Inspektionsreisen durch die Stilwelt

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Jan - page 20

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Den Wald vor lauter Bäumen

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GREETINGS TO DAVID CHIPPERFIELD Bis zum Ende des Jahres kann man noch die Neue Nationalgalerie in Berlin besuchen, dieses wunderbare Bauwerk der Moderne, das der große Ludwig „less is more“ Mies van der Rohe der Hauptstadt hinterlassen hat. Danach schließt sie für ein paar Jahre zwecks Renovierung. Die übernimmt David Chipperfield, britischer Architekt mit Sitz auch in Berlin, der schon mit der gefühlvollen Instandsetzung des Neuen Museum ebendort sein Händchen für historische Substanz bewiesen hat. Bis zur Schließung ist noch in der charismatischen Halle über Straßenniveau (der Großteil des Museums ist bekanntlich unterirdisch (gelegen)) eine Installation des Restaurierungs-Architekten zu sehen. 143 entrindete Baumstämme nehmen das quadratische Grundraster der Halle auf und stehen da jetzt eindrucksvoll rum. Das sieht ganz imposant aus und ist gut für viele „Ahs“ und „Ohs“. Dagegen ist nicht viel zu sagen. Nimmt man aber das Begleitheftchen zur Hand, wird es einigermaßen abenteuerlich. Das beginnt schon mit dem Titel der…

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Luftnummer

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GREETINGS FROM MAUERFALL 25 Jahre ist es her (erst? schon?), dass sich der Eiserne Vorhang in Form der Mauer, genauer eines Grenzübergangs in der Mauer öffnete und an der Bornholmer Straße die ersten Trabbis gen goldenen Westen und Begrüßungsgeld rollten. 25 Jahre Zeit also, sich auszudenken, was man zum 25jährigen Jubiläum veranstalten könnte. Das haben die Berliner natürlich erstmal sicherheitshalber untätig verstreichen lassen. Aber dann haben sich doch noch zwei Herren gefunden, Christoph und Marc Bauder, die den feierwütigen Hauptstädtern eine Art Lichterkette in Form von leuchten Luftballons entlang der ehemaligen Mauer zwischen besagter Bornholmer Brücke und Oberbaumbrücke  präsentierten. Das kann man mögen, mochten bestimmt auch viele der chronisch auf der Fanmeile herumlungernden Berliner und Touristen. Lässt sich ja auch charmant interpretieren: Statt der garstigen unüberwindlichen Mauer, jetzt liebliche Ballons, die dann in den Nachthimmel aufsteigen und sich verflüchtigen. Wie die Mauer seinerzeit. Außer dass die nicht in den Nachthimmel aufgestiegen ist.…

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Verwechslungsgefahr

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GREETINGS FROM SHOPPEN Berlin hat ja so einiges, was zum Beispiel Hamburg nicht hat: eine schnurgerade Straße mitten durch die Stadt und den Tiergarten, die nur die Ältern unter unseren Lesern vielleicht noch als „Straße des 17. Juni“ kennen (und auch noch wissen, was damals los war). Heute heisst sie fast offiziell Fanmeile. Dort versammeln sich nach tagelanger vorheriger Vollsperrung Fans von Weltmeistern, Love Parades und Mauerfällen. Genau, eine ehemalige Mauer hat Berlin natürlich auch, das 25jährige Jubiläum ihrer Öffnung wird heute von vielen Fans gefeiert, dazu bestimmt mehr in einem Folgebeitrag. Und Berlin hat, obwohl ja angeblich eigentlich Hamburg die Einkaufsstadt sein soll, eine neue Shopping-Attraktion. Am Tauentzien (die Straße, die Hannes Wader so einprägsam besungen hat: „Ich stand am Kudamm Ecke Tauentzien, die Taschen voll mit Kokain, Cocaine …“) hat schräg gegenüber vom KaDeWe, dieser vollgestopften Fratze der kapitalistischen Konsum-Doktrin, ein neues (jedenfalls für einen ahnungslosen Hamburger) japanisches…

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Schietschtorm

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GREETINGS FROM NEBENJOB Heute melde ich mich mal wieder in meiner neuen Funktion als Gesellschaftsreporter. Nach meinem neulichen Ausflug in dieses Metier anlässlich der Shop-Eröffnung von Rimowa (mit exklusiven, gala-toppenden Berichten von Jan Hofer und Barbara Schöneberger, man erinnert sich?), verschlug es mich jetzt kurz hintereinander zu einer weiteren Shop-Eröffnung (offensichtlich sehr ergiebige Quelle für Blogs), diesmal eröffnete Prada auf dem Neuen Wall, und danach zur Party anlässlich des 20jährigen Jubiläums von Spiegel online, kurz SPON (dazu mehr in greetings to ROFL). Das erfordert zwei, drei Anmerkungen zum Thema: Wieviel verdienen eigentlich Prominente? Erste Einschätzung: Nicht genug. Sonst müssten sie sich nicht dermaßen zum Affen machen wie die junge Nachrichtensprecherin Judith Rakers, die sich zur prime time des Eröffnungs-Events vertragsgemäß (?) einfand und entsprechend der mutmaßlichen weiteren Klauseln eine gefühlte Unendlichkeit lang neben dem Eingang von diversen Herren umarmt den Kameras ihr eingefrorenes Lächeln schenken musste. Das kann man ja höchstens über sich…

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Kurz gesagt

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GREETINGS FROM ROFL Nein, nein,  kein Verschreiber von mir. Ausnahmsweise. Zwar ist dies auch ein Gruß an meinen Mit-Blogger, wie immer, aber diesmal ist nicht er im Gruß gemeint, sondern eine ganze Generation. Angeblich. Von der faselt nämlich das Internet-Portal Spiegel Online (SPON). Dort hat der findige Schreiber Arno Frank gleich eine ganze Generation entdeckt, die sich angeblich dauern vor Lachen kringelnd auf dem Boden wälzt. Sonst hieße sie ja wohl nicht so. ROFL soll nämlich bedeuten: rolling on (the) floor laughing. Geht’s noch? Klar, es ginge auch noch blöder. Die Steigerung heißt ROFLMAO. Das ist nicht die chinesische Variante sondern steht für „rolling on (the) floor laughing my ass off“. Immerhin hat mich die Recherche zur Bedeutung dieser merkwürdigen Abkürzung, die der szenige Autor natürlich entgegen aller journalistischen Regeln nicht erklärt hat, auf eine meiner neuen Lieblingsseiten gebracht: Wikipedia, Liste von Abkürzungen (Netzjargon). Eine wahre Fundgrube. Da steht zum Beispiel SCNR. Vier Buchstaben,…

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