Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Verwechslungsgefahr

von

imageGREETINGS FROM SHOPPEN

Berlin hat ja so einiges, was zum Beispiel Hamburg nicht hat: eine schnurgerade Straße mitten durch die Stadt und den Tiergarten, die nur die Ältern unter unseren Lesern vielleicht noch als „Straße des 17. Juni“ kennen (und auch noch wissen, was damals los war). Heute heisst sie fast offiziell Fanmeile. Dort versammeln sich nach tagelanger vorheriger Vollsperrung Fans von Weltmeistern, Love Parades und Mauerfällen. Genau, eine ehemalige Mauer hat Berlin natürlich auch, das 25jährige Jubiläum ihrer Öffnung wird heute von vielen Fans gefeiert, dazu bestimmt mehr in einem Folgebeitrag. Und Berlin hat, obwohl ja angeblich eigentlich Hamburg die Einkaufsstadt sein soll, eine neue Shopping-Attraktion. Am Tauentzien (die Straße, die Hannes Wader so einprägsam besungen hat: „Ich stand am Kudamm Ecke Tauentzien, die Taschen voll mit Kokain, Cocaine …“) hat schräg gegenüber vom KaDeWe, dieser vollgestopften Fratze der kapitalistischen Konsum-Doktrin, ein neues (jedenfalls für einen ahnungslosen Hamburger) japanisches Label seine Tore eröffnet. So eine Art Muji für Klamotten. Vielleicht genauer: Muji in knallbunt statt weiß. Kann man mögen. Hauptattraktion aber sind die Treppen, auf denen in gesamter Stufenhöhe in roter Leuchtschrift Städtenamen durchlaufen, was manchen Kunden den Aufstieg einigermaßen vermiest. Ich fand sie interessanter als die Kleidung. Was nur wirklich gewöhnungsbedürftig ist, ist der Name des Labels. Im ersten Moment dachte ich, es handele sich um eine geschlechterübergreifende Bedürfnisanstalt. Es heißt „Uniclo“, nein „Uniqlo“.
Leicht irritiere Grüße
Jan

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