Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Stops - page 17

Feiner Pinkel(n)

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GREETINGS FROM WC Nochmal München, nochmal Flughafen. Auf einem Herrenklo, ich glaube zwischen den beiden Terminals, gibt es jetzt neue Zielhilfen im Pissoir. Nach aufgedruckten Fliegen und Fußballtoren mit davor baumelnden Bällen, will man jetzt auch auch die bessere Gesellschaft motivieren, genauer zu zielen. Ok, ich gebe zu, kein sonderlich appetitliches Thema, auch das Foto will man nicht unbedingt sehen, nur aus Beweisgründen ist es angehängt. Aber jetzt können sich auch die Golfer nicht mehr rausreden, wenn’s daneben geht. Ein stilisiertes Golfloch mit Fähnchen zeigt wo’s hingehen soll. Dorthin soll man mit feinem Strahl einputten. Jetzt ahne ich auch, woher der Begriff „feiner Pinkel“ kommt. Oder habe ich wieder nur alles falsch verstanden? Genierliche Grüße von Jan  

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Das Kaufhaus des Nordens

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GREETINGS AUS HAMBURG Nach vielen Wochen das erste Mal wieder kurz in Hamburg gewesen. Was auffällt: erstmal nix; alles wie immer; viele Touristen, das Übliche: abends in die Musicals, tagsüber shoppen. Allenfalls scheint mir Hamburg mit Abstand, deutlicher  als von innen gesehen, Kopenhagen sehr verwandt. Und die Baustellen fallen klarer ins Auge – die guten wie die schlechten. Das alte sympathisch kompakte Spiegelhhochhaus an der Ost-West-Strasse ist inzwischen bis auf sein inneres Tragwerk weg. Schade. Dafür sieht der eingerüstete St.Nicolai-Kirchturm jetzt aus, als sei es er kleiner historischer Wolkenkratzer. Der neue Apartmentturm in der Speicherstadt ist verglichen mit der Verkaufsvisualisierung eine Riesenenttäuschung und Zaha Hadids Hafeneinfasung mit den asymmetrischen Treppenstufen kommt pro Monat auch nur 20 Meter weiter, ich fürchte, da werden sich meine Ex G+J-Kollegen eher in Gütersloh oder Norderstedt wiederfinden als nochmal in der Mittagspause auf dem fertigen Elbkantenhochufer. Ein bisschen skurril sieht die Zwischennutzung aus: unten Pritzker-Preis-Architektur, oben hölzerne Wurstbuden für den Hafengeburtstag. Die Elbphilharmonie wirkt dagegen schon so…

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Loblied aufs Land

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          GREETINGS FROM LAND Der Norden – kaum ein Klischee, dem er nicht gerecht wird. Vor allem, wenn es ums Wetter geht: kalt, mindestens kühl, stürmisch, regnerisch. Mit einem Wort unfreundlich. Das führt ja sogar schon dazu, dass Hamburger Blogger nach Potsdam flüchten. Und wenn man an manchen Tagen die Wettervorhersagen vergleicht, möchte man gleich hinterher flüchten. Berlin 26 Grad, Sonne; Hamburg 19 Grad, bedeckt, trotzdem Gewitter (warum bloß?), Kappeln (das liegt an der Küste Höhe Schleswig/Flensburg) 14 Grad, Dauerregen, Gewitter (ich frag nicht weiter warum). Genau zu diesem Zeitpunkt bin ich dort, um ein paar Tage mit meinem Sohn direkt am Ufer der Schlei in dem wunderbarsten Ferienhaus meiner wunderbaren Freundin Monika verbringen zu dürfen. (Ferienhaus ist übrigens eine ziemliche Untertreibung, aber mehr werben brauch ich nicht, ich glaube, es wird nicht weiter vermietet.) Also habe ich Decken, Jacken und dicke Socken eigepackt, noch einmal…

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Willkommen im Freistaat

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         GREETINGS FROM BIERGARTEN Mal wieder in München. Ein schöner warmer Tag – Biergartenwetter. Biergärten sind das beste an München, ganz ohne Zweifel. Trotz granteliger Bedienungen und zweidrittelvoll gezapfter Masskrüge wie im idyllischen Augustiner Biergarten (oben links; oben rechts: vorfreudiger Blogger). Ein Biergarten ist pure Lebenslust. Besser geht Bayern nicht. Schlechter schon. Man muss nämlich erstmal ankommen. Der Flug nach München endet, wie man weiß weit nördlich der Hauptstadt im Erdiger Moos. So soll es sein. Dann der Kampf mit dem Fahrkartenautomaten an der S-Bahn, in der Bahn selbst gibt es nahezu keinen Platz für Koffer. Es ist auch quasi unvorhersehbar, dass am Flughafen Menschen mit Gepäck ankommen. Egal, irgendwie schafft man die Dreiviertelstunde bis zum Hauptbahnhof. Dort gibt es noch einen speziellen Willkommensgruß. Genau an dem Bahnsteig, an dem beide S-Bahn-Linien vom Flughafen ankommen, und nur an dem, gibt keine Rolltreppe, die vom Bahnsteig nach oben zum Ausgang…

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Warum Potsdam?

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GREETINGS VOM ORTSWECHSEL Treuen greetingsfrom-Empfängern bin ich noch ein paar Zeilen schuldig, wie man auf die Idee kommen kann, Hamburg tschüs zu sagen, um nach Potsdam zu ziehen. Die kürzeste Version: Mag Hamburg die schönste Stadt der Welt sein – Potsdam ist eindeutig die schönste Stadt Deutschlands. Wer schonmal hier war, braucht nicht weiterzulesen, für die anderen (was noch ziemlich viele sind) so kompakt wie möglich, warum die kleine 180.Tsd-Großstadt so besonders ist. Einiges steht in Kultur- und Reiseführern, viele Friedrichs und Wilhelms haben sich hier nahe Berlin (mit der Kutsche: vier Stunden) ihre Sommerschlösser bauen lassen und dabei hat jeder seine exotischen – meist französische, italienische oder englische – Träume verwirklicht und sich drumherum auch noch immer neue Naturparks zwischen die brandenburgischen Havelseen anlegen lassen. Und selbst Krieg und DDR haben davon das meiste stehen gelassen. Das ist nämlich die zweite Besonderheit, und die steht so in keinem Reiseführer, denn sie ist nicht frei von Absurdität, Dialektik und…

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