Inspektionsreisen durch die Stilwelt

Monthly archive

September 2014

greetings from Wittenberge

von
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  MEMO AN MICH Liebe Mitblogger und Mitleser, es muss dringend noch nachträglich gerühmt werden, was wir während unserer Tour mental nicht mehr leisten konnten – nämlich ein wenig stolz über unsere Leistung zu berichten, lieber Rolf, Deine Idee in die Tat umgesetzt zu haben und mit dem Fahrrad von Hamburg nach Berlin gefahren zu sein. Ein paar Tage (vier) und ein paar lädierte Knie (zwei) später hatten wir tatsächlich die Hauptstadt in Sichtweite. Ein befriedigendes Gefühl. Und unterwegs eine lehrreiche Tour. Dass Dörfer immer irgendwie verlassen erscheinen, bzw. während der Durchfahrt durchweg menschenleer, ziemlich depressiv hüben wie drüben (sagt man ja eigentlich nicht mehr), Tiefpunkt im ehemaligen Westen: Schnackenburg; die Erkenntnis, dass die DDR wohl DDR bleiben wird, jedenfalls, wenn man Orte wie Rathenow sieht, die mit billigen Brillengläsern für Fielmanns Reichtum gesorgt haben, aber ihre (wohl mageren) Gewinne garantiert nicht in die Verschönerung des Stadtbildes gesteckt haben. Oder eigentlich…

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Ein Glückwunsch

von
UdoJürgens1963

GREETINGS AN UDO JÜRGENS. Wie schnell die Zeit vergeht, merkt man an Kindern. Und an Idolen. Unser Blog hier verspricht ja Stilreisen und hier kommt eine kleine, persönliche, zurück dahin, wo ich das erste Mal sowas wie Stil entdeckt habe, auch wenn ich es gar nicht wusste. Zwischen diesen beiden Bildern liegen nur 4 Jahre. Auf dem oberen ist Udo Jürgens 29 Jahre alt und muß noch, mangels Erfolg, in Frauenkleidern alberne Filmkomödien spielen. Auf dem nächsten ist er 33 Jahre alt und hat den Grand Prix gewonnen. Und hat seinen Stil gefunden und durchgesetzt, eine Mischung aus Gilbert Becaud, Sascha Distel und Jacques Brel, aus höchstelegantem Auftreten und nachdenklich-frechen Texten, zusammengehalten durch Musik. Das hat nicht nur mich unglaublich beeindruckt, das war für deutsche Verhältnisse absolut neu, weil es zeigte, dass erfolgreiche Unterhaltung nicht zwangsläufig mit Niveausenkung bezahlt werden musste (Kleiner Disclaimer: Jahre später hab‘ ich mal für ihn und seinen Musikverlag gearbeitet. Aber da waren seine…

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Greetings from London Underground

von
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GLÜCKSACHE Ich stehe in meiner Lieblingsstadt an der U-Bahn-Haltestelle, an der Edgeware Road, wo man immer stehen muss, wenn man in Paddington Station vom Flughafen Heathrow ankommt und mit der sogenannten Circle Line die Stadt erobern will, aber leider feststellen muss, dass es sich eine Station später schon wieder hat mit dem „circle“, da ist er unterbrochen, man muss also aussteigen, hoch über eine alte eiserne Brücke die Schienen überqueren und wieder runter auf die nächste Plattform, wo dann eine andere Circle Line kommt und einen mit auf eine unterirdische Stadtrundfahrt nimmt. Wenn sie kommt. London-Reisende fürchten die Schilder, auf denen am Eingang jeder Station mit vielen „apologizes“ und „sorrys“ erklärt wird, dass heute leider nicht „good services“ auf dieser und jener Linie zu gewährleisten ist. Und auch nicht selten „no services“. Wenn ich ehrlich bin, wundert mich, dass es manchmal anders ist. Wenn man wie ich jetzt an der…

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Wasser in der Stadt

von
HamburgFleet

GREETINGS AUS DER HAMBURGER CITY  „Schläfst Du, meine Schöne?“ Das hat nicht Heinrich Heine, sondern Helmut Schmidt mal seine Heimatstadt Hamburg gefragt. Ziemlich poetisch für den Mann, der ja dadurch populär wurde, daß er eben nicht lange fragte, sondern einfach Nato-Hubschrauber anforderte, als eine Sturmflut Hamburg bedrohte.  Zum Dank hat Helmut Schmidt, wenn er nicht auch noch von Verlags-Optimierern entlassen wird, heute ein flutsicheres Innenstadtbüro bei der ZEIT. Woher aber nun der Satz „Hamburg ist die schönste Stadt der Welt“ stammt, lässt sich leider selbst mit einem Flatrate-Zugang zum „Zeit“-Archiv nicht mehr sicher feststellen; die schlüssigste These ist, dass dies der Projektname im Springer Verlag war, gleichzeitig sein provinzielles „Hamburger Abendblatt“ einem Essener Verleger und der Stadt Hamburg sein muffiges zentral gelegenes Verlagsstammhaus anzudrehen. Ein Doppel-Coup, für den ihn andere Hamburger Verlagsmanager heimlich bewundern. Aber unser Thema ist heute mal nicht die Medienkrise, sondern die Hamburger Innenstadt. Ja, es gibt eine Hamburger Innenstadt. Deren grösste Gefahr war bis vor einigen Jahren,…

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greetings from Bordeaux

von
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FUSELSTOFFE Ok, heute machen wir mal eine Weinprobe. Wir testen Weine aus dem Bordeaux. So richtig exklusiv. Geladen nur Journalisten und Blogger. Solche, die sich mit Wein auskennen. Angeblich. Und wir. Mein Mitblogger und ich. Wir sind ein bisschen aus Versehen hier. Nach einleitenden Worten des Conférenciers, der in der Folge den Wein konsequent in einen weissen Kübel spuckt, während wir natürlich wissen, was sich gehört, und immer brav austrinken, kommt die erste Überraschung. Aus dem Anbaugebiet, was die Franzosen wohl „Appellation“ nennen, wenn wir das richtig verstanden haben, aus dem die, wenn ich mich nicht irre teuersten und bekanntesten Weine, die Lafite und Latour und Lawasweissich heissen, und natürlich alle Chateuau, wie 95 Prozent aller französischen Weine in der Bezeichnung führen, sagt der Conférencier, oder war das Oscar Wilde, der das behauptet hat? Was wollte ich jetzt eigentlich sagen? Ach ja, wir sind schon bald beim dritten Weissen, da sickert…

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