Inspektionsreisen durch die Stilwelt

Monthly archive

Februar 2015

Tschüs Hamburg

von
TschüsHamburg

GREETINGS VON NORDNORDWEST Sich in Hamburg verlieben, ist leicht. Man braucht höchstens drei Tage dafür und drei Locations. Meine Best Of’s dafür sind die „Alsterperle“, ein früheres Klohäuschen mit Panoramablick über die Außenalster (möglichst im Sommer; wann der in Hamburg stattfindet, steht in der Zeitung); die „Strandperle“ am Övelgönner Elbstrand, eine Art nordisches „Café del Mar“; und in der City sowas wie das „Starbucks“ in den Colonnaden, von dessen Fensterplätzen man in der Dämmerung einen Blick auf die Binnenalster hat, der schöner ist als vom benachbarten „Vier Jahreszeiten“-Hotel. Sich von Hamburg innerlich zu lösen, braucht schon länger; bei mir waren es ein paar Jahrzehnte, 10 Chefredakteure, vier Magazine. Mein letzter Verlag ist verkauft ins Westfälische („mein“  nur emotional gemeint) und jetzt gehts mit Frau, Hund und Kater in den Süden. Na ja, nicht ganz, aber ein bisschen: nach Potsdam und Berlin. Wie’s dort weitergeht zwischen Schlössern und Binnenseen, steht demnächst hier; bin selbst neugierig. Der Himmel scheint…

Keep Reading

Filmflut

von
image

GREETINGS TO YOU TUBE Nachträglich Happy Birthday, YouTube! 10 Jahre ist das her, dass das erste etwas unbeholfene Filmchen von einem Menschen vor einem Elefantengehege bei Dir, also auf Deine Plattform, Deinen Server oder was auch immer hochgeladen wurde. Schon zehn Jahre schrieben einige (die pünktlich zum Jubiläum berichteten und nicht so verschnarcht-verspätet wie dieser Oldschool-Blog, der nur in seltensten Ausnahmefällen wie heute auch mal Bewegtbilder zeigt). Also ich würde sagen: erst 10 Jahre. Ich kann mich kaum noch daran erinnern an die Zeit ohne YouTube, ohne Google, ohne Internet. Vielleicht gab’s die gar nicht wirklich, wir bilden uns das nur ein. Auf jeden Fall ist ein Leben ohne gar nicht mehr vorstellbar. Wie sollten unsere Töchter sonst ihre Schminktipps bekommen? Und wie schade wäre es um die unzähligen bemüht-witzigen Katzenvideos, die nahezu unversendet darauf warten müssten, wenigstens von einem barmherzigen RTL2-Redakteur für eine dieser Pleiten-Pech-und-Pannen-Sendungen rekrutiert zu werden. Aber ich muss…

Keep Reading

greetings from the pro-naun-si-ey-schen

von
image

ENGLISH MYSTERIOUS Schön Jan, dass Du als berufsmäßiger London-Lover mir neulich bei meiner Litanei über die Unlogik der englischen Aussprache ermunternd Dein Ohr geschenkt hast. Es gibt noch Verständnis! Für english pronunciation gibt’s die für mich allerdings nicht. Denn da heißt Lisa Liessa und Liza Leisa. Hä? Ich will’s ja so gern begreifen… warte: der auf den Vokal folgende Buchstabe bestimmt die Aussprache! Fällt mir gleich noch ’n Beispiel ein: wind = wind und wild = weild. Treffer. Hab ich’s jetzt? Nö, da legt mein Sprachzentrum umgehend Widerspruch ein: mit dull, also dall – und pull, wirklich pull. Und put (u) aber but (a) und cut (a).,,, also, vom Folgezeichen kann der Lautwechsel nicht kommen… Dann wohl doch von vorn! Du, zum Beispiel, arbeitest ja im Bereich print (i) und nimmst gern mal ’n pint (ei) – hier muss es das r sein! Ja, ja – vielleicht hab ich’s jetzt.…

Keep Reading

Pfusch am Buch

von
image

GREETINGS VOM ZYNISMUS  Wenn Journalisten ihren Job verlieren, ist das hart, aber sie teilen das Schicksal gerade mit ziemlich vielen Anderen in ziemlich vielen anderen Branchen, Stichwort Strukturanpassung. Wen’s trifft, der hat eine stressige Zeit vor sich; nicht schön. Manches ist bei Journalisten aber anders als bei anderen – sie können immer noch Bücher schreiben und ein gerade erschienenes –  ein „Tatsachenroman“ eines gefeuerten Journalisten, der sich als Möbelverkäufer versucht – muss natürlich jeden neugierig machen, der sich für Medien oder fürs Ambiente-Business interessiert. Um es gleich zu sagen: Das Buch ist eine hingepfuschte Frechheit und weder seinen Preis noch die notwendige Lesezeit wert; es sei denn, man ist Psychiater und sucht eine Fallstudie zu den Phänomenen Selbstüberschätzung und Wehleidigkeit. Oder man ist ein Verlag und hat jeden Stolz aufgegeben. Konzentriert hätte der Stoff für eine durchaus lesenswerte Reportage gereicht. Alles dabei. Schnäppchengeile Kunden, die auch gern mal Rolf-Benz-Etiketten von den Sofas klauen, verschlagene Chefs, die ihre Scheinrabatte…

Keep Reading

K(l)eine Helfer

von
image

GREETINGS FROM ÜBERFLUSS Der Haushalt im Allgemeinen und die Abteilung Küche im Besonderen sind immer wieder ein beliebtes Ziel ausgesprochen bösartiger Angriffe. Unzählige Kataloge von Versendern zeugen von dem perfiden Versuch, die unbedarften Hausdamen oder -herren mit pseudo-originellen und pseudonützlichen Utensilien zu belästigen. Das begann schon in den 70er-Jahren mit einer Armada von angeblichen Must-have-Elektrogeräten, die auch in meinem elterlichen Haushalt viel Platz beanspruchten. Zu recht in Vergessenheit geraten sind einmal bis eineinhalbmal benutzte Geräte wie Joghurt-Maschinen, in denen man aus Resten von Alt-Joghurt neuen machen konnte. Oder so ähnlich. Auch die überflüssigen Eierkocher, die meiner Erinnerung nach alles außer einem weich gekochten Ei zustande brachten, mussten sich, wie mir scheint, dem Siegeszug von Rührei und Spiegelei oder der cholesterinarmen Ernährung beugen. Aber gewonnen ist der Kampf damit noch lange nicht. Im Gegenteil. Ähnlich wie bei der Hydra scheinen für jeden abgeschlagenen Kopf etliche neue zu wachsen. Man braucht jetzt in der…

Keep Reading

Go to Top