GREETINGS AUS DEM CINEMA Neulich im Kino, genauer, in kleinen Saal eines großen Multiplex-Tempels. Der Film wird gerade leise, romantisch. Plötzlich ein ohrenzerfetzendes Krachen hinter mir, was ist das?! Und woher kommt dieser undefinierbare, leicht stinkende Geruch, der durch den Saal schwebt?! Eine Panne in der Klimaanlage, ein Attentat mit Giftgas? Nö, die Reihe hinter mir genießt Nachos mit warmer Käsesosse. Gab’s vorne am Tresen. Mir wird ein bisschen übel und die Stimmung des Films hat keine Chance mehr. Über den grossfleckigen Teppich in der lärmenden Eingangshalle hatte ich mich nur gewundert, über die absurd großen Cola- und Popcorn-Eimer (die sich nur noch mit beiden Händen halten lassen, was zu abenteuerlichen Verrenkungsszenen beim Kartenabreissen führt) gegrinst. Die Folgen im Kinosaal finde ich nicht mehr lustig, nicht wegen kulturkritisch-theoretischer Bedenken, sondern ganz praktisch: es killt die Atmosphäre. Denn was macht das besondere Erlebnis, den Unterschied zwischen Fernsehen und Kino aus, was lässt uns Filme intensiv erleben? Zwei Besonderheiten – nicht von mir, irgendwo mal gelesen, ich hoffe, ich bekomme sie noch zusammen. Die Magie des Kinos besteht demnach aus einem ziemlich banalen, physikalisch-psychologischem Doppel-Prozess. Die komplette Dunkelheit lässt auf unserer Netzhaut das leuchtende Leinwaldbild größer als in der Realität wirken. Dazu kommt die feinfühlige Nähe, das Spüren der anderen Menschen, in der sich die Emotionen über den Atem-Rhythmus und andere höchstsensible Transformationen synchronisieren und damit verstärken. Ziemlich simpel, und ziemlich einleuchtend. Nachos mit Käsegestank jedenfalls, da bin ich mir sicher, gehören nicht zur Magie des Kinos.
Verstört grüsst ROLF
PS: In Farbe wäre das Bild oben nicht zumutbar gewesen
Lieber Kinogänger,
Recht hast Du, aber so was von. Nur in einem Detail irrst auch Du, fürchte ich: Ekliger als in s/w kann die Käsepampe kaum aussehen. Ich beantrage eine Nach-Colorierung. Und nur noch Drinks im Kino!
Jan
[…] Currywürsten quälen, die sie auf Bestellung in den Sitzreihen verteilen. Das erinnert an schlimme Kinobesuche. Bei denen und bei einigen anderen Fluglinien kann man immerhin mit Glück noch Plätze am […]
[…] geliked, geteilt oder sonstwie gemocht wird. Immer dann, wenn zumindest mir etwas wichtig war oder es mir als gelungen erschien, kann ich mich darauf verlassen, bei 0 (“null”) Likes […]