Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Jetzt bewiesen: Cupertino liest Greetings From

von
IOS_Annehmen

GREETINGS TO APPLE Eigentlich war ja unsere IOS/iPhone–Debatte hier abgeschlossen, oder? Bei der jüngsten Aktualisierung auf 7.1 habe ich aber gerade, eher durch Zufall, gesehen: ihren grössten Bonbonfarben-Manga-Teletubbies-Unsinn haben die Jungs in Cupertino zurückgefahren, wenigstens ein bißchen. Die Farben sind wieder etwas kontrastreicher, wer will, kann auch die Schrift fetter einstellen und sich Befehlfelder, die offensichtlich nur für chinesisch-japanisch-koreanische Kinderhände designed waren, mit einem Button-Symbolrand etwas vergrössern lassen (Allgemein>Bedienungshilfen >Tastenformen). Klarer Fall also: Unser GreetingsFrom wird in Cupertino gelesen! Deshab hier schonmal die nächste Frage an das vielgelobte Designteam: Warum habt Ihr jetzt bloss die Portraitbilder so klein gemacht? Meine Kontakte sehen jetzt in dem neuen, nicht mal mehr Pfennig-/Cent-grossen Kreis alle gleich aus. Alles was ich z.B. bei einem eingehenden Anruf erkennen kann: es scheint mich ein Mensch sprechen zu wollen – aber schon beim Geschlecht wird’s schwierig. Oder rufen mich bloss die falschen Leute an? IOS-Grüsse von Rolf  

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Die tote Stadt

von
BerlinGefängnis

GREETINGS VOM ALTEN SPEER Zum Auflockern mal wieder ein kleines Quiz. Wertige Materialien, lichtdurchströmt, absolut private Sphäre – das neueste Wohnquartierprojekt in Berlin? Fast richtig: Das Bild oben zeigt den Hof der Justizvollzugsanstalt Zehlendorf-Düppel. Da lacht der Stammtisch, oder? So ist die moderne Architektur eben, bei der heute eine Schule wie ein Krankhaus aussehen kann, ein Rathaus wie eine Bibliothek und ein Krematorium wie ein Museum. Wieder reingefallen, denn das will ich hier gar nicht beklagen. Ich meine etwas anderes, und zwar das hier: Das wird, wenn es nächstes Jahr fertig wird, das „John-F-Kennedy-Haus“ am Berliner Hauptbahnhof, nah beim Kanzleramt; ein Bürohaus in Bestlage für Verbände und Lobbyisten, die dann aus ihren schmalen, aber wertigen Fenstern genau sehen können, wann die Kanzlerin im Büro ist und wann nicht. Gleich wieder abreissen, wie der hochgeschätzte Architekturkritiker Till Brigleb gerade in seinem Blog für ein ähnliches Haus in Berlin-Hauptbahnhof-Nähe fordert? Ich fürchte, damit…

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Die vergessenen Jahre

von
JuhnkeChinaentenPlakat

GREETINGS VOM KALTEN KRIEG Melde mich nochmal vom Berliner Breitscheidplatz (den eigentlich keiner so nennt) zwischen Gedächtniskirche und Europacenter: hier war seit den 60ern das Zentralschaufenster Westberlins. Kein Tourist der hier nicht vorbeikam, hier fuhren die Linienbusse zum Tempelhofer Flughafen und hier stand lange, auch noch als die Mauer schon wieder  offen war und alle nach Mitte wollten, ein sehr skurriler Werbeschaukasten. Ein ziemlich fertig aussehender Harald Juhnke versucht, mit Stäbchen irgendwie eine Ente zu essen und so Gäste in ein Chinarestaurant im Bikini-Haus hereinzuwerben. Das gehörte dem Vater seiner halbchinesichen Frau, die er dort kennengelernt hatte. Alles vorbei, echter oder halbechter Glanz von gestern – ähnlich wie das gegenüberliegender Europacenter, mit Billigläden und Kartoffelrestaurants heute der provinziellste Ort der Welt. Warum ich jetzt davon erzähle? Weil in allem Ganz-Berlin-Wird-Metropole Hype sich jetzt die alten bürgerlichen Nachkriegs-Westsektoren darauf besinnen, daß sie ja auch mal ein ganz eigenes Lebensgefühl hatten, irgendwo zwischen subventioniertem…

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Der Westen leuchtet wieder

von
BikiniWestberlin

GREETINGS IN BIKINI-STIMMUNG So ab fünf gibt es im Moment keinen cooleren Platz in Berlin als die Bar-Terrasse des neuen Bikini-Hotels an der Gedächtnis–Kirche. Im zehnten Stock sitzt man hier draussen in der ersten Frühlingswärme, geniesst sein Getränk – noch mehr aber das Gefühl, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und dem Comeback des früheren Westberlin-Zentrums ganz entspannt von oben zuschauen zu können. Zwar halten am Bahnhof Zoo keine Fernzüge mehr (und die Westberliner scheinen darüber immer noch gekränkter zu sein als nach DDR-Blockade & Luftbrücke), aber für Autofahrer und Flaneure fühlt sich das Dreiecks-Quartier Ku’damm-Gedächtniskirche-Zoo wieder an, als wärs die deutsche Version des Times Square (und der Potsdamer-Platz nur das, was er ist: ein hässlicher Alptraum). Eindeutig hat hier Immobilienspekulationsgeld mal was positives erreicht. Natürlich hängt dieser Wiederaufstieg  mit dem Nun-Nicht-Mehr-Ganz-So-Neu-Sein von Berlin-Mitte zusammen, aber nicht nur. Zwei glückliche Bauprojekte sind es, die dem Breitscheid-Platz seine frühere Grandezza zurückgeben:…

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Das unmögliche Haus

von
BerlinMauerNeubau

GREETINGS VOM MAUERBAU Wer in Berlin nochmal ein echtes Stück Mauer sehen will, findet nicht mehr viel; zu gross war 1989 die Mauerspecht-Sofort-Abbruch-Euphorie. Durchaus verständlich: revolutionärer-touristischer Überschwang. Überhaupt nicht verstehbar ist das Apartmenthaus „Living Levels„. Es wächst gerade in den Himmel. Melancholische Filmemacher könnten sich das Szenario nicht geschmackloser ausdenken. Der Luxuswohnturm wird nicht nur im sogenannten Todesstreifen stehen (das tun inzwischen viele Berliner Neubauten, am allerschnellsten hatten sich ja die Bundesländer ihre „Ministergärten“ am Potsdamer-Platz gegriffen). Das unglaubliche an dem privaten Wohnturm ist, dass er das unter Denkmalschutz stehende letzte lange Mauerstück, die East-Side Gallery zerstört. Es wird das bisher einzige Haus sein, daß VOR dieser Mauer stehen darf -und es wird sie durch seine Höhe zum Vorgarten-Mäuerchen degradieren. Es gab in Berlin ziemliche Proteste, weil für Baufahrzeuge ein Mauerstück herausgenommen wurde (Bild oben, vor dem „Sale“ Schild). Nicht schön. Aber viel schlimmer ist es, daß es das Haus überhaupt…

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