Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Arts - page 14

Jetzt bewiesen: Cupertino liest Greetings From

von
IOS_Annehmen

GREETINGS TO APPLE Eigentlich war ja unsere IOS/iPhone–Debatte hier abgeschlossen, oder? Bei der jüngsten Aktualisierung auf 7.1 habe ich aber gerade, eher durch Zufall, gesehen: ihren grössten Bonbonfarben-Manga-Teletubbies-Unsinn haben die Jungs in Cupertino zurückgefahren, wenigstens ein bißchen. Die Farben sind wieder etwas kontrastreicher, wer will, kann auch die Schrift fetter einstellen und sich Befehlfelder, die offensichtlich nur für chinesisch-japanisch-koreanische Kinderhände designed waren, mit einem Button-Symbolrand etwas vergrössern lassen (Allgemein>Bedienungshilfen >Tastenformen). Klarer Fall also: Unser GreetingsFrom wird in Cupertino gelesen! Deshab hier schonmal die nächste Frage an das vielgelobte Designteam: Warum habt Ihr jetzt bloss die Portraitbilder so klein gemacht? Meine Kontakte sehen jetzt in dem neuen, nicht mal mehr Pfennig-/Cent-grossen Kreis alle gleich aus. Alles was ich z.B. bei einem eingehenden Anruf erkennen kann: es scheint mich ein Mensch sprechen zu wollen – aber schon beim Geschlecht wird’s schwierig. Oder rufen mich bloss die falschen Leute an? IOS-Grüsse von Rolf  

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Die vergessenen Jahre

von
JuhnkeChinaentenPlakat

GREETINGS VOM KALTEN KRIEG Melde mich nochmal vom Berliner Breitscheidplatz (den eigentlich keiner so nennt) zwischen Gedächtniskirche und Europacenter: hier war seit den 60ern das Zentralschaufenster Westberlins. Kein Tourist der hier nicht vorbeikam, hier fuhren die Linienbusse zum Tempelhofer Flughafen und hier stand lange, auch noch als die Mauer schon wieder  offen war und alle nach Mitte wollten, ein sehr skurriler Werbeschaukasten. Ein ziemlich fertig aussehender Harald Juhnke versucht, mit Stäbchen irgendwie eine Ente zu essen und so Gäste in ein Chinarestaurant im Bikini-Haus hereinzuwerben. Das gehörte dem Vater seiner halbchinesichen Frau, die er dort kennengelernt hatte. Alles vorbei, echter oder halbechter Glanz von gestern – ähnlich wie das gegenüberliegender Europacenter, mit Billigläden und Kartoffelrestaurants heute der provinziellste Ort der Welt. Warum ich jetzt davon erzähle? Weil in allem Ganz-Berlin-Wird-Metropole Hype sich jetzt die alten bürgerlichen Nachkriegs-Westsektoren darauf besinnen, daß sie ja auch mal ein ganz eigenes Lebensgefühl hatten, irgendwo zwischen subventioniertem…

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Der Kampf ums offene Schloss

von
Schlossbaustelle

GREETINGS VOM BERLINER SCHLOSS-KRIMI Architektonische Problemzonen hat Berlin eine Menge. Eine lange umstrittenene war der Neubau des Stadtschlosses, der inzwischen aber gut vorankommt. Viel zu gut, denn hier scheint die gute Nachricht mal eine schlechte zu sein. Es geht wie immer um Prinzipien – aber auch um Tage, vielleicht sogar Stunden. Wer gerade am Berliner Dom vorbeikommt und dann zwischen der zweiten Grossbaustelle (der U-Bahn) hindurch den Weg findet,  kann Zeuge eines kleines Krimis, eines Wettlaufs zweier Architekten werden. Es geht um die Reihe der Betonkuben (im Bild oben zwischen dem vorderen Sandhaufen und dem gelbem Kran), sie ist nämlich die Basis des neuen Ostflügels. Und um den gibt es einen neuen Streit im alten Streit, eine wiedererstarkte Diskussion in der durch Baubeschluss des Bundestages eigentlich abgeschlossenen Diskussion. Als gewollten Kontrast zum (1950 von der DDR gesprengten) Altbau ist er hypersachlich und scharfkantig geplant (wie hier unten im Modell-Bild) Der Münchner Architekt…

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Wo Bürgermeister weinen

von
MusicalHafenHamburg

GREETINGS VOM HAFEN Viele Nicht-Hamburger kennen von Hamburg vor allem dieses ganz besondere maritime Stück, die Fährschifffahrt zwischen den Landungsbrücken ‚rüber zum anderen Elbufer, wo die Musicals warten (die letzten Jahre vor allem der „König der Löwen“). Die Stadt verdankt diesem Musical-Tourismus sehr viel – Kaufkraft, aber wichtiger noch die Belebung der City. Eine Erfolgsgeschichte also, die es wert war, dafür die vom Hafenbetrieb freigewordene Fläche freizugeben. Um so trauriger ist, was jetzt nach diesem Erfolg kommt: ein zweites Musicaltheater daneben, das in seiner schlichten Hässlichkeit schon jetzt den ersten Platz auf der „Liste der lieblosen-Architektur-Neuigkeiten 2014“ verdient hat. War das erste Musicaltheater formal noch einem Zirkuszelt verwandt, haben hier Bauherr (Stage-Entertainment) und Architekt (AMA Group Arn Meijs Architekten ) den billigsten und auch gedankenärmsten Weg gewählt. Es scheint konsequent nach innen optimiert – was für ein Theater in Ordnung ist – , aber die Ignoranz, mit der dann lediglich eine riesige Stahlschüssel…

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Das Jahrzehnt, das es nicht gab

von

GREETINGS AUS DEN ACHTZIGERN Ohne die 50er wüsste man gar nicht, wie man sich heute neu einrichten soll, 60ies-Möbel gibts inzwischen mehr als in den 60ern selbst und die 70er haben gerade im Kino und in der Musik ihre zweite grosse Zeit. Und dann? Dann gibt es eine Art Achtziger-Phobie, eine tiefe Schamgrenze, das Jahrzehnt der Plexiglas-, Neon- und Rohstahlmöbel auch nur ansatzweise noch mal wiederzubeleben. Viel-zu langes Text-Intro für eine kleine Spezialität, durch Zufall entdeckt. Im allerersten Kinofilm von Detlev Buck („Erst die Arbeit und dann“ von 1984) gibt es nämlich eine historisch seltene Möglichkeit, wie durch ein Fernglas nochmal in die Designatmospäre dieses eigenartigen Jahrzehntes hineinzuschauen. Ironisch gemeint und doch faszinierend authentisch: Wie ein junger Mann vom Land in eine Insider-Design-Galerie gerät. Auch wenns schwerfällt, bitte 30 Sekunden durchhalten, am Ende gibt’s als Höhepunkt „Aktive Möbel“ zu sehen. Manche  geschätzte Stylekollegen halten die Aufbruchsstimmung von damals rund um die Hamburger…

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