Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Arts - page 5

Architekturspiele

von
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  GREETINGS VOM DACH Spät, aber Weltklasse – ich beneide alle, die noch in 2o17 das Glück haben, die neue Hamburger Elbphilharmonie auch von innen zu erleben. Also von ganz innen und nicht nur von der Aussichtsplattform – die aber auch schon atemberaubend ist. Dass Herzog/deMeurons Entwurf innen wie aussen von Scharouns Berliner Philharmonie inspiriert ist, wusste jeder. Ich muss aber gestehen: ich wusste nicht wie sehr. Bis ich jetzt zufällig an deren Westseite vorbei ging und sah, daß die Schweizer auch ziemlich eindeutig die markant-scharfkantige Dachwelle aus Berlin mitgenommen haben – den Hamburgern haben sie dann etwas a la Synthese aus Notenschwüngen & Meereswellen erzählt… Das macht ja Berlin nicht ärmer – anders als die Aldi-Scheune, die die gleichen Herzog/deMeuron den Berlinern als neues Museum andrehen wollen. Architektur-Gruesse von ROLF

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Pech gehabt

von
GF_KulturforumHdM

GREETINGS FROM KULTURSTADEL Zweimal schon schrieben wir hier über Berlins architektonisches Katastrophengebiet Kulturforum, das mit einem Museum der Moderne noch eine letzte Chance zur visuellen wie sozialen Reparatur bekommen hatte. Eine Aufgabe, die eigentlich unlösbar war und jetzt (um auch, aber nicht nur uns selbst zitieren) kam auch noch Pech hinzu. Denn wenn einer in der über Jahrzehnte verbauten Platzcollage –  eine Kirche, zwei Konzertsäle, drei Museen aus gefühlt sechs Stilrichtungen – noch etwas hätte retten können, wäre es tatsächlich das Superduo HerzogdeMeuron gewesen. Die Schweizer aber, weltweit für frische Architektursichten vom Museum bis zum Fußballstadion geehrt, lieferten nun in dem eingeladenen Finalwettbewerb  ihre bisher schwächste Idee ab: ein optisch einstöckiger, langgezogener Satteldachziegelriegel. Auf irgendeiner Metaebene lässt sich der Landlook vielleicht als Ironie-Kontrast zum modernen Inhalt verkaufen, aber unser Greetings-From-Betriebspsychologe erklärt es viel einfacher: schuld sind die anderen, die Nachbarn namens Mies van der Rohe und Scharoun. Dazwischen konnten sich HerzogdeMeuron wohl nur noch mit einer Mischung aus Unterwerfung & Selbstüberschätzung befreien. Ein…

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Der Zahn der Zeit

von
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GREETINGS FROM KALTEN KRIEG Es begab sich zu einer Zeit, da waren sich der Amerikaner und der Russe nicht so wohlgesonnen. Jetzt auch nicht so sehr, aber damals noch weniger. Ihre prinzipielle Abneigung drohten sie auf deutschem Boden austragen zu wollen, schließlich gehörte ja seit dem gemeinsam gewonnen Krieg in gewissem Sinne jedem ein Teil davon. Der Russe lauerte im Osten. Der Ami lauschte im Westen. Für seinen diabolischen Plan, die Gespräche der Ostfeinde bis hin nach Moskau abzuhören, hatte sich der amerikanische Geheimdienst passenderweise den Berliner Teufelsberg ausgesucht, eine gut hundert Meter hohe Erhebung im Grunewald, entstanden kurz nach dem Krieg aus Schuttresten. Zwischenzeitlich hätte es dieser Hügel sogar fast zu alpinen Skisportehren gebracht. Man glaubt es kaum. Die Abhörstory des umtriebigen CIA auch eigentlich nicht. Bis zu 2000 Agenten haben unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen seit 1957 von diesem Berg aus den Osten belauscht, bis sie in den späten 80ern…

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Vorsicht, Stilbetrüger!

von
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GREETINGS FROM TELLERRAND Wir unterbrechen unsere Ästhetikrundschau für eine dringende Warnung: Achtung Schönheitsliebende, in der dunklen Jahreszeit kommt es auch in unserer Szene wieder verstärkt zu Trickbetrügereien. Besonders perfide ist die längst ausgestorben geglaubte Masche des sogenannten Tauschens. Dabei wird die zur Zeit herrschende Unsicherheit, in welche Grossrichtung sich unser aller Stilempfinden weiterentwickeln wird, raffiniert ausgenutzt. Wir können nur dringendst davor warnen: Hier sollen Gutgläubige gleich doppelt über den schön gedeckten Tisch gezogen werden. Fallen Sie nicht darauf hinein: Auch in diesen stilistisch unsicheren Zeiten sind sich Fachleute darüber einig, daß florale und dekorative Muster nicht weniger, sondern im Gegenteil stark zunehmend wieder unser aller Schönheitssinn ansprechen. Dagegen werden Asymmetrien, gezackte Tellerränder und auch  sechs- oder achteckiges Geschirr so bald NICHT wieder erwartet. Warnende Grüsse auch von ROLF

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Achtsam Kaufen!

von
GF_Jäkel

GREETINGS FROM SCHÖNER-WOHNEN-SHOP  In unserer Inside-Business-Abteilung erreichen wir heute nach den Branchen Film und Fertighausbau früher als geplant das Segment Zeitschriften mit Einzelhandel (früher: Gimmick mit YPS). Nötig und möglich macht das eine Entdeckung, nach der man getrost sagen kann: die Erfolgsgeschichte unserer geliebten Zeitschriftenszene muss in grossen Teilen neu geschrieben werden. Nach dem Ergebnis unserer Investigativ-Recherche stimmt es nämlich nicht mehr, wie kurzsichtige Kulturkritiker immer wieder behaupten, daß sich unter dem Manager-Buzzword „Digitale Transformation“ nur ein kühler Businessplan versteckt, der die jahrhundertealte Zunft „Publisher“ mit den Branchen Warenhaus und Werbeagentur (beides Hammermodelle des 20. Jahrhunderts) verschmelzen will, ohne Rücksicht auf Content. Stimmt eben nicht. Zugegeben, auch wir hier waren vielleicht manchmal skeptisch, wenn wir Verlagsankündigungen lasen, es gäbe jetzt einen Zeitschrift-eigenen „Kaufladen“ mit „Kuration“, in dem „COI – Communities of Interests“ „über die gesamte Customer Journey“ begleitet werden, mit chefredakteurlicher „Geschmacksgarantie“ gratis. Wie kleingeistig wir waren – denn die wahre Geschichte ist eine viel tiefere voller…

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