Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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März 2015 - page 2

Auf frischer Tat

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  GREETINGS AN DIE BERLINER ORDNUNGSHÜTER Lieber PK W. und liebe POM’in K., ich verzichte hier mal lieber auf die Nennung Ihres vollen Namens. Sie treten, wie ich dem obigen Schreiben Ihres Polizeipräsidenten entnehmen darf, in der ohnehin recht merkwürdigen Doppelfunktion des Anzeigenden und Zeugen auf in einem Fall, der es in sich hat. Offensichtlich fiel Ihnen während Ihrer Dienstzeit gegen 13.39 ein falsch geparktes Fahrzeug in der Friedrich-Karl.Str. 1-3, 12103 Berlin auf, was sie natürlich nicht durchgehen lassen durften. Also schritten Sie zur Tat. Sie notierten alles Wichtige auf dem Strafzettel, den der Volksmund liebevoll „Knöllchen“ nennt. Reine Routine: Nummernschild, zur Sicherheit Automarke, Ortsangabe, fertig. Kann eigentlich nichts schiefgehen. Außer – ja was ist eigentlich schief gelaufen? Der Wagen, den sie (vermeintlich) auf frischer Tat ertappt haben, gehört einer Autovermietung. Sie hatte den Wagen zu dem Zeitpunkt tatsächlich vermietet. An mich. Allerdings in Hamburg, wo ich während meiner Mietzeit exakt 22…

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Sprung über die Elbe

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HamburgWürfelt

GRRETINGS FROM OLYMPIA Berlin oder Hamburg? Die Würfel sind wohl gefallen (Abbildung: privat, letzter Elbspaziergang), aber das Ergebnis des deutschen Olympia-Vorentscheids sollen wir ja erst heute Abend erfahren. Ich würds ja Hamburg wünschen, da gibts wenigstens eine Idee: die der symbolisch-mentalen Elbquerung durch eine super-fotogene neue Olympiastadt auf einer Elbinsel, auf der jetzt noch Lagerschuppen stehen. Kein Berliner kann sich ja vorstellen, daß Hamburg in seinen Nord-Süd-Hälften anders aber nicht weniger eindeutig geteilt ist als es Berlin lange war. Als City-Bewohner braucht man hier zwar keinen Zwangsumtausch oder Passierscheine, aber doch einen ziemlich guten Grund, sich über die Elbbrücken in die südliche Stadthälfte aufzumachen. Bundesgartenschau und Internationale Bauausstellung haben das nicht ändern können, Teheranis bewohnbare Brücken-Idee auch nicht. Vielleicht schaffts ja Olympia. Nur bitte, da gebe ich meinem Vor-Blogger 100% recht, dann das neue Olympiastadion im Hafen nicht vom Elbphilharmonie-Team bauen lassen… Sportliche Grüsse sendet ROLF  

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Es geht voran!

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    GREETINGS VON DER BAUSTELLE Um wenigstens annähernd mit der Hauptstadt mithalten zu können, haben sich die Hanseaten bekanntlich auch ein typisch berlinerisches Schildbürgerstreichchen einfallen lassen. Wir wollen jetzt nicht weiter drauf rumreiten auf dem Prachtbau am Hafen, der Heerscharen von Touristen anziehen soll, bisher aber eher Investoren begeistert, die drum herum die Apartments teurer verkaufen können. Auch dass es sich dabei um ein Konzerthaus ohne Orchester handelt, ist natürlich nur üble Nachrede. Nach Jahren des Stillstandes durch Dreiecksstreitigkeiten zwischen Architekten (Stars), Stadt (Auftraggeber und Steuereintreiber) und Bauunternehmen (dasjenige, das auch in alle anderen aktuellen Baukatastrophen – Flughafen, Bahnhof, U-Bahn mit einstürzendem Stadtarchiv, Autobahnen – involviert ist) wird seit einiger Zeit mehr oder minder glaubhaft versichert, dass die Elbphilharmonie tatsächlich fertiggestellt werden und bespielt werden soll. So 2018 oder so. Vielleicht. Ungefähr. Aber es gibt natürlich trotzdem immer Zweifler. Um denen den Wind aus den Segeln zu nehmen, haben die…

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Haarrr Haarrr!

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GREETINGS FROM FRISEUR Dass Berliner im internationalen Vergleich zu der, sagen wir mal, etwas spezielleren Sorte Hauptstädter gehören, ist hinlänglich bekannt und weitgehend unstrittig. Obwohl man dies weiß und in jeder Hinsicht auf einiges gefasst ist, gelingt es ihnen doch immer wieder, diesbezüglich heftige Überraschungen zu liefern. Kürzlich hat mich meine aufmerksame Kollegin Jennifer auf einen neuen Berliner Overkill hingewiesen. Jahre- oder schon jahrzehntelange ist man ja bundesweit die Unsitte gewohnt, dass Frisiereinrichtungen mit mehr oder minder witzigen Wortspielen betitelt werden. Meist minder. Bereits zu Klassikern avanciert sind Namen wie „Haarspalterei“, „Haarmonie“, „Verlockung“ und „Schnittstelle“. Aber da, denkt sich der Berliner natürlich, setze ich doch locker einen drauf. Eröffnet eine Frisierstation und ist flugs auf der Stufe 9,5 der bei 10 endenden Idiotie-Skala angelangt. Der spitzenplatverdächtige Name für den nämlichen Salon in Berlin Mitte lautet – festhalten! –  „Liebhaarber“. Noch mal zum Mitlachen: Lieb-haar-ber. Haarrr haarrr. Allerdings, das wird ein Wermutstropfen für die…

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Neues aus Schilda

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  GREETINGS FROM POTSDAM Reisender, wenn Du nach Potsdam kommst, solltest Du vorsichtig sein. Jedenfalls wenn Du dich an den Informationstafeln orientierst, die Dir vermeintlich den rechten Weg zu weisen scheinen. Du kommst an am Hauptbahnhof, Du verlässt den Bahnsteig, gelangst, wie heute üblich in eine Art Shoppingmall und hältst Ausschau nach dem Weg zur, sagen wir mal, Straßenbahn. Oder zum Bus. Oder zum Taxi. Die gute Nachricht: Erhebst Du Deinen Blick, erspähst Du auch sogleich einen dieser Wegweiser-Tafeln. So weit so gut. Aber Achtung: Die hat der Teufel gemacht. Oder ein Saboteur. Oder ein verwirrter Grafikdesigner. Was ungefähr aufs gleiche herauskommt. Also, das Schild verweist auf zahlreiche Transportmöglichkeiten und verschiedene Ausgänge, Sehenswürdigkeiten und nützliche Einrichtungen. Es gibt auch Pfeile, einen nach rechts und einen nach links. Die schlechte Nachricht: Es ist leider nicht möglich, die angebotenen Verkehrsmittel einem der Pfeile logisch zuzuordnen. Noch schlimmer: Eher das Gegenteil ist der Fall. Ich habe…

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