AUFGEBLASEN
Das hinreißendste, bezauberndste und poetischste Designobjekt ist, das weiß ja jedes Kind, die Seifenblase. Leider auch ein ziemlich vergängliches. Aber das macht ja vielleicht gerade den Reiz aus. Meine Kindertage sind zwar schon eine Weile vorbei, auch die meiner seifenblasenden Kinder, das heißt aber nicht, dass ich nicht immer noch mit glänzenden Augen zuschaue, wenn zum Beispiel Straßenkünstler in Fußgängerzonen Riesenblasen in die Lüfte schicken. Noch freudiger nehme ich zur Kenntnis, dass es offenbar bei ambitionierten Jungdesignern eine Rückbesinnung auf dieses Kultdesign gibt. Seit neusten auf dem Markt ist die Leuchte „The Big Bubble“ des niederländischen Designers Alex de Witte, die von der belgischen Firma Dark produziert wird. Eine in Glas eingefrorene längliche Seifenblase, die ich sofort bei mir zuhause aufhängen möchte. Dafür muss ich allerdings noch soforter umziehen in eine Wohnung mit höheren Decken. Egal.
Die Krönung diesbezüglicher Designtendenzen ist allerdings wieder einmal der schwedischen Gruppe Front gelungen, die von einem nicht unmaßgeblichen Magazin einst entdeckt und bald als „Königinnen der Illusion“ zum A&W-Designer des Jahres 2010 ernannt wurden. Die drei, Anna Lindgren, Charlotte von der Lancken und Sofia Lagerkvist, haben für die holländische Firma Booo! ein Leuchten-Konzept entwickelt, die „Surface Tension Lamp“. Die ist, schätze ich, nicht mehr zu toppen. Guckst Du?
Ich habe leider noch keine Idee, wohin ich dafür umziehen muss. Ich denke intensiv drüber nach.
Verzückt grübelnd grüßt Jan