotel kaufen und abreissen. Doch auch hier zeigt sich, wie relativ jede Rekonstruktion…

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Unten ist das neue Oben

von

GREETINGS FROM KOPENHAGEN Alles zurück, vergessen, mein Frust von neulich: Kopenhagen ist wunderbar! Nach der Bibliothek und den sich an der Hafenkante schräg gegenüberstehenden Kulturtempeln Nationaltheater und Oper versenken sie jetzt für beide noch ein riesiges Parkhaus ins Wasser. Auf so eine Idee muss man erstmal kommen. Und dann noch das Dach herausgucken lassen, als neue Freifläche, die, zumindest optisch, im Hafen schwimmt wie ein Floss. Das können sie, die Kopenhagener, wie keine zweite Stadt, die ich kenne. So macht Modernität Spaß, sie hat Größe und Blick für menschliches Mass. Ist schon an der Bibliothek eine beneidendenswerte Frei(zeit)fläche entstanden, so auch am Theater, man hat einfach einen Steg übers Wasser geschlagen. Niemand hat was dagegen, wenn man sich die Restaurantstühle in die Sonne zieht, wo die Möwen an der Reling spazieren gehen. Und in zwei Jahren dann das Riesenfloss, toll! In Eile, sitze in der führerlosen U-Bahn, ganz vorne, rase durch…

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Fein oder nicht fein?

von
Kopenhagen1

GREETINGS FROM KOPENHAGEN Lange nicht in Kopenhagen gewesen. Sowieso ein Fehler. Eine Sommerstadt, die auch eine Winterstadt ist, gibt’s nicht so oft, auch nicht dieses lässige Nebeneinander von Alt und Neu. Manches ist gar nicht so historisch, wie es aussieht; der Bahnhof, von dem man heute superschnell nach Schweden kommt, könnte auch eine riesige Reiter-Kaserne sein, ist aber von 1911; auch das Rathaus mit seinen Burgzinnen wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut. Stilistische Fakes also, die aber Charme haben und wunderbar auf die Altstadt einstimmen. Deshalb bin ich erstmal ziemlich beleidigt, als ich vor dem neuen grossen Eckhaus am Rathaus stehe –  was ist das?! Ein Bürocenter mit vorgesetzter spiegelnder Glasfassade; hier, ausgerechnet hier; darf man das – das ist hier die Frage! Ich bin unsicher. Eigentlich sieht es gar nicht so schlecht aus. Ich glaube, nicht die Modernität stört mich, sondern die rücksichtslose, unfeine Höhe. Der Rathausplatz hätte sowas…

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Frisch aufgebrüht

von
Tchibo1

GREETINGS FROM TCHIBO So, liebe superschlaue Designfirmen, jetzt habt Ihr die letzten Jahre ganz Skandinavien und den amerikanischen 50ies-Helden Charles Eames so penetrant in Eure Lifestyle-Mixer-Maschinen getan, dass es jetzt alle gemerkt haben, daß da erstmal nichts Neues mehr kommt. Dann kann ich mir diesen super-klassischen tollen wohnlichen Stuhl ab sofort auch gleich in der ganz aktuellen Version bei TCHIBO aus der Aktion „Sommerleichtes Wohngefühl“ holen. Der Designer wird da zwar nicht mit Namen genannt, sieht aber sympathisch cool aus und ich glaube, ich habe schon jede Menge super-kluge Interviews mit ihm gelesen… Schnäppchen-Grüsse sendet ROLF

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Hurra, ich kann wieder ans Meer fahren!

von
SPO

GREETINGS FROM SANKT PETER-ORDING Jahrelang habe ich Schleswig Holsteins Nordseeküste gemieden, obwohl sie, wie man so sagt: vor der Hamburger Haustür liegt. Sylt war mir zu borniert (ehrlich gesagt: auch zu teuer), die anderen Küstenorte zu waschbetoniert und bieder, irgendwie fühlte ich mich von Architektur und Gastronomie her immer wie in einer quadratkilometer-grossen Rehabilitationsklinik; nichts, was einem übers Wochenende frischen Wind oder schöne Bilder in Kopf und Seele brachte. Ein einziges Hotel hat dieses „Nie wieder“ jetzt umgedreht, und das liegt in Sankt Peter-Ording, hat 2013 aufgemacht und nennt sich „Beach-Motel“. Das sympathische ist, daß es mit seinen graugestrichenen Querverschalungen nicht nur optisch wie ein Import aus Long Island aussieht (okay, sagen wir: wie das Calvin-Klein-Klischee davon), das spannendere ist die Wirkung in die Landschaft hinein. Mit der Hotelstimmung im Rücken internationalisiert und ent-schleswig-holsteint sich auch die Deich-, Dünen- und Strandlandschaft. Man fühlt sich im Heute und nicht mehr wie in…

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