Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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greetings from the Indernet

von
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SCHÖNE NEUE WELT Vor ein paar Jahren habe ich einen Artikel gelesen in dem es darum ging, wie eine Inderin, wohnhaft in Neu-Delhi, den Alltag einer Engländerin, wohnhaft in London, organisierte. Sie bestellte die Milch beim milkman, machte Termine beim Friseur oder Kinderarzt und koordinierte Meetings in der britischen Metropole – das alles aus einer Entfernung von rund 6700 Kilometern. Echt spleenig, dachte ich, die ich nun wirklich kein digital native bin…. Ich habe mich über die Auswüchse der Globalisierung gewundert und über die offenbar grenzüberschreitende IT-Kompetenz der Inder gestaunt. Nicht schlecht gestaunt habe ich dann in Neu-Delhi beim Anblick des Kabelsalates in den Straßen. Mal ganz abgesehen von der Frage, wer da wohl wessen Stromrechnung bezahlt, wundert man sich, dass da überhaupt in irgendeiner Wohnung oder in einem der Läden Elektrizität ankommt. Dabei ist Indien vor rund zehn Jahren in den Kreis der zehn größten Volkswirtschaften der Welt vorgestoßen und…

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greetings from Hartlepool

von
Hartlepool2

  DIE BESTEN GESCHICHTEN greetings from was? Wo soll das denn sein, werden jetzt Tausende unserer Leser fragen. Das beantworte ich später. Denn erstmal soll es in diesem besinnlichen Oster-Beitrag darum gehen, was man im Internet findet und was nicht. Nicht findet man meistens die besten Geschichten. Wie ich jetzt darauf komme? Also am Ostersonntag sitze ich mit Mit-Blogger Rolf samt Gattin Jeanette und Hund Mecke beim österlichen Angrillen. Das Wetter nicht ganz so toll wie vorhergesagt, egal. Trotzdem: Die Zeit war reif für Fleisch vom offenen Feuer. Kein Osterlamm, wie das die aus dem Süden zugereisten Berliner traditionell im schicken Monbijou-Park ganzsommerlich qualmend zelebrieren, was ihnen jetzt amtlich untersagt werden soll, weil es den Anwohnern, die ein bemerkenswertes Pro-Kopf-Einkommen von 6000 Euro monatlich haben, irgendwie stinkt. Aber auch die brutzelnden Würstchen auf unserem kleinen Feuer waren archaisch genug, uns zu ispirieren, über die großen Fragen des Lebens zu philosophieren, über…

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Frankfurter Wohnschule

von
AdornoNeu

GREETINGS FROM ADORNO Gibt es richtiges Leben im falschen? Eine Frage, die sich früher nur Philsophiestudenten stellten, heute aber natürlich jeder, der bewusst wohnen will. Machen High-Class Designerobjekte schlechte Architektur sympathischer? Oder fühlt man sich doch wohler in Durchschnittsmöbeln inmitten der Luxus-Immobilie, für die man sich bis ans Lebensende überschulden muss? Längst Standardfragen der aktuellen Lebenskunst. Eine tiefere Frage aber blieb lange unbeantwortet: Wie wohnte eigentlich Philosoph Adorno selbst, der Schöpfer unserer grüblerisch-intellektuellen Eingangsfrage, den viele als Vater der Studentenbewegung verehren? Dank des Möbelversenders „Fashion for Home“  (sein jüngster Katalog fiel mir gerade aus der ELLE Hamburg entgegen) ist dieses Rätsel jetzt gelöst: Adorno lebte überraschend sympathisch landhäusig, irgendwo zwischen Weimars Goethe-Ambiente und einem Hauch gustavianischer, weissgetünchter Leichtigkeit. Was beweist: eine heitere Möblierung muss uns nicht von tiefgründigen Fragen abhalten. Oder positiv & umgekehrt: Von anstrengenden Diskursen erholt sich der wahre Philosoph in unbeschwerten Versandhausmöbeln mit Rückgaberecht. Sowas hätte sich nicht…

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