Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Arts - page 6

Wo bitte gehts zum Film?

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GF_Film

GREETINGS FROM SET Seit den blurays mit ihren stundenlangen Making-Of-Extras gibt es hinter den Kulissen von Filmdrehs ja nicht mehr viele Geheimnisse: Alle finden sich und gerade diesen aktuellen Film toll und das schwierigste vor der Kamera ist, beim Textaufsagen nicht zu lachen. Ein Rätsel blieb aber unbeantwortet, und ich dachte, es könnte niemals gelöst werden: Wie schaffen es eigentlich die Schauspieler, ihren Text immer genau am richtigen Platz zu sprechen und nicht irgendwo von ausserhalb des Bildes? Seit gestern weiß ich es und enthülle es hier weltexklusiv: sie werden zwischen ihren Warte-Wohnwagen und dem Aufnahmeort von grossen Pfeilen gelenkt. Wie einfach! Und auch wie beruhigend – Schauspieler können also nicht nur sprechen, sondern auch lesen… Vom Filmset  (ehrlich gesagt wars nur ein Dreh für eine Pro Sieben-TV-Serie) grüsst fasziniert ROLF

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Freie Kunst

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GREETINGS AN DIE EU-AUSSTEIGER Auch wenn sie bald nicht mehr zu uns gehören: In mancher Hinsicht sind die Noch-Mitglieder von der Insel ziemlich vorbildlich. Zum Beispiel mit ihrem Kulturbetrieb. Neueste Attraktion der Londoner Museenlandschaft ist der Erweiterungsbau der sowieso schon gewaltigen Tate Modern, dem ehemaligen Kraftwerk an der Themse, dessen Umbau den Schweizer Architekten Herzog de Meuron seinerzeit den Pritzker Prize einbrachte. Jetzt haben selbige eine verdrehte Pyramide dazu gebaut, deren Hauptattraktion die Aussichtsplattform kurz unterhalb der Spitze ist. Auch die Ausstellungsräume, alle trotz meist fehlendem Tageslicht sehr gut ausgeleuchtet auf entwurfsbedingt jeweils unterschiedlich aufgebauten Ebenen, können sich sehen lassen. Sie dienen vor allem dazu, einen Teil der umfangreichen Sammlung des Museums der Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Die nimmt das Angebot dankend und zahlreich an, nicht zuletzt dank einer britischen Besonderheit. Der Eintritt in Museen ist dort grundsätzlich umsonst. Nur spezielle Ausstellungen sind von dieser Regelung ausgenommen. Auch wenn sich…

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Is mir egal

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GREETINGS FROM BERLINER WAHLKAMPF Glück gehabt, ich bin kein Berliner. Ich muss nicht Ende September wählen, 600 Meter Fußweg zur Glienicker Brücke und damit zur Hauptstadtgrenze ersparen mir eine grosse Verlegenheit. Es ist nämlich so: Als Demokrat muss man natürlich wählen, aber die Berliner haben es in den letzten Jahren tatsächlich geschafft, daß mit keinem möglichen Wahlergebnis eine Verbesserung der mediokren Regierungs- und Verwaltungspraxis zu erwarten ist. Das muss man in einer Stadt, die grosse Bürgermeister wie Ernst Reuter, Willy Brandt und als Import Richard von Weizsäcker hatte, erstmal hinkriegen . Wenns nicht so zynisch und in unübersichtlichen Zeiten auch gefährlich wäre, kann man sagen: Die Stadt bekommt die Regierung, die sie verdient. Klingt übertrieben? Nicht, wenn man sieht, mit welchem Maso-Sarkasmus sich sogar die landeseigene Verkehrsgesellschaft an die gefühlte Stadtstimmung anschleimt: Is mir egal! Angucken lohnt, für Außenstehende gibts kaum eine kompaktere  Einführung ins Neu-Berlinerische, aber so komisch, wie er tut, ist der Werbeclip nicht: Wie soll…

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Designer: Stärker als der Tod

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GF_DesignerEsslinger

GREETINGS FROM DENKMALPFLEGE Interviews mit Designern sind tricky. Entweder erzählen sie zu viel oder zu wenig; die einen schweigen, um sich interessanter zu machen, die anderen reden unstopable über alles mögliche, und das um so lieber, je weiter es von ihrer Alltagsarbeit wegführt. Philippe Starck etwa hat die gesamten 90er und auch noch die Nullerjahre damit verbracht, seine Design-Neuversionen des Immergleichen mit einem einzigen Gedanken zu begleiten: Er sei dafür, dass nicht mehr soviel konsumiert wird. Weil davon inzwischen die Archive überquellen, musste er jetzt für das SZ-Magazin nochmal etwas Koketterie und Exhibitionismus nachlegen: Ich bin autistisch veranlagt. Ich empfinde meine Kreativität als eine Art Krankheit.Ich weiss nicht wohin ich gehöre. Mein Gehirn macht die ganze Zeit Schroonk, Schroonk… Sowas versaut die Maßstäbe. Piero Lissoni etwa, bisher in Interviews eher charmant-cool, versucht im österreichischen Standard rhetorisch aufzuholen: Ich bin ein fauler Mensch. Ich habe beschlossen, den Komfort hintanzustellen und nur noch unbequeme Möbel zu entwerfen. Sobald…

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Zum blinden Zebra

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GREETINGS VON DER KUNSTFÖRDERUNG Außerhalb Hannovers bin ich ja mittlerweile dafür bekannt, dass ich wohl der einzige ausserhalb Hannovers bin, der lobende Worte für dieses chronisch unterbewertete Landeshauptstädtchen findet. Vor allem hier bei greetingsfrom.de, also will ich also meinem Ruf gerecht werden. Neulich war ich mal wieder an einem leidlich sonnigen Samstag dort, schlenderte durch die belebte Innenstadt und stellte fest, wie gelungen die Dimensionen dort sind, sprich die leicht überbrückbaren Entfernungen. Hier lässt sich ein Einkaufsbummel mit einem kleinen Mittags-Weißwein in der Markthalle und höherer Kultur verbinden. Wobei man sogar direkt vom Weißwein im Radius von zehn Gehminuten zwischen dem sehr renommierten Sprengel-Museum mit neuem spektakulären (und deshalb von den Einheimischen erstmal skeptisch aufgenommenen) pechschwarzen Anbau und der Kestner Gesellschaft wählen kann, die in die Räumlichkeiten eines ehemaligen Jugendstilbades direkt neben dem berühmten Anzeiger Hochhaus eingezogen ist. Ich wählte Letzteres. Die Ausstellungsräume sind wirklich sehr sehenswert, die aktuelle Ausstellung (mit…

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