Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Rolf - page 14

Rolf has 148 articles published.

Wenn die Kännchen Trauer tragen

von
GF_TodInDerKanne

GREETINGS FROM TOD Ja ist denn schon Erster April? Oder noch Karneval? Wenn Italien für eines steht, dann für Geschmack. Aber wie kann dann das hier passieren, wenn man der seriösen Quelle  (FAZ vom 18.2.) glauben soll: Ein Industrieller, ein weitläufiger Verwandter der Alessi-Familie, lässt sich im Espressokännchen beerdigen, dem Bestseller seiner Metallfabrik! Als Design-Aficionado glaubt man natürlich daran, daß Design das Leben bereichert. Aber dann – kommt nicht selbst die Gute Form irgendwann an ihr natürliches Ende? Ich fürchte: Wenn zuviel Style, lieber Gott böse! Verwunderte Grüsse sendet ROLF PS: Nur zur Sicherheit: Ich möchte mal bitte NICHT in Zeitschriftenpapier beerdigt werden.

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Was wir nie wieder sehen wollten

von
GF_Kachel2

GREETINGS VON DER KACHEL Von unseren unermüdlichen architektonischen Stilspaziergängen kommen wir heute leider mit einer traurigen Neuigkeit zurück. Was heisst Neuigkeit?! Vermutlich aus Langeweile holen Architekten gerade wieder eine Hausfassaden-Idee aus der Vergangenheit hoch, die den Rekord des ästhetischen Bau-Tiefpunkts des letzten Jahrhunderts hält – noch vor den Postmoderne-Verirrungen, und das will was heissen. Nie sahen Häuser abweisender und depressiver aus als in der Phase späte Sechziger bis frühe Achtziger-Jahre, als sowohl kleine Altbau-Häuser als auch protzige neue Walmdachbungalows komplett mit Kacheltapeten verkleidet wurden. Sie sind gestraft bis heute – ironischerweise gerade durch ihre 100 Prozent Schutzgarantie vor jedem kleinsten Schmutz oder Riss. Warum ausgerechnet dies‘ jetzt wiederbelebt wird – ich kann es mir nicht erklären. Im Zweifel für die Angeklagten, das muss auch in Stilfragen gelten, zugegeben. Bei einigen Bauten vor allem im sandig-gelblichen Farbton scheint es mir ein mißglückter Versuch zu sein, die grandiose Chipperfield-Ästhehtik ins Private zu übersetzen und sich dabei knapp in der…

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Happy Endings

von
GF_HoC2

GREETINGS VOM GUTEN AUSGANG Hugh Grant bekommt Julia Roberts, Sandra Bullock übersteht den Weltraumcrash,  Elias M’barei wird Lehrer. Und wie Schreibfreund Jan hier gerade erinnerte, entlarven Redford&Hoffman den untreuen US-Präsidenten. So weit, so gut. Nur leider: so selten geworden! Ist ein guter Ausgang, also die Belohnung des Guten und nicht des Schlechten, heute nur noch was für Doofe, für Kinder und für Frauen? Sorry für die nicht PC-Aufzählung. Ich hab‘ gerade 20 Stunden „House of Cards“ hinter mir, die hochgelobte Netflix-Serie, die selbst die Süddeutsche mit Brecht’scher Raffinesse vergleicht.  Sie ist  40 Jahre nach „All  the presidents men“ dessen genaues Gegenteil: Es gewinnt der Böse, der Held ist ein intriganter Mann, der seine lästig gewordene Journalisten-Geliebte vor die U-Bahn stösst und am Ende Präsident wird. Ist spannend zu sehen – aber gut find‘ ich’s nicht. In Hollywoods Kinderjahren (den 40ern) und in der Folge auch noch in meiner Kindheit gab es ziemlich strenge Branchen-interne-Drehbuch-Auflagen. Nicht aus Moral-, sondern aus Geschäftskalkül, weil damit Kirchen…

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Wer hat’s gesagt?!

von
GF_Zitat

GREETINGS FROM BUSINESS Jedes Medium ist stolz darauf, was es für smarte und engagierte Leser hat. Einmal im Jahr müssen wir deshalb ebenso wie unsere kaum vorhandene Konkurrenz Nachweise über die Klasse und das Niveau unserer hoch-ästhethischen Top-Style-Zielgruppe dokumentieren. Bitte helfen Sie uns dabei, es geht ganz schnell und wir machen es Ihnen leicht. Beantworten Sie doch bitte die folgende Kontrollfrage aus unserem Themenfeld „Design“: Stammt das obige Zitat  a) von KONSTANTIN GRCIC aus dem Katalog seiner vielgelobten Ausstellung „The Good. The Bad. The Ugly „?  b) Von MARTIN BALLENDAT aus seiner Dankesrede für seinen 2016er- „German Design Award“? Oder  c) von PHILIPPE STARCK aus dem internen Marketing-Katalog seines erstmaligen Auftretens bei „Home 24“? (Bitte keine Mehrfachnennungen.) Prüfgrüße sendet ROLF

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Betrug, Comissaire Dupin!

von
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GREETINGS AN DIE SCHREIBFABRIK Sehr geehrter Verlag, sehr geehrtes Schreibteam Bannalec, Ihr neues Buch „Bretonisches Gold“ mit dem vierten Fall von Kommissar Dupin möchte ich bitte zurückgeben. Sie haben mir eine ziemlich freche Produktfälschung verkauft, die nur noch äußerlich wie die vorherigen Bücher aussieht. Sind Sie vielleicht selbst von Ihren Zulieferern reingelegt worden? Sicher ist es schwer, jedes Jahr pünktlich zur Ferienzeit nochmal ein neues Abenteuer fertiggeschrieben zu haben. Und vielleicht wird es auch immer schwerer, wenn man die Kombination Kunstdiebstahl & Steak-Frites,  Umweltschutz & Fischplatte und Salzbetrug & Rotwein durchhat – mir würde dann für den vierten Sommer-in-der-Bretagne-Krimi auch nichts anderes mehr einfallen als dunkle Austernzucht-Machenschaften & SteakFrites & Fischplatte & Rotwein. Es mag üblich sein, bei importierten Bestsellern gleichzeitig verschiedene Übersetzerteams für einzelne Kapitel zu engagieren, um schneller fertig zu sein. Keinen Spass aber macht es mehr (jedenfalls nicht mir), beim Lesen zu sehr zu merken, daß Sie dieses Prinzip jetzt auch beim Schreiben…

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