Inspektionsreisen durch die Stilwelt

Category archive

Faces - page 7

Der menschliche Faktor

von
AppleSchiller

GREETINGS FROM XXL Wie dünn ist dünn und wie gross ist gross? Das mit den Zolls und den Inches habe ich sowieso nie verstanden, und vielleicht kann man es auch gar nicht verstehen, weil alles relativ ist. Unseren 40-Zoll-Fernseher zuhause empfinde ich als ein grandioses Beispiel meiner Bescheidenheit (vom Bild her sage ich: geht gerade noch; weniger wäre ein Radio), meiner Frau dagegen ist er, gender- und geschmacksbedingt, natürlich viel zu gross. Umgekehrt ist das neue Samsung-gerundete-super-slim-iPhone 6 so dünn, daß ich es nur mit seinem Ledercase halten kann, ohne daß es mir durch die Finger rutscht. Die Krümmung des Leders schafft dabei nicht mal mehr die Dünnheit des Telephons und steht über. Was nicht nur desigmäßig ein wenig schizophren ist, weil man dadurch z.B. die virtuellen App-Symbole nur schwer über diese Hardware-Kante schieben kann – das iPhone ist inzwischen zu less für das more an notwendiger Ledersteifigkeit. Soweit meine persönliche case-study (- kleiner…

Keep Reading

Ein Glückwunsch

von
UdoJürgens1963

GREETINGS AN UDO JÜRGENS. Wie schnell die Zeit vergeht, merkt man an Kindern. Und an Idolen. Unser Blog hier verspricht ja Stilreisen und hier kommt eine kleine, persönliche, zurück dahin, wo ich das erste Mal sowas wie Stil entdeckt habe, auch wenn ich es gar nicht wusste. Zwischen diesen beiden Bildern liegen nur 4 Jahre. Auf dem oberen ist Udo Jürgens 29 Jahre alt und muß noch, mangels Erfolg, in Frauenkleidern alberne Filmkomödien spielen. Auf dem nächsten ist er 33 Jahre alt und hat den Grand Prix gewonnen. Und hat seinen Stil gefunden und durchgesetzt, eine Mischung aus Gilbert Becaud, Sascha Distel und Jacques Brel, aus höchstelegantem Auftreten und nachdenklich-frechen Texten, zusammengehalten durch Musik. Das hat nicht nur mich unglaublich beeindruckt, das war für deutsche Verhältnisse absolut neu, weil es zeigte, dass erfolgreiche Unterhaltung nicht zwangsläufig mit Niveausenkung bezahlt werden musste (Kleiner Disclaimer: Jahre später hab‘ ich mal für ihn und seinen Musikverlag gearbeitet. Aber da waren seine…

Keep Reading

Frisch aufgebrüht

von
Tchibo1

GREETINGS FROM TCHIBO So, liebe superschlaue Designfirmen, jetzt habt Ihr die letzten Jahre ganz Skandinavien und den amerikanischen 50ies-Helden Charles Eames so penetrant in Eure Lifestyle-Mixer-Maschinen getan, dass es jetzt alle gemerkt haben, daß da erstmal nichts Neues mehr kommt. Dann kann ich mir diesen super-klassischen tollen wohnlichen Stuhl ab sofort auch gleich in der ganz aktuellen Version bei TCHIBO aus der Aktion „Sommerleichtes Wohngefühl“ holen. Der Designer wird da zwar nicht mit Namen genannt, sieht aber sympathisch cool aus und ich glaube, ich habe schon jede Menge super-kluge Interviews mit ihm gelesen… Schnäppchen-Grüsse sendet ROLF

Keep Reading

Ist der König nackt?

von
GrcicRival1

GREETINGS AN KONSTANTIN GRCIC Fällt ein Überraschungsei in eine dieser neuen Wunder-Scanner-3-D-Printer-Maschinen und die stösst plötzlich etwas aus, was noch niemand vorher sah – ein ins Riesige aufgeblasenes Kinder-Gimmick, eine Art Stuhl aus einem Comic-Abenteuer. Ist das lustig? Nein, das ist nicht lustig, denn diesen Stuhl gibt es tatsächlich („Rival“ von Konstantin Grcic bei Artek), eine Zitatcollage aus retro-amerikanischem Bürosessel (oben) rustikalem Wirtshausstuhl (unten) und lieblichem Toffifee-Mittelteil. . Lieber Konstantin Grcic, wie kann so etwas sein? Was ist schiefgelaufen? Sie sind seit 20 Jahren die ganz grosse Designhoffnung Deutschlands, unser erster Superstar, der es aufnehmen kann mit all den (vielen) Italienern und Skandinaviern und (den etwas weniger vielen) Briten und Holländern und Spaniern, die uns vorleben, wie Design unser Leben verschönern kann. Sie fingen wunderbar an – unbekümmert, frech, witzig – und Ihnen sind über die Jahre ein paar phantastische Stücke gelungen. Anfangs lag das Verhältnis zwischen Ihren intelligent-innovativen Entwürfen und den…

Keep Reading

Die vergessenen Jahre

von
JuhnkeChinaentenPlakat

GREETINGS VOM KALTEN KRIEG Melde mich nochmal vom Berliner Breitscheidplatz (den eigentlich keiner so nennt) zwischen Gedächtniskirche und Europacenter: hier war seit den 60ern das Zentralschaufenster Westberlins. Kein Tourist der hier nicht vorbeikam, hier fuhren die Linienbusse zum Tempelhofer Flughafen und hier stand lange, auch noch als die Mauer schon wieder  offen war und alle nach Mitte wollten, ein sehr skurriler Werbeschaukasten. Ein ziemlich fertig aussehender Harald Juhnke versucht, mit Stäbchen irgendwie eine Ente zu essen und so Gäste in ein Chinarestaurant im Bikini-Haus hereinzuwerben. Das gehörte dem Vater seiner halbchinesichen Frau, die er dort kennengelernt hatte. Alles vorbei, echter oder halbechter Glanz von gestern – ähnlich wie das gegenüberliegender Europacenter, mit Billigläden und Kartoffelrestaurants heute der provinziellste Ort der Welt. Warum ich jetzt davon erzähle? Weil in allem Ganz-Berlin-Wird-Metropole Hype sich jetzt die alten bürgerlichen Nachkriegs-Westsektoren darauf besinnen, daß sie ja auch mal ein ganz eigenes Lebensgefühl hatten, irgendwo zwischen subventioniertem…

Keep Reading

1 5 6 7 8 9 10
Go to Top