Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Trump

Wahlkampfhilfe

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GREETINGS FROM HOMER Dass man ruhig unsagbar blöd und borniert sein kann und trotzdem gut durchs Leben kommt, beweist seit mehr als einem Vierteljahrhundert das Familienoberhaupt einer ziemlich gelben Familie: Homer Simpson. Dass das auch im richtigen Leben funktioniert, beweist mindestens ebenso lange ein Mann mit ziemlich gelben Haaren. Der hat es nach allerlei zwielichtigen Immobiliengeschäften und Veranstaltungen von Model-Contest-Shows sogar zum Präsidenten eines (noch) nicht unbedeutenden Staates gebracht. Dass aber letzterer bei seinem letzten Coup (der feindlichen Übernahme einer Supermacht) bei ersterem abgekupfert hat, ist doch mehr als schockierend. Nicht, dass er abgekupfert hat. Das war nicht anders zu erwarten. Aber dass ausgerechnet mein Held im wahren Leben, der trotz allem so liebenswerte Homer die Blaupause für den aberwitzigen Wahlerfolg geschaffen hat, ist eine Schande. In der genau 200sten Folge will Homer aus welchen Gründen auch immer Müllbeauftragter von Springfield werden und führt einen Wahlkampf, der so perfide wie dämlich…

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Kreativ zur Kohle

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GREETINGS FROM STRASSENRAND In meiner Jugend habe ich mal, ich glaube, es war im legendären „Playboy-Berater“, natürlich der Hauptgrund, warum ich mir hin und wieder diese Zeitschrift zugelegt habe, die Lebensweisheit aufgeschnappt: „Trinkgeld gebe man entweder zum Bestechen oder zum Belohnen“. Das klang mir einleuchtend, ich habe mich aber dann doch nicht dran gehalten und gebe es eigentlich immer, auch wenn manchmal ganz und gar ungerechtfertigt. Ich meine, im gleichen Kontext wurde damals auch postuliert, Bettlern nur dann etwas zu geben, wenn sie dafür etwas anbieten, etwas aufführen zum Beispiel. Auch das fand ich eigentlich nachvollziehbar, halte mich aber ebensowenig dran und gebe mal ‚was und mal nix, ohne ersichtliches Konzept. Seit einiger Zeit bemerke ich aber einen Trend im Bettlerwesen, der mich zum Schmunzeln bringt und deshalb von mir gern monetär belohnt wird. Neulich sah ich in Hannover eine Art kleiner Installation, die mir hinsichtlich Originalität und Ehrlichkeit (und Bedienen…

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Luxusherberge

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GREETINGS FROM DANIELI Ich frühstücke auf der Dachterreasse des Luxushotels Danieli in Venedig. Atemberaubender Blick auf die Palladio-Kirche, deren Namen nachzuschlagen ich gerade zu faul bin, auf  die Punta della Dogana, ehemalige Zollstation und heute Museum für zeitgenössische Kunst, auf den Canal Grande, Giudecca, kurz auf nahezu alles, was die Lagune zu bieten hat. Im Danieli sitze ich natürlich nur im Rahmen einer Pressereise. Also Einladung. Normalerweise nicht meine Liga. Zimmerpreise bis 1300 Euro – ohne Frühstück. Das kostet nochmal, je nach Appetit 50 bis 100 Euro extra. Mein Blick schweift aber nicht nur über die Sehenswürdigkeiten sondern bleibt an den anderen Gästen hängen. Die meisten mutmasslich nicht eingeladen. Auch nicht auf Geschäftsreise (wer macht schon eine Geschäftsreise nach Venedig, ausser Mitglieder des in dieser Hinsicht immer noch manchmal seeligen Berufsstand des Journalisten?).  Also was sind das für welche? Wer kann (und will) sich das leisten? Coole Erfolgsmenschen? Die Reichen und…

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