Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Jan - page 19

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Alltagsphilosoph

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GREETINGS FROM HOMER Jetzt zum 25jährigen Jubiläum kommen sie alle aus ihren Löchern. Es muss erst ein runder Geburtstag her, damit die deutschen Medien bereit sind, eine der wichtigsten, wenn nicht die wichtigste Serie unserer Zeit angemessen zu würdigen. Dabei, wie meine Mitblogger und lieben aufmerksamen Leser wissen, müsste jeder, der Augen und Ohren hat, längst wissen, dass es sich speziell bei meinem Helden Homer Simpson nur vordergründig um einen tollpatschigen Versager und fragwürdigen Familienvater handelt, in Wahrheit um einen der größten Alltagsphilosophen der Gegenwart. Weil das jetzt wahrscheinlich wieder einiges Stirnrunzeln provoziert, habe ich eine kleine Auswahl seiner tiefschürfendsten Gedanken und Erkenntnisse zusammengestellt. Mein Jubiläumsgeschenk an alle. Zum Beispiel seine schonungslose Selbsterkenntnis: „Ohne Fernsehen und Bier ist Homer ein nutzloses Nichts.“ Oder sein Freudenschrei bei der Geburt seiner jüngsten Tochter Maggie: „Bestimmt ist es ein Junge … ja! Es ist ein Junge. Und was für ein Junge!“. Na gut, in diesem…

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Streikbereitschaft

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GREETINGS AN DIE LUFTHANSA Im Moment streiken ja mal wieder die Piloten. Wenn ich es richtig verstehe, kämpfen für ihr Altersruhegeld. Ab 55. Das hört sich für Nicht-Piloten wie mich etwas verwegen an. Andererseits: Wenn man etwas immer hatte, will man es sich nicht so gern einfach wegnehmen lassen.  Ihr Arbeitgeber will aber sparen. Reformer nennen sich die Manager. Das klingt schon mal positiv. Die anderen sind die Bewahrer, die ewig Gestrigen. Na ja. In den Streit will ich mich mal nicht einmischen. Aber irgendwie halte ich in diesem Fall nicht zu den „Reformern“, sondern zum Gestrigen. Denn wenn die „reformieren“, meinen sie eigentlich immer: kürzen. Bei der Früh-Altersversorgung der Piloten kann man vielleicht noch drüber diskutieren. Aber sie kürzen ja auch sonst alles: Standzeiten am Flughafen (auch die Sicherheits-Checks?), Getränke- und Speisen-Angebote (meinetwegen), vor allem aber die Entfernung zum Vordersitz. Das weckt bei mir Streikpotential. Wenn ich mich mit meinen etwas über…

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Raider heißt jetzt Twix

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GREETINGS FROM MILANO Das Foto oben, liebe Leser, gibt relativ genau Spannungsgehalt und Glamour der Veranstaltung wieder, auf der es geknipst wurde. Ok, war auch nur eine Pressekonferenz. In Kürze: Die italienische Möbelindustrie hatte eingeladen, um ein paar Neuigkeiten zu verkünden bezüglich der Messe in Mailand, zu der sich jedes Jahr im April die Welt der  Möbel und des Designs trifft. Der Rahmen, das kann ich schon mal verraten, war den Neuigkeiten nicht ganz angemessen. Der Rahmen war ein Saal im ehrwürdigen Hamburger Hotel Vier Jahreszeiten. Und die Neuigkeiten waren: 1. Dass die Messe-Gesellschaft jetzt nicht mehr „Cosmit“ heißt, sondern so wie der Verband, den man als Nichtitaliener aber gar nicht unfallfrei aussprechen kann, weshalb er albgekürzt wird: FLA. Mit dem Zusatz „eventi“, das steht für Veranstaltungen. Die zweite bedeutende News war, dass sich die verschiedenen beteiligten italienischen Institutionen, also Messegesellschaft und Mailänder Verkehrsbetriebe nach noch nicht einmal 60 Jahren darauf geeinigt haben,…

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Rochade

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GREETINGS FROM SCHACH Keine Sorge, mehr Fachjargon als im Titel wird es nicht geben. Im Moment findet ja in dem Sommer-Badeort, in dem neulich noch die Olympischen Winterspiele abgehalten wurden, die Schach-WM statt. Im südrussischen Sotschi, auch bekannt als Heimatstadt eines gewissen Herrn Putin. Dort kämpfen ein Norweger und ein Inder um die Weltherrschaft – im königlichen Spiel. Russland als Veranstalterland passt in diesem Fall ausnahmsweise nicht so schlecht zum Anlass, besser jedenfalls als ein Badeort für Ski-Wettbewerbe, denn normalerweise kommen die besten Figurenschieber aus diesem großen Land. Warum? Wer weiß? Wodka? Egal, im Moment spielen eben keine Russen. Also die beiden Kontrahenten, der jugendliche Magnus Carlson aus dem kühlen Norden und der „Tiger von Madras“, Viswanathan Anand, liefen sich ein heißes Gefecht, das ich als minderst begabter Hobby-Schachspieler natürlich nicht im Entferntesten nachvollziehen kann. Aber ich habe sofort zwei meiner Lieblings-Cartoons vor Augen, die ich aus diesem aktuellen Anlass endlich sinnvoll in den…

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Bad news are bad news

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GREETINGS FROM EHEMALIGEN TRAUMBERUF Ich will jetzt gar nicht gross rum lamentieren. Die guten Zeiten sind vorbei. Mein Traumberuf ist ein potentiell ehemaliger. Spätestens nach dem Notverkauf der Anteile, den die Familie Jahr an Bertelsmann  verscherbelt hat, und den Du, mein lieber Rolf, kommentiert hast mit der lakonischen Bemerkung, jetzt bliebe nur noch das „+“ (weil Herr Gruner ja schon vor langer Zeit ausgestiegen ist) und dieser ehemals stolze Verlag genau die Strategie, die ein kleinerer am Nordende der Alster schon vor einigen Jahren eingeschlagen hat, nämlich in den wichtigeren Redaktionen erstmal sicherheitshalber alle Redakteure zu entlassen und durch Tagelöhner (also sogenannte „Freie“) zu ersetzen, spätestens seitdem ist klar, dass mit diesem Berufsbild nicht mehr viel los ist. Wie die nahe Zukunft aussieht, steht in einer der letzten Ausgaben des „Stern“, ehemals „Wundertüte“ (H. Nannen, Verleger) und Mitglied der „linken Kampfpresse“  (H. Kohl, Verwirrter) in eben jenem oben erwähnten Verlagshaus.…

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