GREETINGS FROM EHEMALIGEN TRAUMBERUF
Ich will jetzt gar nicht gross rum lamentieren. Die guten Zeiten sind vorbei. Mein Traumberuf ist ein potentiell ehemaliger. Spätestens nach dem Notverkauf der Anteile, den die Familie Jahr an Bertelsmann verscherbelt hat, und den Du, mein lieber Rolf, kommentiert hast mit der lakonischen Bemerkung, jetzt bliebe nur noch das „+“ (weil Herr Gruner ja schon vor langer Zeit ausgestiegen ist) und dieser ehemals stolze Verlag genau die Strategie, die ein kleinerer am Nordende der Alster schon vor einigen Jahren eingeschlagen hat, nämlich in den wichtigeren Redaktionen erstmal sicherheitshalber alle Redakteure zu entlassen und durch Tagelöhner (also sogenannte „Freie“) zu ersetzen, spätestens seitdem ist klar, dass mit diesem Berufsbild nicht mehr viel los ist. Wie die nahe Zukunft aussieht, steht in einer der letzten Ausgaben des „Stern“, ehemals „Wundertüte“ (H. Nannen, Verleger) und Mitglied der „linken Kampfpresse“ (H. Kohl, Verwirrter) in eben jenem oben erwähnten Verlagshaus. Natürlich nicht von der verbliebenen Redaktion beschrieben, ja, die gibt’s noch, NOCH, sondern mit ein paar Strichen von Zeichner Til Mette in einem der seltenen treffenden Cartoons. Dazu gibt es eigentlich nichts mehr zu sagen. Zu schreiben ohnehin nicht.
Stille Grüße
Jan