Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Stops - page 14

Mehr Bürokratie bitte!

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GREETINGS VON DER MEENKWIESE Besagte Wiese ist ein parkähnliches Gelände im Hamburger Stadtteil Eppendorf, in dem ich des Sommers (ja, den gibt’s dort auch) an manchen Tagen beliebe, meine Hängematte zwischen zwei Bäumen aufzuspannen und auszuspannen (chillen, für die jüngeren unter unseren Lesern). Dabei mache ich dann flüchtige Bekanntschaft mit zahlreichen Passanten, die zu 99,99 Prozent den originellen Kommentar abgeben: „Das ist aber auch eine gute Idee.“ Wieso „aber“ und welche Idee noch gut ist, frage ich nie nach. Etwas nähere Bekanntschaft habe ich mit einer Dame gemacht, die oft zum Blumengiessen dort hinkommt. Im gelegentlichen Smalltalk mit ihr erführ ich, dass die Stadt die Pflege und Bepflanzung der wegangrenzenden Beete an engagierte Privatpersonen wie diese professionelle Gärtnerin freigegeben hat, zwecks Ersparnis öffentlicher Ausgaben natürlich. Es blüht sehr hübsch in ihren Beeten. Leider ist sie nur für einen Teil verantwortlich. Weiter hinten im Park, dort, wo ich mich im Sommer nie aufhalte,…

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Zeitreise

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GF_Frühstück

GREETINGS VON GESTERN Müsli? Nie gehört! Cappuccino – was ist das? Dass das 19. Jahrhundert 25 Jahre länger dauerte und umgekehrt heute 2016 ist, auch wenn die jüngsten Möbelneuheiten aussehen wie geerbt – weiss ja jeder. Aber heute morgen habe ich entdeckt, daß man mit Glück sogar nochmal für eine halbe Stunde in die frühen 60erJahre reisen kann. Nein, nicht in einem Period-Room im Museum für Kunst und Gewerbe, sondern in echt, mit einem servierten Einheitskomplettfrühstück im ganz a jour über HRS gebuchten Hotel: Brötchen auf dem silbrigen Tablett, Schinken-Käseplatte mit je einer Scheibe, zwei Stück gute Butter, fertig. Kein endloses Suchen am Buffet, aber auch keine Schufa-Anfrage beim Bezahlen des obligatorischen 28 Euro-Morgen-Banketts. Hat sich sehr nett angefühlt, über-cholesteriniert, aber entschleunigt, dazu dünner Filterkaffee –  perfekt.  Wo  ich das gefunden habe? Irgendwo im alten Westdeutschland, genauer darf ichs nicht sagen – der Denkmalschutz hat seine konservatorische Arbeit aufgenommen. Satte Grüsse sendet ROLF

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Pessimismus pur

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GREETINGS AUS SOLINGEN Östlich von Köln, dort, wo das sogenannte „Bergische Land“ beginnt, befindet sich ein Städtchen namens Solingen. Ich hätte gern geschrieben „das schöne Städtchen“, aber das wäre auch mit beiden Augen zugedrückt, zu entfernt von der sichtbaren Realität gewesen. Auch von hier könnte ich wieder eine ulkige Bahnhofs-Anekdote berichten. Die Solinger haben sich nämlich die nette Idee ausgedacht, den Hauptbahnhof, den man zugegebenermassen auch nach näherem Hinsehen nicht als einen solchen identifizieren würde, in einen von der Innenstadt weit entfernten Vorort zu verlegen. Ich würde mal sagen, den weitest entfernten. Also irgendwo im Nirwana. Insofern haben sie sich wiederum an Berlin orientiert, die das mit ihrem ja auch zielstrebig getan haben. Nicht in einen Vorort, aber ins Nirwana. Jedenfalls bei seiner Eröffnung. Den meisten Menschen, obwohl nie dort gewesen, ist das hier behandelte Städtchen im Bergischen Land trotzdem wohl bekannt – als die Messer- und Scherenstadt der Republik.…

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Entgleisung

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GREETINGS FROM OSNABRÜCK Die noch niedersächsische, aber geografisch eigentlich westfälische Stadt Osnabrück ist in die Geschichte, soweit ich weiss, nur dadurch ernsthaft eingegangen, dass hier (und in Münster) mit dem sogenannten „Westfälischen Frieden“ der 30jährige Krieg offiziell beendet wurde. Lang ist’s her. Seit 1648 ist kaum noch die Rede von diesem beschaulichen Provinzstädtchen. Eigentlich gemein. Denn immerhin hat es einen Bahnhof zu bieten, der in gewissem Sinne als Vorbild für den Hauptbahnhof unserer stolzen Hauptstadt gelten darf. Hier verlaufen schon seit Jahrzehnten die Linien in Nord-Süd-Richtung ein Stockwerk über denen in Ost-West-Richtung. In Berlin hat es dagegen nur der S-Bahn- und Regionalverkehr in die obere Etage geschafft. Dafür stammt der Hauptstadtbahnhof von einem sogenannten Stararchitekten, und der Osnabrücker kann nicht mit so lustigen Warnschildern aufwarten, dass man bitte Gepächwagen und Rollkoffer festhalten möge, weil der Bahnsteig leider etwas abschüssig geraten sei. Schwamm drüber. Auch ansonsten haben beide Städte relativ wenig…

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Budda bei die Fische

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GREETINGS FROM IRRSINN Eine Jahrhundertentdeckung! Oder zumindest eine Weltsensation? Also, ich treibe mich in einem dieser allgegenwärtigen Schnickschnack-Deko-Läden rum zwecks Geschenksuche, da trifft mein Blick, ehrlicherweise der meiner Tochter Johanna, auf eine Kreation, die an Absurdität schwer zu überbieten ist. Außer vielleicht an einem bestimmten Ort, dazu später. Es handelt sich um eine weiße – vermutlich – Butterdose, auf deren Deckel ein dicker Mann sitzt. Die Figur dient quasi auch als Griff, um den Deckel anzuheben. Was hat sich der Erschaffer dieses Utensils wohl dabei gedacht? Soll der dicke Mann davor warnen, zu viel des in der Dose befindlichen Fettes zu verzehren, auf das man möglichst nicht so aussehen möge wie er selbst? Eher nicht. Ist es eine reine Verzierung? Aber warum dann diese Figur, die an einen bekannten Religionsstifter erinnert. Das wäre dann ja schon Blasphemie oder zumindest Geschmacklosigkeit. Nein, die Lösung ist wohl nicht so einfach, man muss schon ein wenig um…

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