Inspektionsreisen durch die Stilwelt

Monthly archive

Juni 2015 - page 2

Carbonara ohne Ei

von
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GREETINGS FROM ROM Lieber Rolf, wie ich ja gern behaupte und Dir immer mal wieder zu beweisen versuche, schmeckt eigentlich alles, was man selbst kocht, brät, backt, und fritiert besser als im Restaurant. Es gibt eine sichere Ausnahme: Pasta. Natürlich nicht, wenn man sich mit dem Italiener an der Ecke misst. Die Qualität kriegt man locker hin. Aber Pasta in Italien – das ist unerreichbar. Keine Ahnung, warum das so ist, aber ich nehme es als einen besonderen von vielen guten Gründen immer wieder gern in dieses gelobte Land zu reisen. Wahrscheinlich ist eines der Geheimnisse die Liebe zum Essen. Dann allerdings müsste es mir ebenso gelingen. Wie auch immer, ich freue mich jedenfalls immer wieder auf den erneuten Beweis, dass Nudeln glücklich machen und auf regionale Entdeckungen. Dabei habe ich im Laufe der Jahre eine gewisse Vorliebe für die römische Küche entwickelt. Mit dazu beigetragen hat eine Pasta, die…

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Bänke in Ketten

von
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  GREETINGS AUS OLDENBURG Nolde kam nur bis Oldenburg. Diesen wunderbaren Satz hat der Emder Henri Nannen gesagt, der gleiche, der sein Leben lang gesagt hat, er hätte den Stern erfunden. Und, so las ich neulich nochmal im Stern: das bleibt auch so. Was kann ein Nannen dafür, daß es in den dunkeln 40ern schonmal ein verdammt ähnlich aussehendes Blatt gab und sich frecherweise auch schon Stern nannte.  Oldenburg also, gilt ausserhalb von Oldenburg wegen seiner Ostfriesland-Umgebung ein wenig als provinziell, ist aber in Wirklichkeit eine sehr lebens- und liebenswerte Stadt. Wenn es so etwas wie eine Schnell-Checkliste für Lebensqualität in Deutschland gibt, dann wäre meine persönliche so: Städte mit unter 1 Mio Einwohnern, die sowohl Residenzstadt waren, Unistädte sind und nicht allzusehr zerbombt wurden – all das zusammen macht ziemlich wahrscheinlich schon eine recht sympathische Alltagsmischung aus Grün-, Kultur- und Gastro-Angebot aus.  All dies gilt für eine Stadt wie Oldenburg. Stutzig…

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Ein verlorener Abend

von
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GREETINGS AUS DER LANGEWEILE Zwei und eine viertel Stunde – was kann man darin und damit nicht alles machen. Fußballweltmeister kann man werden oder im Vapiano nacheinander die Pizza-, die-Salat- und die Getränketheke besuchen oder von Hamburg bis ins Brauhaus nach Bleckede radeln. Man kann also viel Spaß haben. Genau das Gegenteil war mein Abend gestern. Mein Fehler: mir die Apple-Neuigkeiten im Lifestream anzusehen. Neuigkeiten, werden Klügere als ich jetzt fragen – welche Neuigkeiten? Man soll in Zukunft auf dem iPhone zwei Fenster nebeneinander öffnen können und Musik nicht nur kaufen, sondern wie bei Spotify auch streamen können –  insgesamt ein news-Wert von, sagen wir, aufgerundet fünf Minuten. Stattdessen durfte ich mir aufgekratzte kalifornische Millionäre unter offensichtlich verschieden wirkenden Doping-Einflüssen in endlosen Steve-Jobs-Imitatiosvarianten ansehen. Irgendwas läuft da ziemlich schief. Jobs‘ Genie bestand ja gerade darin, aus einer unendlichen Fülle technischer Möglichkeiten simple, klare, faszinierende Dinge herauszufiltern. Seine Nachfolger machen das Gegenteil – und sie scheinen es…

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Cool Hamburg

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GREETINGS FROM ELBJAZZ Alle reden vom Wetter. Wir nicht. Natürlich nicht. Wir reden von Hamburg. Eine Stadt, die für viele vielleicht überraschend unter dem Titel „Lieblingsorte“ auftaucht. Jedenfalls, wenn ich darüber schreibe. Ja, es stimmt, ich habe mich hier und da schon despektierlich über diese merkwürdig überhebliche Stadt geäußert mit ihrem abenteuerlich überheblichen Erstliga-Fußballverein, der sich mal wieder durchgemogelt hat und unverdientermassen nicht abgestiegen ist, (lieber Heiner!). Aber es gibt (mindestens) zwei Tage im Jahr, da ist diese merkwürdige Stadt tatsächlich einer der coolsen Orte der Welt. Wenn nicht DER coolste! Die beiden Tage befinden sich seit sechs Jahren am Ende des Monats Mai, ich hoffe, ich schreibe nichts Falsches, wenn ich sie generell auf das letzte Mai-Wochenende datiere. Freitag/Samstag. Dann findet das „Elbjazz“-Festival statt. Der Bogen ist weit gespannt, von lässigem Souljazz bis zu etwas anstrengendem oberlehrerhaften Jeder-gegen-jeden-Freejazz auf locker zehn Bühnen im Hafen verteilt. Und das ist der Extra-Clou: die Location! Man fährt mit…

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